Reisebericht über die zweite Reise ins wunderbare Südafrika
Nachdem Marcels Fotos vom Südafrika-Trip im März größtenteils in das digitale Nirvana entschwunden sind, mussten wir heuer ein zweites Mal an die Südspitze des afrikanischen Kontinents reisen. Es sollte aber nur ein gut zweiwöchiger Trip in den Krüger Nationalpark werden, Kapstadt muss noch ein Jahr warten bis wir wiederkommen.
Geflogen sind wir wieder sehr preisbewusst mit Iberia von München über Madrid nach Johannesburg. Diesmal war der Flieger, im Gegensatz zum März, rappeldicke voll. Das hat den Flug mit extrem enger Bestuhlung nicht zu einem Erlebnis gemacht. Zusätzlich hat Iberia Jules laktosefreies Essen jemand anderem gegeben, da der Purser nicht in der Lage war die Zahlen und Buchstaben des Sitzes richtig zu lesen. Und derjenige, der es bekommen hat, hat sich auch nicht beschwert. Marcel hat seins bekommen – und es war für Jule geschmacklich kein Verlust, dass sie ihres nicht essen konnte.
Der Rückflug war noch beschissener (entschuldigt die Wortwahl). Die Mitarbeiter von Iberias Subunternehmer am Johannesburger Airport wollten sich noch ein paar Euros extra verdienen und verlangten von uns 600 EUR Übergepäckgebühren (100-200 wären maximal möglich gewesen). Die beiden Jungs am Schalter wollten in die eigene Tasche wirtschaften. Neben den falschen Übergepäckgebühren hatten sie uns auseinander gesetzt und wollten Geld für die Platzumbuchung (dieselbe Geschichte haben sie auch bei anderen Reisenden gemacht). Zu ihrem Leidwesen und unserem Glück hatten wir die Sitzplätze schon vorab gebucht und die beiden waren nicht mehr in der Lage das von ihnen verursachte Buchungschaos zu beheben. Daraufhin mussten sie ihren Vorgesetzten holen und der hatte zwei andere nebeneinanderliegenden, aber nicht die gebuchten Sitzplätze für uns. Natürlich war das laktosefreie Essen bei der ganzen Aktion verloren gegangen.
Wir haben das nur akzeptiert, weil sie unser Übergepäck dann umsonst befördert haben. Es hat uns gut 45 Minuten Zeit gekostet und es war nervig. Verständlich, wenn die Jungs sich ein paar Mark extra verdienen wollen, aber nicht so dreist und unverschämt. Und dann noch drüber meckern, dass die reichen Europäer nicht die paar Euros zahlen wollen.
Im Flieger hätten wir in der Mittelreihe gesessen, Jule hat dem Purser aber dann noch Zwei Plätze am Fenster aus der Tasche geleiert. Leider letzte Reihe und damit kaum kippbar – aber nicht vor dem schreienden Kind und keine Knie im Rücken.
Auch wenn Iberia sehr preiswert nach Südafrika fliegt und unbegrenztes Handgepäck offeriert werden wir für den nächsten Flug eine andere Fluggesellschaft wählen. Sehr wahrscheinlich South African Airways. Mit denen ist es möglich von München direkt nach Johannesburg und zurück direkt von Kapstadt zu fliegen.
Nachdem wir endlich der Enge des Iberia-Fliegers in Johannesburg entkommen konnten ging es zur Mietwagenstation von Avis, wo sich schon eine lange Schlange gebildet hatte und kurze Zeit später hinter uns schier unermessliche Ausmaße annehmen sollte. Aber es gab gratis Kaffee, es war warm und wir hatten Urlaub und mussten nicht mehr im Flieger ausharren. Also was schreckt uns eine Stunde Wartezeit am Avisschalter?
Wir haben unseren gebuchten Wagen, einen Ford Ecosport, bekommen, ein Upgrade war leider nicht möglich, und haben dann mit Müh und Not alles verstaut. Ganz schön klein der Ford. Beim nächsten Urlaub darf es wieder ein größeres Auto sein.
