Eine Reisebericht – Von Letaba nach Satara

Im ersten Teil sind wir von Johannesburg bis ins Letaba Restcamp gefahren. Weiter geht es mit dem zweiten Teil unseres Reiseberichtes. Wir erreichen nun die Mitte des Parks und werden im dritten Teil in uns bis dahin noch unbekannte Gebiete im südlichen Park vordringen.

Schopffrankolin - Crested francolin - Francolinus sephaena
Schopffrankolin – Crested francolin – Francolinus sephaena

Von unserem letzten Stop im Letaba Rest-Camp ging es auf unser kürzesten Etappe zum am gleichnamigen Fluss gelegenen Olifants Rest-Camp. Die Fahrt ging größtenteils entlang des Letaba Rivers. An der Strecke saßen wie schon im März 2017 Blauracken (European roller, Coracias garrulus) auf Gebüschen und spähten nach Nahrung.

Blauracke - European roller - Coracias garrulus
Blauracke – European roller – Coracias garrulus

Leider haben wir erst nach unserer Rückkehr gelesen, dass es eine Unterart der Blauracken gibt. Neben der uns aus Europa bekannten Art gibt es eine hellere, kontrastärmere und größere Unterart: Coracias garrulus semenowi (Eastern European Roller, Kashmir Roller.) Das Verbreitungsgebiet reicht von Irak / Iran bis nach China. Überwintert wird aber auch im Sub-Sahara-Afrika.

Zwergspint - Little bee-eater - Merops pusillus
Zwergspint – Little bee-eater – Merops pusillus – Jule Gierth

Neben den farbigen und recht großen Racken sahen wir auch die kleinen und ebenfalls farbigen Zwergspinte (Little bee-eater, Merops pusillus) am Rande der Straße.

Drossellerche - Dusky Lark - Pinarocorys nigricans
Drossellerche – Dusky Lark – Pinarocorys nigricans – Jule Gierth

Auf einer auch in den letzten Jahren interessanten Brachfläche konnten wir Temminckrennvögel (Temminck’s courser, Cursorius temminckii temminckii) – und Drossellerchen (Dusky Lark, Pinarocorys nigricans) beobachten.

Olifants Rest-Camp


Im Camp angekommen buchten wir gleich für die erste Nacht eine Pirschfahrt und für den Morgen der Weiterreise eine geführte Wanderung. Beides verbanden wir mit der Hoffnung eine Bindenfischeule (Pel’s Fishing Owl) zu sehen.

Kaptäubchen - Namaqua dove - Oena capensis capensis
Kaptäubchen – Namaqua dove – Oena capensis capensis

Wir hatten beinahe denselben Bungalow wie bei unserem ersten Aufenthalt vor zwei Jahren. Aber diesmal wussten wir, dass es im Küchenhäuschen in der Nähre kochendes Wasser aus dem Boiler für den morgendlichen Kaffee gibt und so war es nicht schlimm eine Hütte ohne Ausstattung zu haben. Wir hatten diese Hütte gebucht, weil man von ihr den besten Sonnenaufgang des Krügerparks erleben kann.

Blauracke - European roller - Coracias garrulus
Blauracke – European roller – Coracias garrulus – Marcel Gierth

Unsere erste Fahrt führte uns Richtung der Low Level Bridge über den Olifans River. Auf dem Weg dahin hatten wir dann in einiger Entfernung eine Gruppe Riesentrappen (Kori bustard, Ardeotis kori). Die Trappen hielten sich während unseres ganzen Aufenthaltes immer im gleichen Gebiet zwischen Camp und Brücke auf.

Graufischer - Pied Kingfisher - Ceryle rudis
Graufischer – Pied Kingfisher – Ceryle rudis

Die Low-Level-Bridge zwischen Olifants Camp und dem kleinen Außencamp Balule war ein absoluter Hotspot für uns Vogelbegeisterte und hat uns in den drei Tagen vor Ort immer wieder magisch angezogen.

