Jetzt, Anfang Juni, ist es soweit. Die ersten Helm-Azurjungfern Coenagrion mercuriale (Charpentier, 1840) haben das Wasser verlassen und sorgen für eine neue Generation . Die Larven lebten dann schon 2 Jahre in ihrem Gewässer.
Auf den ersten Blick scheint die Helm-Azurjungfer auch nur eine von den unzähligen kleinen blauen Libellen in den Sommermonaten zu sein. Sie ist aber eine bedrohte Rarität und umso schöner ist es, dass sie im Münchner Großraum noch zu bewundern ist.
Sie wird auf der Roten Liste für Deutschland als vom Aussterben bedroht geführt (Rote Liste 1) . “Die Helm-Azurjungfer ist europaweit eine der Libellenarten mit dem höchsten Schutzstatus. Sie wird im Anhang II der Berner Konvention als „streng geschützte Tierart“ und im Anhang II der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU („es sind eigens Schutzgebiete auszuweisen“) geführt.” Wikipedia
Leider entfernt sie sich nicht weit von ihrem Ursprungshabitat und dadurch ist eine weite Verbreitung leider erschwert. Aber das Vorkommen am Schwarzhölzl ist bekannt und auch ein Schutzgebiet für die C. mercuriale. Das Dachauer Moos ist der Verbreitungsschwerpunkt in Bayern. Sehr gute Informationen gibt es bei “Bayerns-Ureinwohner” (pdf).
Da die Art nicht weit wandert und die Larven 2 Jahre im Bach leben ist die Art sehr anfällig, wenn ein kompletter Graben ausgebaggert wird. Dabei stirbt schnell eine Vorkommen aus.
In der Draufsicht ist sehr schön der Merkur-Helm auf dem 2, Hinterleibssegment zu erkennen.
Auch schräg von der Seite ist dieses Exemplar gut zu identifizieren. Viel schwerer sieht es dann bei den Weibchen aus. Im Feld erkenne ich sie nur, wenn sie sich mit den Männchen zum Paarungsrad oder Tandem-Flug vereinen. Die Bestimmung erfolgt über den Hinterrand der Vorderbrust. Diese ist bei den Weibchen jeder Kleinlibellenart anders.
Neben dieser Art kommen an dem Bach auch noch Prachtflügel-Libellen vor. Es waren aber noch sehr wenige am Fliegen.
Es war gar nicht so einfach an die Dame heran zu kommen, sie ist immer wieder weggeflogen. Die Männchen waren noch schlimmer. Und heran robben im feuchten Gras wollte ich Dank der Unmengen an Zecken auch nicht unbedingt.
Federlibellen flogen auch zahlreich umher, sie scheinen dankbarere Fotomotive zu sein, da sie nicht so scheu zu sein scheinen.
Aber Dank Wind und gleissendem Sonnenschein war es gar nicht so leicht überhaupt ein brauchbares Foto hinzubekommen. Sogar eine Raupe bereitete mit nur Schwierigkeiten und wollte nicht berühmt werden…
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