Nun ging es Richtung Pretoria zu GimPro, um dort unseren Camera-Doormount abzuholen. Das ist eine Konstruktion, mit der die Kamera auf einem schwenkbaren Objektivkopf sitzt und außerhalb des Autos an der Tür montiert wird. Ein klasse Ding. Da wir trotz langer Wartezeit früher als geplant vor Ort waren bot uns der Sohn des Hauses noch einen Kaffee an. Später haben wir gemeinsam mit Ralph von Gimpro das Gestänge am Auto befestigt. 2018 müssen wir hier wieder vorbeikommen, wir brauchen noch einen zweiten Mount für Jule.
Marula Cottage Guest Lodge und Tlopi Tented Camp im Marakele Nationalpark – Südafrika
Von Pretoria ging es weiter nach Thabazimbi wo wir in der Marula Cottage Guest Lodge bei Monika und Dave, einem Deutsch-Südafrikanischem Paar, ihren lieben Hunden und den vielen Vögeln im Garten wohnten. Also die Vögel waren im Garten, wir hatten ein Zimmer mit Gartenblick. Das Zimmer war super, das Bett bequem und die Dusche nach der langen Reise eine Wohltat. Das Essen am Abend (Kudu-Steak) und das Frühstück waren sehr lecker. Leider haben wir dort nur eine Nacht verbracht, denn am nächsten Morgen ging es weiter in den Marakele Nationalpark. Wer nicht im Park wohnen möchte, dem sei diese wunderbar gelegene Lodge und ihre netten Gastgebersehr ans Herz gelegt.
Im Marakele Nationalpark haben wir auch nur eine Nacht verbracht, was eine blöde Idee war. Denn wenn man vormittags in den Park fährt bekommt man noch nicht den Schlüssel für die Unterkunft, sondern muss später wieder zurück zum Eingang, da offiziell erst ab 14:000 Check In ist. Und da ist Südafrika gnadenlos.
Wenn wir noch einmal in die Gegend kommen, dann werden wir entweder in Marula Lodge bleiben oder mindestens zwei Nächte im Park verbringen. Wir hatten uns für das Tlopi Tented Camp entschieden, dabei handelt es sich um „Zelte“ auf einer Holzterrasse mit angebautem Badezimmer und traumhaften Blick auf einen den Tlopi Damm, ein Wasserloch.. Nachts hört man die Tierwelt: Frösche, Affen, Insekten und Wasserlochbesucher. 1A Afrikafeeling.
Aber Vorsicht, die Küche ist auch bei geschlossener Tür nicht sicher, einiges was draußen lag wurde angeknabbert. Hörnchen oder andere Nager.
Sich zwischen Tlopi und Marula entscheiden zu müssen ist fast unmöglich – beides war unglaublich gut. Das eine trumpft mit dem Essen, das andere mit dem intensiven Naturerlebnis.
Der Marakele Nationalpark war heuer nicht so spektakulär, weil ein Buschfeuer riesige Gebiete zerstört hat und sich der Park davon erstmal erholen muss. Das ist nichts Schlimmes und ist für die Vegetation vor Ort auch sehr wichtig aber für den Besucher weniger spannend. Und wir haben es nicht zu den Geiern geschafft, da wir uns am nächsten Morgen gleich auf die weite Reise Richtung Krüger Park machen mussten. Eine Fehlplanung von Marcel.
Die Fahrt Richtung Krüger Park ging die ersten 1,5 Stunden nur über Sandpisten zwischen Gameresorts und Farmen hindurch. Wir hätten auch eine andere Route nehmen können und hätten vielleicht stutzig werden sollen als der Mann am Checkpoint fragte ob wir den Weg kennen würden…
Aber es war trotzdem eine Interessante Strecke, da sie ein bisschen Afrika-Feeling aufkommen ließ. Später ging es dann auf der Autobahn Richtung Nord-Osten und nachmittags erreichten wir auch endlich das Punda Maria Gate. Unseren Eingang in den Nationalpark.
Krüger Nationalpark Südafrika
Punda Maria
Die Einreiseformalitäten waren schnell erledigt, den Parkrangern war es an dem Tag (verständlicher Weise) auch zu heiß und sie waren froh wieder im Schatten Platz nehmen zu können.