Graufischer - Pied Kingfisher - Ceryle rudis
Graufischer – Pied Kingfisher – Ceryle rudis

Bei unserem ersten Besuch auf der Brücke konnten wir wunderbar einen Graufischer (Pied Kingfisher – Ceryle rudis) aus nächster Nähre beim Fischen beobachten. Wir waren erstaunt, was dieser Eisvogel für große Fische im Ganzen verschlucken kann. Insgesamt haben wir an dem Nachmittag vier Graufischer vor Ort gesehen.

Graufischer - Pied Kingfisher - Ceryle rudis
Graufischer – Pied Kingfisher – Ceryle rudis – Marcel Gierth

Nach einem Abstecher zur High-Level-Bridge mussten wir auch schon zurück zum Camp um uns auf unsere Nacht-Pirschfahrt vorzubereiten.

Graufischer - Pied Kingfisher - Ceryle rudis
Graufischer – Pied Kingfisher – Ceryle rudis – Jule Gierth

Die Nachtfahrt fand mit einem großen Truck statt. So hatte jeder einen Fensterplatz, der einen wollte. Direkt nachdem wir in unser Gefährt eingestiegen waren haben wir, noch bevor alle an Bord waren, direkt neben dem Truck einen Südafrikanischen Dickschwanzskorpion (Parabuthus transvaalicus – Transvaal thick-tailed scorpion) entdeckt.

Suedafrikanischer Dickschwanzskorpion - Parabuthus transvaalicus - Transvaal thick-tailed scorpion
Suedafrikanischer Dickschwanzskorpion – Parabuthus transvaalicus – Transvaal thick-tailed scorpion – Jule Gierth

Dieser Skorpion zählt zu den potentiell für den Menschen tödlichen Skorpionen. Er besitzt nicht nur ein starkes Gift, sondern davon auch noch viel. Außerdem kann er sein Gift über einen Meter weit spritzen. Also sollte man immer Abstand halten. Neben seinem starken Gift hat er noch ein schwächeres. Dieses wird gegen Insekten eingesetzt und das Männchen nutzt es wohl während der Paarung, um das Weibchen ruhig zu stellen. Laut des Guides gab es zurzeit viele Skorpione in der Gegend und man solle vorsichtig sein (z.B. immer Schuhe ausschütteln, wenn man sie anziehen will).

Suedafrikanischer Springhase - South African Spring Hare - Pedetes capensis
Suedafrikanischer Springhase – South African Spring Hare – Pedetes capensis – Jule Gierth

Die Nachtfahrt begann mit der Sichtung eines Südafrikanischen Springhasen (South African Spring Hare – Pedetes capensis). Das ist ein immer wieder lustig ausschauendes Tier, das nur entfernt an einen Hasen erinnert und sich wie ein Känguru hüpfend durch die Nacht bewegt.

Schreiseeadler- African fish eagle - Haliaeetus vocifer
Schreiseeadler- African fish eagle – Haliaeetus vocifer – Jule Gierth

Dann saß ein Pärchen Schreiseeadler (African fish eagle – Haliaeetus vocifer) auf einem Baum und ein paar Nilpferde grasten in der Nacht. Dann fuhren wir in Richtung Low-Level-Bridge. Die Brücke war leider versperrt.

Nilpferd
Nilpferd

Von einem Rudel Löwen. 5 junge Tiere, Weibchen und Männchen.

Löwen auf der Low-Level-Bridge bei Olifants
Löwen auf der Low-Level-Bridge bei Olifants – Jule Gierth

Nach unserer Ankunft haben sich die Löwen auf die Wiese am Rand der Straße zurückgezogen und wir konnten sie ausgiebig im Scheinwerferlicht beobachten.

