Anreise nach Südafrika und Vorbereitung der Reise
Durch Zufall sind wir im Frühjahr 2017 nach Südafrika gekommen. Eigentlich wollten wir wieder nach Portugal um dort wie 2016 für 3 Wochen Vögel zu beobachten. Bei der Recherche nach einer bezahlbaren Unterkunft sind wir bei den Urlaubspiraten auf günstige Flüge nach Johannesburg gestoßen. Bei Opodo gab es Flüge von Luxemburg über Madrid nach Johannesburg für unter 370 Euro.
Wir haben dann spontan gebucht und am Ende hatten wir Flüge von München nach Luxemburg und von Luxemburg nach Madrid mit Luxair sowie von Madrid nach Johannesburg mit Iberia. In Luxemburg haben wir uns eine Nacht im Sofitel Le Grand Ducal gegönnt. Ein Hotel mit tollen Zimmern, exklusiven Essen, leckerem Champagner, einer tollen Bar mit fantastischem Ausblick und viel zu starken Cocktails. Wer in Luxembourg gut wohnen möchte, dem können wir dieses 5 Sterne Hotel sehr empfehlen. Ein Schnäppchen ist das Hotel aber nicht. Und wir finden bei so einer Preiskategorie muss man nicht mit den Nespressokapseln geizen. Mehr als zwei wären schon drin gewesen. Aber irgendwas zum nörgeln findet man immer…
Über Luxair und Iberia gibt es nichts Negatives zu berichten. Aber Vorsicht, München Luxembourg wird mit einer kleinen Embraer geflogen. Am Check-In wollten sie uns nötigen unser großes Objektiv an der Maschine abzugeben, damit es in den Flugzeugrumpf käme. Aber wir konnten das Bodenpersonal überzeugen, dass wir uns nur sehr ungern von dem Objektiv trennen würden. Und wir durften es mit in die Kabine nehmen. Danke an die Bodencrew.
Der Interkontinental-Flug mit Iberia war dann so leer, dass fast jeder eine eigene Reihe für sich haben konnte. Perfekt. Aber gute Flugzeugschläfer sind wir beide trotzdem nicht.
Zurück nach Europa ging es am Ende des Urlaubs mit British Airways über London – im A380 – und zu meckern gab es auch hier nichts. Buchung und Support bei Opodo waren tadellos. Etwas schwierig war es das Gepäck zu koordinieren, Safari-Fotoequipment und Unterwasserkameras bei unterschiedlichen Gepäck-Bedingungen. Besonders da Luxair nur Kilos berechnet und man kein drittes Gepäckstück dazubuchen kann. Echt blödes System was einem die sonst tolle Fluggesellschaft vermiesen kann und dazu führt sie zu meiden. Luxair tanzte damit wirklich komplett aus der Reihe.
Den Inlandsflug von Joburg nach Cape Town und zurück haben wir mit Kulula gemacht, einer zu BA gehörenden Billigflug-Airline (die nicht günstig ist), wo selbst der Kaffee Geld kostet. Und sie scheinen ihrem Flugfähigkeiten nicht zu trauen und verbieten Kopfhörer (auch ohne Musik) beim Start und beim Landeanflug. Und das ohne Begründung. Heute absolut nicht mehr üblich und sehr nervig. Das nächste Mal probieren wir Mango Airlines aus oder fliegen direkt nach Cape Town.