Vom Gate waren es nur wenige Kilometer zum sehr kleinen Punda Maria Camp. Der Check In ging schnell und wir konnten unser Zimmer in einem Reihenbungalow in Restaurantnähe beziehen (BG2: 1 bedroom with 2 single beds, Air-conditioned, Communal Kitchen, Fridge, No smoking, No utensils, WC and shower).
Es handelte sich um die preiswerteste Kategorie ohne Küchenutensilien. Aber ein Wasserkocher war im Zimmer und wir hatten uns extra unseren Toaster aus der heimischen Küche mitgenommen. Das war eine der Erfahrungen unserer ersten Reise, das Weißbrot schmeckt getoastet ganz gut. Aber die einfachsten Unterkünfte haben nicht unbedingt einen Toaster. Ein Toaster wiegt ja nicht sonderlich viel also durfte er mitreisen. Die anderen Küchengeräte sind jetzt ein wenig neidisch auf den Toaster, aber da muss er jetzt durch.
Schnell haben wir unsere Koffer ausgeräumt und sind dann auch sofort zu unserer ersten Pirschfahrt aufgebrochen. Neben den vielen Elefanten, die im nördlichen Teil des Parks sehr häufig sind, haben wir auch gleich unseren ersten Löwen gesehen. Jule hat ihn entdeckt, wie er auf einer Wiese lag und die Abendsonne genoss.
Leider wurde es viel zu früh und zu schnell dunkel und darum mussten wir um 18:30 wieder im Camp sein. Aber 18:30 reicht auch aus, denn am nächsten Morgen öffnen die Camp-Tore schon um 4:30. Das hieß für die nächsten gut anderthalb Wochen früh aufstehen und immer zu wenig Schlaf bekommen.
Also sehr früh am nächsten Morgen ging es dann zum ersten Mal auf den etwas über 25km langen Mahooni Loop, der im großen Bogen einmal um das Camp führte. Die Landschaft ist ganz anders als die im uns bekannten südlichen Teil des Parks. Es wirkt hier viel tropischer. Großkatzen konnten wir keine entdecken aber ganz viele für uns neue Vogelarten. Ausserdem trifft man hier im Norden kaum andere Parkbesucher, also ganz anders als weiter südlich. Man hat wirklich seine Ruhe.
Während unserer Mittagspause im Punda Maria Camp entdeckten wir auf einem Wandaushang eine für uns weniger erfreuliche Nachricht – im Shingwedzi Rest Camp, unserer nächsten Station, gab es, wegen Renovierungsarbeiten, bis auf weiteres kein Benzin mehr. Wir hatten vor dort drei Tage zu verbringen. Mit der geplanten Weiterfahrt ins Mopani Rest Camp hätte das Benzin vermutlich nicht gereicht. Wir wollten ja auf beiden Wegen (Punda-Shingwedsi und Shingwedsi -Mopani) nicht die kürzeste Route über die geteerte Main Road nehmen, sondern über die Seitenstraßen und Loops fahren. Wir hatten aber noch Glück im Unglück und wir konnten eine Nacht in Punda verlängern und in Shingwedsi verkürzen.
Es lässt sich leider auch nicht sagen ob das Benzin gereicht hätte, denn die elektronische Tankanzeige hat total rumgesponnen. Wenn der Motor im Leerlauf lief hat das Auto 20 Liter verbraucht. Hat man den Tankdeckel dann vor dem Neustart aufgemacht, dann stimmt die Anzeige vermutlich wieder, schwankt während der Fahrt um ¼ Tankinhalt. Nicht sonderlich zuverlässig für eine Safari. Nach dem Schreck sind wir dann nachmittags den Mahooni Loop in die andere Richtung gefahren und konnten wieder unzählige Vögel beobachten.
Den nächsten Tag sind wir dann die S60 Richtung Norden gefahren und haben dann einen kurzen Abstecher über die S61 ans Klopperfontain Wasserloch gemacht. Um die Runde zu vervollständigen sind wir dann über die H1.8 und die S 59 wieder zurück auf die S60 und ins Camp.
Am Abend haben wir dann noch einen Abstecher in den Mahooni Loop gemacht.