Löwe an der Low-Level-Bridge bei Olifants
Löwe an der Low-Level-Bridge bei Olifants – Marcel Gierth

Lust auf Jagd schienen die Tiere nicht zu haben. Faul rumliegen, sich ein bisschen lecken und ausgiebig gähnen und uns beobachten. Das war die Hauptbeschäftigung des Rudels.

Löwe an der Low-Level-Bridge bei Olifants
Löwe an der Low-Level-Bridge bei Olifants – Jule Gierth

Irgendwann verloren die Löwen das Interesse an uns oder waren vom Licht in der Nacht nur genervt und zogen sich etwas zurück. Für uns ging es zurück ins Camp und ins Bettchen.

Sonnenaufgang von unserer Hütte im Olifants Rest-Camp
Sonnenaufgang von unserer Hütte im Olifants Rest-Camp – Marcel Gierth

Die Nacht war kurz, denn der Sonnenaufgang rief. Leider fehlte die Stativplatte an der Kamera, durch die späte Heimkehr von der Nachtpirsch hat Marcel das verschludert und so wurde wieder nichts aus dem perfekten Foto. Was aber im Umkehrschluss bedeutet, dass wir noch mindestens einmal wiederkommen müssen.

Temminckrennvogel	- Temminck's courser	- Cursorius temminckii temminckii
Temminckrennvogel – Temminck’s courser – Cursorius temminckii temminckii – Jule Gierth

Und im ersten Licht ging es wieder Richtung Low-Level-Bridge. Als erstes sahen wir eine Gruppe Temminckrennvögel (Temminck’s courser, Cursorius temminckii temminckii) auf einer Freifläche nach Nahrung suchen.

Riesentrappe - Kori bustard - Ardeotis kori
Riesentrappe – Kori bustard – Ardeotis kori – Marcel Gierth

Die Riesenrappen (Kori bustard – Ardeotis kori ) waren auch wieder vor Ort und diesmal direkt an der Straße. Wenn man an europäische Großtrappen bloß auch so dicht rankommen würde. Und ohne die anderen Autofahrer hätte man auch viel mehr Zeit mit den Tieren verbringen können.

Mangrovenreiher - Green-backed heron - Butorides striata atricapilla
Mangrovenreiher – Green-backed heron – Butorides striata atricapilla

Die Brücke übertraf sich selber. Dicht an der Brücke fischte Mangrovenreiher (Green-backed heron, Butorides striata atricapilla) und ein paar Maidschwalben (Lesser striped swallow, Cecropis abyssinica unitatis) sassen auf dem Brückenrand.

Haubenzwergfischer - Malachite Kingfisher - Corythornis cristatus
Haubenzwergfischer – Malachite Kingfisher – Corythornis cristatus – Jule Gierth

Und dann, unser erster Haubenzwergfischer (Malachite Kingfisher, Corythornis cristatus). Mit dieser neuen Eisvogel / Kingfisher Art ging ein weiterer Wunsch in Erfüllung. Mitten in Afrika haben wir uns gefreut wie die Schneekönige. Und dann noch so nah, ist man es doch gewöhnt, dass die „Eisvögel“ scheu sind.

Haubenzwergfischer - Malachite Kingfisher - Corythornis cristatus
Haubenzwergfischer – Malachite Kingfisher – Corythornis cristatus – Marcel Gierth

Und der Haubenzwergfischer ist so unglaublich klein. Im Vergleich mit dem großen Graufischer sowieso, aber auch im Vergleich zu unserem in Europa heimischen Eisvogel ist er klein.

Maidschwalbe - Lesser striped swallow - Cecropis abyssinica unitatis
Maidschwalbe – Lesser striped swallow – Cecropis abyssinica unitatis

Dann haben wir noch eine Runde gedreht, sind am Balule Camp vorbei, das fast direkt an der Low-Level-Bridge liegt und wo wir demnächst unbedingt einmal übernachten müssen. Weiter ging es zu High-Level-Bridge, wo ein paar Giraffen am Trinken waren und dann zur Mittagspause zurück ins Camp.