Die Unterkünfte im Krüger-Nationalpark haben wir umgehend nach der Flugbuchung über die Webseite von Sanparks (South African National Parks) gebucht. Dies hat problemlos funktioniert, auch Änderungen und Umbuchungen haben geklappt. Die Unterkünfte in den einzelnen Camps gibt es in Unterschiedlichen Kategorien. Entweder voll ausgestattet mit Küchensachen (with utensils) oder für reine Restaurantbesucher oder Menschen, die mit Equipment verreisen ohne alles (without utensils). Ohne Krams ist es ein wenig günstiger. Dann gibt es noch die Kategorie mit Küche (with kitchen / hot plate) oder mit Gemeinschaftsküche (communal kitchen) und dann das Ganze noch mit Bad oder Gemeinschaftsbad (communal ablution). Dann in einigen Camps mit Perimeter (am Rand, am Zaun oder View, also Ausblick). Das gibt es dann in allen möglichen Kombinationen. Perimeter mit Küche aber ohne Utensilien oder aber mit Utensilien aber ohne Klo. Es klingt verwirrend und ist es auch. Da aber viele Sachen sch.on ausgebucht waren haben wir fast alle Kombinationen durch gehabt. Im Einzelnen dazu mehr bei den Camps. Gebucht werden muss immer zügig, da gute Camps und tolle Lagen schnell ausgebucht sind. Es lohnt sich aber, wenn man es z.B. auf eine Perimeter-Hütte abgesehen hat und die belegt ist, regelmäßig zu schauen ob sie wieder frei ist. Es springen immer wieder Leute ab
In Joburg haben wir dann unseren vorab bei Renalcars.com gebuchten Mietwagen bei Thrifty übernommen. Gebucht hatten wir einen Nissan Qashqai und bekommen hatten wir einen Nissan Xtrail. Was wunderbar gepasst hatte. Der Wagen hat uns bestens durch den Krügerpark begleitet. Und bei der Rückgabe war Thrifty sehr tolerant…
Johannesburg und Greater Kruger
Dann kam erstmal ein nicht enden wollender Stau auf den Johannesburger Highways. Ein sehr anarchistisches Verkehrssystem wo man Fahrspuren auch mal ignorieren darf. Für eine Strecke von maximal 30 Minuten brauchten wir über 3 Stunden und das nach dem sehr anstrengenden Nachtflug. Grund für den Stau war ein Crash eines Busses mit einem LKW. Sehr gut, dass wir nicht geplant hatten gleich Richtung Krüger Park zu fahren sondern unsere erste Nacht zur Akklimatisierung im Grace Guesthouse (http://www.gracegh.co.za/) verbringen wollten.
Das war dann auch gleich unsere erste Erfahrung mit den den Gated‑Communities in Südafrika. Es ist ein wunderschönes Häuschen mit tollen Zimmern, wir wurden kostenlos in die Suite gebucht, da sie zufällig leer war, umgeben von einem schönen Garten. Die Gastgeberin war sehr nett und das Frühstück lecker. Vom Tisch vor unserem Zimmer konnten wir die Vögelchen am Birdfeeder beobachten. Unsere ersten Tiere in Südafrika. Das Guesthouse können wir empfehlen, wer Ruhe und Natur mitten in Joburg sucht ist hier richtig.
Am nächsten Morgen sollte es früh weitergehen. Doch wir haben grandios verschlafen, waren wir doch total erschöpft vom Nachtflug. So ging es nach dem Frühstück dann auf die Reise Richtung Krüger Park.
Im Gegensatz zur Fahrt durch Kenia 2005 sieht man in Südafrika keine Wilden Tiere am Straßenrand grasen. Das Land ist überwiegend Farmland und ab und an eine Miene oder eine Fabrik. Südafrika wirkt schon auf den ersten Metern recht europäisch. Der Einfluss der Kolonialisierung ist sehr stark sichtbar. Die längere Überlandfahrt war ganz entspannt und die Straßen meist in einem sehr guten Zustand. Erst kurz vor unserem Ziele in Hoedspruit wurden die Schlaglöcher etwas größer. Trotz Linksverkehrs ist das Autofahren außerhalb der großen Städte auch für Anfänger möglich. Bei Hoedspruit saßen auch die ersten wilden Tiere am Straßenrand: Affen.
Unser Ziel war die Tshukudu Game Lodge, eine Lodge mit privaten Game Reserve. Dort haben wir dann auch gleich nach dem Passieren des Gates Zebras, Giraffen und eine Warzenschweinfamilie gesehen.
Wir sind gerade noch rechtzeitig eingetroffen um unseren ersten Gamedrive mitzuerleben. Zu 8 ging es im offenen Jeep querfeldein um den Löwen Mike zu finden. Was uns dann auch gelang. Die Fahrt mit dem Jeep durch den Busch hat Spaß gemacht und Mike ist ein sehr beeindruckendes dominantes Männchen mit einer tollen Mähne und einem entspannten Charakter.
Leider ist das eines der wenigen Fotos, die Marcel erhalten geblieben sind. Die Festplatte ist nach dem Urlaub gecrashed und mit ihr sind alle seine Südafrikafotos verloren gegangen.Am nächsten Morgen haben wir eine zweite Pirschfahrt unternommen um die Geparden zu finden, was leider nicht gelungen ist. Dafür gab es dann eine Gruppe Löwinnen und unsere ersten Geier.