Als Fazit über die Punda-Maria Region lässt sich sagen, dass es auch Großkatzen gibt, daneben aber sehr viele Elefanten und Büffel. Auch viele Antilopenarten versteckten sich im Busch. Der nächste Tag war dann auch schon die Weiterfahrt Richtung Shingwedsi. Die Fahrt erfolgt über die Main Roads und Schotterpisten. Wir hatten, wie erhofft, wieder viele tolle und interessante Sichtungen von Vögeln, wie z.B. den Schreiseeadler.
Shingwedsi Rest Camp
Der Check-In klappte auch hier tadellos, wie in allen Camps. Diesmal buchten wir für den zweiten Abend einen Sunset-Game-Drive, in der Hoffnung Eulen zu sehen. Dann ging es zum Entladen zum Bungalow (BD2 -BUNGALOW: 2 single beds, Air-conditioned, Fridge, Hotplate, No smoking, Utensils, WC and shower). Unser Toaster durfte sich hier ausruhen.
Anschliessend sind wir noch auf eine Abendpirsch an den Fluss. Dort hatten wir erst ein ausgewachsenes Pärchen des Schreiseeadler und 5 Meter weiter zwei Wassertriele. Der Kaptriel blieb uns diesmal verwehrt. Wir konnten einem Safari-Jeep auf Birdingsafari die beiden Triele zeigen.
Am Flusslauf hatten wir ununterbrochen weitere tolle Vogelbeobachtungen. Und der Tag war wieder viel zu schnell um. Hätten wir gewusst, wie der nächste Tag werden würde, wir hätten die ganze Nacht vor Aufregung nicht schlafen können.
Es fing an, dass wir morgens die S53 Richtung Bateleur Camp genommen hatten und dort wieder auf die Jeep-Birder trafen, sie begleiteten gerade einen Leoparden, der im Gebüsch neben der Straße entlanglief. So fängt der Tag ja gut an. Leopard im Busch.
Nachdem der Leopard sich verabschiedet hatte fuhren wir gemächlich weiter, immer die kleinen Vögelchen im Gebüsch beobachtend. Aber auf einem hohen Baum saß er, der lang ersehnte Kampadler. Hat uns sehr gefreut. Irgendwann stand die Sonne auch wieder so weit am Firmament, dass es Zeit für den Rückweg zum Mittagessen im Camp war. Auf dem Weg zurück konnten wir noch ein paar Mangusten bei der Nahrungssuche beobachten.
Nach dem Mittag ging es am Fluss entlang, wir wollten zum Kandidood Bird Hide. Leider gab es nichts Interessantes zu sehen. Dafür aber direkt am Kandidood Damm. Dort lag ein Löwenpärchen im ausgetrockneten Flussbett. Leider mussten wir viel zu früh zurück um noch unseren Sunset-Game-Drive zu erreichen. Wir waren uns schon ein bisschen am Ärgern, dass wir das gebucht hatten. Auf dem Rückweg trafen wir wieder den Jeep und konnten uns für den Leoparden mit den zwei Löwen revanchieren.
Nach einem Tee in unserer Hütte sind wir zum Treffpunkt an der Rezeption und kurze Zeit später begann dann auch unser erster gebuchter Game Drive im Krüger Park. Wir waren in einem Safari-Jeep mit sehr netten Südaafrikanern die mit uns ihre getrockneten Mangos und ihr Biltong, das berühmte Südafrikanische Trockenfleisch, teilten.
Zuerst ging es wieder am Fluss entlang wo uns unser Fahrer und Guide Willy verschiedene Bäume erklärte und wir unseren einzigen Senegal-Liest (Woodland-Kingfisher) auf der Tour sahen. Auf diesem Weg trafen wir auch wieder den Birder-Jeep, sie hatten die Löwen gefunden und bei diesen verweilt, bis das Pärchen dicht an ihrem Fahrzeug vorbeigetrottet und im Busch verschwunden war. Da am Kenniedood-Damm nun keine Löwen mehr waren fuhr Willy über für normale Touristen gesperrte Straßen zur H 1-6 Road.
Unterwegs entdecken wir aber nichts Spektakuläres. Auf der geteerten Straße dann aber ein Highlight der Safari, ein Rudel Afrikanischer Wildhunde. Zwei Erwachsene Elterntiere mit ihren Jungen aus verschiedenen Würfen, insgesamt 21 Wildhunde. Wir konnten gut eine Stunde mit den Wildhunden verbringen. Als diese sich dann auf Impalajagd begaben zogen wir weiter und setzten unsere Fahrt noch in der Dunkelheit fort. Das bescherte uns den zweiten Leoparden und Willy zeigte uns noch ein Chamäleon. Alles in allem eine toller Sunset-Game-Drive.
Wir sind dann müde und gut gelaunt in unser Bettchen. Am nächsten Morgen mussten wir leider Shingwedsi wieder verlassen. Es war das bisher beste Camp im Park. Zwei Nächte waren zu wenig. Die Fahrt vom Shingwedsi-Rest-Camp ins Mopani-Camp führte einen großen Teil der Strecke am Shingwedsi River entlang, der uns großartige Vogelbeobachtungen gestattete.
Wir konnten eine wenig scheue Kolonie Weiß-Stirn-Spinte (White-Fronted-Bee-Eater) beobachten und fotografieren. Daneben gab es etliche größere Vögel wie den Mohrenklaffschnabel (African Openbill), den Hammerkopf, den Nimmersatt (Yelllow-Billed-Stork), einen sehr nahen Schreiseeadler und zwei Goliathreiher.
Weiter ging es mit einem Stop am schön gelegenen Nyawutsi-Bird Hide, wo wir einen älteren Birder trafen, der uns Cape Vidal zum Birden und Tauchen empfahl. Anschließend stoppten wir am Grootvlei-Wasserloch wo reger Andrang herrschte. Es badeten Elefanten im Wasser und im Schlamm und Paviane kamen in einer großen Gang über die Ebene zum Wasserloch. Was sehr beeindruckend war und irgendwie menschlich wirkte
Der nächste Stopp war dann am Nshawu Nr 3 . Wasserloch und kurz vor Mopani kamen wir noch am Moiplaas Wasserloch vorbei.
Das Mopani-Restcamp
Das Mopani-Restcamp ist nach dem gleichlautenden Baum benannt. Dieser heißt so, weil seine Blätter Schmetterlingsförmig sind. Und Schmetterling heißt auf einer der südafrikanischen Sprachen Mopani. Wir hatten einen normalen Bungalow (BD4, 1 bedroom with 2 single beds, 1 bunk bed, Air-conditioned, Fridge, Hotplate, No smoking, Sink, Utensils, WC and shower) gebucht. Irgendein Nagetier hatte uns aufs Bett geköttelt und ein Honigdachs hat unsere Mülltonne umgeworfen.
Das Camp selber ist schön gelegen auf einer Anhöhe und vom Restaurant hat man einen tollen Blick auf den Pioneer-Dam und die Vögel dort. Ansonsten fanden wir die Gegend um das Camp eher weniger aufregend, weil man immer viel Fahrtzeit durch trockene oder heuer verbrannte Ebene fährt ohne Tiere zu sehen. Ein Camp für einen Zwischenstopp auf dem Weg von Shingwedzi nach Letaba, aber nicht unbedingt für länger. Das mag nach der Regenzeit anders sein.
Trotzdem hatten wir hier ein paar tolle Sichtungen, einen jungen Gaukler (Bateleur) und unsere einzige Eule, eine Südbüscheleule (Southern-white-faced owl), die uns durch das Gezeter von ein paar Vögeln bei der Verfolgung von Drosslingen (auch Vögel) aufgefallen war. Dazu gab es am Wasserloch noch Strauße und Riesentrappen (Kori Bustards), letztere hatten es besonders Marcel angetan.
Mehr ist aus dieser Gegend nicht zu berichten. Dafür wurde die Weiterfahrt Richtung Letaba-Restcamp zu einer unglaublichen Tour. Direkt hinter dem Tor des Mopani Camps kam uns eine Hyäne auf der Straße entgegen.