Private Game-Reserves sind sowas wie artgerechte Zoos. Die Tiere leben in einem großen eingezäunten Areal und jagen und fressen eigenständig. Sie müssen gefunden werden, denn sie können sich im Busch verstecken – aber für den Tourismus wichtige Tiere, wie etwa Mike oder die Geparde, tragen einen Sender, der es ermöglicht ihren Standort per Peilung zu ermitteln. Was aber trotzdem nicht zu einer Sichtung führen muss. Die Peilung ist zu ungenau und die Tiere bewegen sich unter Umständen recht schnell durch das für Menschen und Autos schwierigere Terrain.
Übernachtung und Essen waren ebenfalls gut in der Lodge, das Publikum war ein ganz anderes als später in den Öffentlichen Camps in Südafrika. Hier traf man eher ein internationales Publikum, lustige Japanerinnen, einen skurilen aber netten japanischen Arzt, einen polnischen Segelolympiasieger mit seiner Frau, einer polnischen Richterin und einem der Köpfe hinter der auch in unserem Blog genutzten Creative Common Lizenz mit seiner Frau, einer Buchautorin. Aber keiner blieb lang vor Ort und über unsere noch neun ausstehenden Tage im Krüger Park waren alle erstaunt. So lange bleiben die internationalen Touristen eher selten in der Region.
Nach der vergeblichen Suche nach den Geparden und einem netten Frühstück ging es dann auch wieder weiter, Richtung Phalaborwa Gate. Aus Zeitgründen haben wir dann die Besichtigung der Phalaborwa Mine ausfallen lassen (https://www.google.com/search?q=phalaborwa+mine&safe=off&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ved=0ahUKEwi047602t3TAhWIApoKHbY3BtgQsAQIZQ&biw=1419&bih=776).
Problemlos passierten wir das Gate und waren damit endlich im Krüger Park. Dem Ziel unserer ersten Etappe.
Im Krüger Park
Gemütlich fuhren wir die geteerte Strasse Richtung Letaba-Rest-Camp. Unterwegs stoppten wir immer wieder für Wildtiersichtungen wie Giraffen und verschieden Rehe und unseren ersten Roller.
Letaba
Der Check-In in unserem erstes Camp war ganz unproblematisch und auch unsere erste kleine Hütte war leicht zu finden. Im Gegensatz zur Tshukudu-Lodge recht einfach und funktional gehalten aber für unseren Zweck ausreichend. Für Luxusverwöhnte sind dann aber doch eher die privaten Lodges zu empfehlen. Hier sind es wirklich einfache Hütten, die die Primärfunktion, ein Dach über dem Kopf, ein Bett und eine Wand gegen Viehzeug erfüllen. Mehr aber auch nicht. Aber 6- und 8-Beiner finden trotzdem immer wieder Zugang. Und einer Motte gelang es Eier in meine Klamotten zu legen. Nach dem Urlaub konnte ich zuhause sehr viel entsorgen, weil es angeknabbert war.
Hinter der Hütte lag eine große Wiese, die direkt an den Zaun grenzte, der die Lodge gegen die Wildnis und den Letaba-River abgrenzte. Untem im Flußbett waren immer wieder Elefanten und Nilpferde zu beobachten. Vom Restaurant hatte man einen unglaublich tollen Blick über den Fluss.
Für alle, die auch über die sanparks Webseite buchen wollen/müssen, unsere Hütte in Letaba hatte folgende Beschreibung:
BG3U (BUNGALOW): 3 single beds, Air-conditioned, Communal Kitchen, Fridge, No smoking, Perimeter, Utensils, WC and shower. Also einen Dreibett-Bungalow mit Klimaanlage, Gemeinschaftsküche aber mit Küchenutensilien und Kühlschrank und eigenem WC und Dusche. Die Lage war in der äußeren Reihe am Zaun (Perimeter). Kostenpunkt waren für 2 Personen und 2 Nächte 1985 Rand, was ungefähr 135 Euro entsprach. Zum Restaurant waren es nur wenige Meter.
Das Publikum waren überwiegend weiße Südafrikaner, wie in so gut wie allen Camps mit vereinzelten Touristen aus Europa oder Übersee. Schwarze südafrikanische Touristen waren sehr selten.
Rund um das Letaba-Camp und den Letaba-River haben wir viele Elefantensichtungen gehabt. Sie waren oft in Flussnähe anzutreffen. Im Fluss und am Ufer haben wir, nicht nur vom Camp aus, Nilpferde sehen können. Morgens in den Bäumen waren neben etlichen Kingfisher auch verschiedene Bienenfresser anzutreffen. Auf der Strasse Richtung Olifants lag ein Löwenrudel im Schatten und döste vor sich hin. Auf der Schleife hatten wir am ersten Abend Hyänen gesehen und am Hide hatten wir einen Gaukler (Bateleur) auf der Strasse sitzen. Er verzehrte dort eine Schlange.
Am Hide selbst hatten wir unsere erste Begegnung mit verschiedenen Libellenarten. So den Violetter Sonnenzeiger (Violett dropwing- Trithemis annulata) eine sehr auffällige Art.
Am häufigsten hatten wir aber Banded Groundlings – Brachythemis leucosticta, deren deutsche Übersetzung in Anöehnung an die nördliche Art, wohl Südlicher treuer Kurzpfeil sein müsste. Dank ihres Verhaltens immer auf dem Boden zu sitzen ist die eigentlich sehr hübsche Art nicht sonderlich fotogen.
Schon in Letaba mussten wir uns am Ende immer sputen um rechtzeitig im Camp zu sein bevor die Tore schlossen. Kurz vor Sonnenuntergang ist immer viel los in der Tierwelt und man will ja nichts verpassen. Morgens war das besser, vor Sonnenaufgang aufstehen und um gegen 5:30 das Camp verlassen.
Anstrengend war es, den ganzen Tag unterwegs und nur kurz zum Mittagessen ins Camp und danach wieder auf Pirsch. Der Plan mit der Selbstverpflegung hat nicht so ganz geklappt. Waren wir doch abends zu müde. Also eine Stulle wabbeliges Weissbrot geschmiert und ab ins Bett. Voller Vorfreude auf den nächsten Tag.
Kurz nach Sonnenaufgang waren wir dann auch schon unterwegs. Begrüßt wurden wir von einem Natalfrankolin, das rufend im Baum sass.
Olifants – Rest Camp
Unser zweites Camp war Olifants. Auf dem Weg dahin hatten wir unsere erste Krokodilsichtung. Der Ausblick vom Olifantscamp ist fantastisch. Es liegt hoch über dem Olifantsriver und ermöglicht einen Blick über das gesamte Gebiet.
Gewohnt haben wir in einem Bungalow mit Ausblick aber ohne Küchenutensilien aber mit WC und Dusche (NG2U BUNGALOW: 1 bedroom with 2 single beds, Air-conditioned, Communal Kitchen, Fridge, No smoking, No utensils, Perimeter, WC and shower) für 1095 Rand die Nacht. Das enspricht ungefähr 75 Euro.
Hier bestand dann das Problem morgens Kaffee zu bekommen ohne Kocher und um 4:30 hat das Restaurant noch zu. Wir haben uns im Camp-Store einen Wasserkocher für den Zigarettenanzünder besorgt. So gab es dann den ersten Kaffee nach ein paar Kilometern Fahrt und später bei Pausen, die wir machten. Da wir in Olifants nur eine Nacht waren, war es nicht so schlimm. Später haben wir im Lower Sabie Camp festgestellt, dass in den Communal Kitchens Wasserboiler hängen, aus denen kochendes Wasser zur Kaffeebereitung kommt. Clever die Südafrikaner. Geht schneller als einen eigenen Kocher zu benutzen.
Olifants haben wir nur als Zwischenstop gewählt, weil wir nicht wussten ob die Strecke von Letaba nach Satara nicht zu lang ist. Ist sie nicht, sie ist locker in einem Tag zu schaffen, ohne dass man sich beeilen muss. Das nächste mal lassen wir Olifants ausfallen.
In besonderer Erinnerung bleibt uns hier unsere erste Begegnung mit der Riesentrappe (Kori Bustard) kurz vor Sonnenuntergang und kurz vorher die erste Sichtung eines Goliath-Reihers am Olifantsriver.
Satara Restcamp
Der Weg nach Satara führ über die sogenannte Lionroad, eine Strasse mit angeblich hoher Wahrscheinlichkeit auf Großkatzen. Wie immer in der Wildnis, eine hohe Wahrscheinlichkeit ist keine Garantie. Wir hatten dafür aber auf einem Feld mehrere hundert Störche, die sich für die lange Reise Richtung Norden gesammelt haben und auf einem anderen „Feld“ waren hunderte Marabus. Beides sehr beeindruckende Erlebnisse.