Der erste Stopp war am Nshawu No1. Dort konnten wir einen Leoparden beobachten, wie er sich, erfolglos, an einer Gruppe Impalas anschleichen wollte. Wirklich faszinierend wie gut ein Leopard im hohen Gras verschwinden kann. Weiter über den Tsendze Loop ging es am fast ganz ausgetrockneten Tsendze Fluss entlang. Dort konnten wir eine schöne Gruppe von Kaffernhornraben auf der Jagd beobachten. Am Malopenyana Wasserloch traf der Loop auch wieder auf die geteerte Hauptstrasse. Da es noch recht früh war entschieden wir uns, erst das Wasserloch zu beobachten und dann weiter die H15 Richtung Mosambikanischer Grenze zu fahren.
Am Wasserloch lag im Schatten ein Gepard und beobachtete die Tieren am Wasserloch. Als dann weitere Autos eintrafen zog er sich etwas weiter zurück und wir setzten unsere Reise fort. Nach ein paar Metern trafen wir auf andere Safarigäste, denen wir von Geparden erzählten. Im Gegenzug machten sie uns auf ein Löwenpaar aufmerksam, dass 500 Meter entfernt am Straßenrand saß. So hatten wir Löwen aus nächster Nähe.
Nachdem wir genügend Fotos gemacht hatten, machten wir uns auf den Weg Richtung Letaba. Der Leopard am Wasserloch war leider nicht mehr auffindbar. Doch an der Teerstraße trafen wir noch auf drei weitere Leoparden, die durch die Ebene streiften und sich in sicherer Entfernung vor den neugierigen Menschen im Schatten gemütlich machten.
Letaba Restcamp
Kurz vor Erreichen des Camps entdeckten wir am Flussufer noch einen Baum der einer Kolonie Rotschnabelmadenhackern und einem Wiedehopfpärchen als Brutbaum diente. Es war gar nicht so einfach die anfliegenden Wiedehopfeltern zu fotografieren.
Mit dem Letaba Restcamp erreichten wir das erste uns schon bekannte Camp im Krügerpark. Wir hatten fast dieselbe Hütte (BG2U: 2 single beds, Air-conditioned, Communal Kitchen, Fridge, No smoking, Perimeter, Utensils, WC and Shower) wie im Frühjahr, direkt am Zaun mit Blick über den Letaba River. Das Restaurant im Letaba Camp war geschlossen, da sich Sans Park, die Kette Mug and Beans und deren Subunternehmer wohl noch immer nicht geeinigt hatten. Die Bush Kitchen, die das Catering übernommen hatte machte ihre Arbeit aber sehr gut, leider nicht mit dem tollen Ausblick, den man vom Restaurant hat.
Nach dem Check-In und einer kurzen Stärkung im Restaurant sind wir auch wieder auf die Pirsch gefahren und haben leider keine der Katzen vom Vormittag wiedergefunden. Dafür eine Kolonie Zwergspinte (Little Bee-Eater).
Der nächste Tag begann mit einer Leopardenbegegnung sehr nahe am Camp, er saß direkt an der Straße und wurde leider von uns verschreckt und querte direkt vor uns die Straße und verschwand im Gebüsch. Nachdem wir erst den Matambeni-Bird Hide besucht hatten verbrachten wir längere Zeit wieder am Brutbaum. Nachmittags sind wir den Engeldam in südlicher Richtung gefahren. Wir mussten aber rechtzeitig zurück sein, denn wir hatten eine Nachtfahrt gebucht.
Die Nachtfahrt fand nicht mit einem Jeep, sondern auf einem Safari-LKW statt. Trotz LKW hatten wir tolle Tierbegegnungen, zuerst einen Südafrikanischer Springhasen, dann auf einem Baum eine Ginsterkatze. Nun fuhren wir recht zügig an das Malopenyana Wasserloch, dort warteten die beiden Löwen vom Vortag.
Am nächsten Tag ging es dann übermüdet weiter Richtung Satara, unserem letzten Camp im Park. Wir wählten den Weg entlang des Letaba Rivers, wo wir ein paar schöne Vogelbeobachtungen hatten und auch noch auf ein Hyänenpärchen trafen. Mittags machten wir Stopp im Olifants Camp. Obwohl das Restaurant geschlossen war und eine Bush Kitchen die Versorgung übernommen hatte klappte es genauso wenig wie im März.