Im Satara Restcamp haben wir dann drei Nächte verbracht. Satara ist gegen Letaba und Olifats ein recht großes Camp. Abend bei der Einfahrt kann es schon zu kleinen Staus kommen.
Gewohnt haben wir wieder komfortabler, nämlich mit Kochmöglichkeit und Dusche und WC sowie am Rande des Camps (BD2V BUNGALOW: 2 single beds, Air-conditioned, Fridge, Hotplate, No smoking, Perimeter, Sink, Utensils, WC and shower) für 3975 Rand, entsprechend 270 EUR für drei Nächte. Also etwas teurer als in den beiden anderen Camps.
Das Restaurant in Satara war immer noch nicht wie erwartet, auch hier gab es, wie zuvor in Letaba und Olifants nur ein eingeschränktes Angebot. Es gibt einen Streit zwischen dem Franchsinehmer, der Betreiberkette und dem Park. Dafür gab es in Satara wenigstens noch eine Pizzeria.
Satara liegt in einer landschaftlich anderen Region als die ersten Camps. Hier sind jetzt weniger Bäume und mehr Buschlandschaft. Das führt zu größeren Tierherden an Gnus, Giraffen und Zebras. Der Beute für Großkatzen.
Gesehen haben wir einen Löwen (für uns ganz alleine – erst im Flussbett und dann auf einer Nebenstraße), ein Nashorn, viele Elefanten, eine Hyänenmutti mit ihrem Welpen sowie kleine Schakale beim morgendliches Spiel. Affen waren hier recht häufig anzutreffen.
Den Ratle Pan Hide haben wir zweimal besucht und den Blick über den Fluss mit seinen Krokodilen, den Senegal-Trielen und den anderen Gästen (Elefanten und Giraffen) genossen. Es ist schon sehr amüsant anzusehen, wie eine Giraffe in die Knie geht um aus dem Fluss zu trinken.
Beeindruckt haben uns auch die großen Schwärme an Webervögeln, die zu abertausenden in Formationen über die Steppe flogen. Ingesamt waren viele Greifvögel hier in der Gegend zu sehen und dazu noch die Geierbäume. Alles in allem eine sehr gute Gegend für Vogelbeobachtung. Aber auch sehr viele Kleinvögel wie Kingfischer / Lieste.
Hier war aber schon die Nähe der Zivilisation zu spüren, der südliche Teil des Parks ist doch viel stärker besucht als die Camps in der Mitte und wohl noch viel mehr als im Norden. Es sollte aber noch voller werden. Schon hier standen die Autos in kilometerlanger Schlange an um einen einzelnen Löwen zu sehen. So macht es dann weniger Spaß.
Aber uns gelang es hier ganz gut den Massen aus dem Weg zu gehen. Warum wie alle die Lionroad nutzen, wenn es auch andere Strecken gibt.
Am Picknick-Platz Timbavati haben wir eine tolle Konstruktion für Kameras gesehen. Hergesetellt in Pretoria. Beim nächsten SA-Trip machen wir einen kurzen Umweg, denn auch zuhause kann man das Gimpro Mount gut beim Fotografieren einsetzen.
Von Satara sind wir dann Richtung Lower Sabie aufgebrochen. Gestartet haben wir im morgendlichen Nebel, was ein sehr mystisches Bild gegeben hat. Dann hat uns ein genervter Elefantenbulle dazu genötig auszuprobieren wie schnell man im Rückwärtsgang fahren kann. Später am Wasserloch haben wir eine Gruppe badender Elefanten beobachten können. Leider sind die Filmaufnahmen auf der zerstörten Festplatte.
Später am Tage dann noch eine Nashornmutti, die mit ihrem Kleinen durch die Landschaft streifte. Aber der Park wurde hier immer voller und voller. Südlicher von Satara werden wir wohl nie wieder fahren.
Lower Sabie Rest Camp
Vor dem Camp muss man den Sabie River auf einer Brücke überqueren. Ein toller Platz um Vögel zu beobachten, so z.B. den unglaublichen Hammerkopf und verschieden Kingfisher und auch Nilpferde, die auf der tieferen Seite im Wasser lagen oder am Ufer grasten.
Am Fluss hatten wir auch eine tolle Begenung mit einem Schreiseeadler (African Fish Eagle), der recht Nah in einem Baum sass.
Wenn die Tagesgäste weg waren, dann war es auch ein angenehmes Camp, mit den Tagesgästen aber sehr voll. Das Restaurant war das erste mit dem vollen Angebot von Mug&Beans und bot auch wieder einen fantastischen Blick über den Fluß und den Korkodilen, die dort in der Sonne dösten.
Gewohnt haben wir hier in einer einfachen Hütte – EH2 (HUT): 2 single beds, Air-conditioned, Communal ablutions, Communal Kitchen, Fridge, No smoking, No utensils – für 1130 Rand (76 EUR) für zwei Nächte. Es hatte durch die Gemeinschaftsduschen etwas von Campingurlaub. Und sehr interessante Insekten und Spinnen, die man dort nachts, angelockt durch das Licht treffen kann. Ein Fest für jeden Kleintierfan. Tolle Nachtfalter, viele Spinnen und sogar eine Gottesanbeterin. Wer Krabbelviecher nicht mag, der sollte eine andere Kategorie buchen.
Bei den Fahrten durch die Gegend haben wir viele andere Safari-Gäste getroffen. Am Wochenende im Süden des Parks, wenn viele Straßen wegen Hochwasserschäden gesperrt sind, ist Einsamkeit nicht das, was man erwarten darf. Wir haben aber auch viel Zeit mit dem beobachten von Mungos verbracht. Kleinen wuseligen Mangusten.
Von Lower Sabie ging es dann zu unserem letzten Camp nach Skukuza. Auf dem Weg sind wir dann noch in einen Stau wegen eines Leoparden gelandet. Beim Warten hatten wir einen wunderschönen Kingfisher. Von anderen Birdern haben wir ein wunderbares Schild geschenkt bekommen: Bird watching Please pass. Vogelbeobachtung, bitte weiterfahren. Denn oft haben, wenn wir einen Vogel beobacheten ein Auto neben uns gehlaten, hinter uns gewartet und dadurch den hat den Vogel verscheucht, in der hoffnung wir beobachten irgendeine Großkatze.
Kurz vor Skukuza konnten wir noch ein paar gute Aufnahmen des Goliath-Reihers machen.
Skukuza
Nach Skukuza muss man nicht öfter als einmal – und das auch nicht wirklich. Ein riesiges Camp mit einem Restaurant wo man Mittags ohne Reservierung nicht essen kann. Hunderte von Bussen , Autos und Safari Jeeps. Es fühlt sich an wie der Safari-Park Hodenhagen. Und im Shop sind alle Sachen teuerer als in den anderen Camps. Hier fällt der Abschied vom Park ganz leicht und ich kann verstehen, wer nur Skukuza kennt, der findet den Krüger Park total überbewertet. Mehr mag ich über diesen Abschnitt nicht sagen.
Naja, ganz so streng möchte ich dann doch nicht sein, im Camp hatten wir eine Schmetterlingshaft, am Fluss noch einen seltenen Hornbil und endlich einen Baumhopf, einen Verwandten des Wiedehopfes. Und die Krokodile waren auch nicht zu verachten. Aber das Camp selber war trotzdem die Hölle. Ich will jetzt nicht schreiben, dass der Bungalow – BG2E (BUNGALOW): 1 bedroom with 2 single beds, Air-conditioned, Closed veranda, Communal Kitchen, Fridge, No smoking, Utensils, WC and shower – der beste, weil der neuste war. Dafür war der Wassersprenger falsch eingestellt uns spühte das Fäkalienwasser auf die Treppe. Gekostet hat die Unterkunft 1144 Rand, was 78 EUR entspricht.
Fazit – Teil 1
Der Krüger Park war Klasse, 9 Nächte waren definitiv nicht zu viel. Den Süden kann man sich klemmen, dort ist es zu voll. Satara ist das südlichste Camp, das wir empfehlen können. Es gibt unglaublich viele Tiere aber selbst Elefanten können sich verdammt gut verstecken, wenn sie wollen. Wir kommen wieder. Auf alle Fälle.
Es ist anders als Kenia, dadurch, dass wir selber gefahren sind auch besser. Man kann wirklich seine Ruhe haben und Erholung und Entspannung finden. Es lohnt sich nicht nur wegen der großen Tiere auch zur Vogelbeobachtung ist der Park ideal.