Auf dem Weg ereilte uns dann ein Gewitter, ein Wollkopfgeier suchte auf einem niedrigen Baum in der Nähe Schutz und wir konnten ihn dabei aus nächster Nähre beobachten und Fotografieren. Das Gewitter brachte eine Abkühlung, waren es doch 39°C geworden. Leider haben wir den Ratelpan Birdhide ausgelassen, da wir nicht wussten wie stark das Gewitter würde.
Satara Restcamp – Krüger Nationalpark Südafrika
Im Satara Restcamp hatten wir diesmal einen einfachen Bungalow ohne Perimeter gebucht (BD2: 2 single beds, Air-conditioned, Fridge, Hotplate, No smoking, Sink, Utensils, WC and shower), was vollkommen ausreichend war.
Nach dem Check In begaben wir uns auf die Abendpirsch auf die S100, auf der Suche nach den Karminspinten vom März, die aber noch nicht eingetroffen waren. Dafür hatten wir wieder eine Leopardenbegegnung.
Den nächsten Morgen begaben wir uns auch wieder auf die S100 wo wir neben einem gerade geborenen Impala einen Brutbaum des Kaffernhornraben fanden. Beim Beobachten des Brutbaums stapfte ein Asien-Wollhalsstorch am Auto vorbei. Weiter ging es Richtung Sweni-Birdhide. Auf dem Weg dahin hatten wir die erste Begegnung mit fressenden Geiern, leider versteckt hinter einem Busch. Kurz vor dem Ziel konnten wir einen Kaffernhornrabe bei der Frosch-Jagd beobachten. Er ahmte die Froschrufe nach um seine Beute so aus ihren Verstecken zu locken.
Am Birdhide war gerade eine Goliath-Reiher im Wasser und etliche Krokodile sonnten sich. Aus einer Höhle krabbelte ein Baby-Kroko und direkt unter dem Hide jagte ein Mangrovenreiher. Vom Hide aus konnte wir in einiger Entfernung unzählige Geier kreisen sehen.
Wir sind dann Richtung der Kreisenden Geier gefahren. Dort angekommen sahen wir mehrere Dutzend Geier, die sich um irgendetwas hinter einem Abhang stritten. Sie machten dabei einen ganz schönen Radau und es kamen immer mehr Geier angeflogen. Ein richtiges Geierspektakel. Leider konnten wir nicht sehen, was sie erbeutet hatten.
Nach des Geiers Wilden Haufen sind wir zurück Richtung Satara gefahren, da wir für unseren letzten Abend noch eine Ausfahrt gebucht hatten.
Die Ausfahrt fand wieder auf einem Safari-LKW statt, aber der LKW war nicht voll ausgelstet und Jule und ich konnten jeder am Rand sitzen. Zuerst sind wir an im Gras liegenden Löwen vorbeigekommen, die aber für schöne Fotos zu weit weg waren. Kurze Zeit später hatten wir dann einen Leoparden im Baum und wie so oft um Satara herum waren viele andere Autos vor Ort. Trotzdem gelangen uns ein paar gute Fotos.
Die Fahrerin wollte aber unbedingt weiter. Später begegneten wir noch einem der Löwen, der zuvor im Gras gelegen hatte, er lief die Straße entlang. Leider konnten wir hier kein Foto machen, da die Fahrerin dem Löwen nur hinterher gefahren ist und eine Löwe von hinten ist kein Motiv. Als wir vorbei waren und man den Löwen prima hätte fotografieren können hat die Fahrerin nicht gestoppt. Als Fazit von den drei Ausfahrten muss man sagen, das die Fahrt mit Willy super war und er die meiste Ahnung hatte. Die Nachtfahrt in Letaba und die LKW-Fahrt in Satara waren ok.
Und mit dieser Tour war unser Urlaub dann auch schon vorbei, denn am nächsten Morgen mussten wir uns auf den Weg nach Johannesburg machen. In Dullstroom haben wir noch lecker German Sausages gegessen und damit unseren Urlaub beendet.
Wie immer, alle Fotos von Jule und Marcel mit Canon Crop und Vollformat aufgenommen, von 24 bis 600mm.