Hammerkopf - Hamerkop - Scopus umbretta
Hammerkopf – Hamerkop – Scopus umbretta – Jule Gierth

Nach der Mittagspause sind wir wieder zurück an die Brücke gefahren und wurden als erstes mit einem Hammerkopf (Hamerkop – Scopus umbretta) belohnt. Auch der Haubenzwergfischer und er Mangrovenreiher waren wieder vor Ort und ließen sich gut beobachten und fotografieren.

Mangrovenreiher - Green-backed heron - Butorides striata atricapilla
Mangrovenreiher – Green-backed heron – Butorides striata atricapilla – Marcel Gierth

Damit war unser einziger ganzer Tag vor Ort auch schon vorbei. Am morgigen Tag würde es dann weiter gehen in Richtung Satara Rest-Camp.

Guide Patrick
Guide Patrick – Marcel Gierth

Am nächsten Morgen ging es verdammt früh raus, da um 4:15 Treffpunkt für die morgendliche Wanderung war. Wäre die französische Gruppe nicht gewesen (die größtenteils über 65 waren und keine erforderliches Gesundheitszertifikat hatten), wären wir alleine mit unseren beiden Guides Patrick und Abel gewesen.

Verdammt früh – Sonnenaufgang Olifants High Level Bridge – Marcel Gierth

Da es noch dunkel war und das Olifants Rest-Camp auf einem Hügel liegt, sind wir erst noch durch die Nacht gefahren und so ging es erst kurz vor 6:00 mit der Wanderung los.

Aber auf der Fahrt konnten wir unsere erste Nachtschwalbe auf der Straße sitzend fotografieren. Wenn es bei uns auch so viele Nachtschwalben gäbe.

Die Wanderung war toll, ist auch von total unfitten und wanderfaulen machbar. Obwohl man im Gänsemarsch durch den Busch geht und sich nicht unterhält, hält die Tierwelt leider gebührend abstand. Nur Spinnen und den einen oder anderen Vogel konnte man von Nahen beobachten. Der schönste Moment war die Frühstückspause am Wasserloch. Da möchte man gerne sein Tarnzelt aufbauen und beobachten, wer im Laufe des Tages alles vorbeikommt.

Giraffe auf dem Olifants Morning Walk
Giraffe auf dem Olifants Morning Walk – Marcel Gierth

Alles in allem hat die Wanderung Spaß gemacht, auch wenn die Guides immer und überall dasselbe erzählen und dazu auch noch ab und an Quatsch. Wir würden es trotzdem nochmals mitmachen. Aber das nächste Mal von Balule aus. In der Hoffnung dann eine Bindenfischeule zu sehen. Das blieb uns diesmal leider versagt.

Riesentrappe - Kori bustard - Ardeotis kori
Riesentrappe – Kori bustard – Ardeotis kori – Jule Gierth

Satara

Gegen 9:00 waren wir wieder zurück im Olifants Rest-Camp, haben unsere Sachen gepackt und sind Richtung Satara Rest-Camp aufgebrochen. Wegen der fortgeschrittenen Uhrzeit haben wir uns entschieden die Timbavati Road zu nutzen. Zum Fotografieren war es jetzt schon zu heiß, die Luft flimmerte und das Licht viel zu grell. So erhofften wir uns wenigstens eine Straße, die nicht durch offene Savanne sondern am Fluß im Schatten unter Bäumen entlang ging.

Blauracke - European roller - Coracias garrulus
Blauracke – European roller – Coracias garrulus – Jule Gierth

Unser Plan war am Ratel Pan Hide zu stoppen und dort eine Kaffeepause mit Vogel / Tierbeobachtung einzulegen. Die beiden letzten Male hatten wir dort trinkende Giraffen, Elefanten, Triele und Krokodile.

Kleiner Sänger – Marcel Gierth

Doch der Fluss war komplett versiegt und nur noch eine Wiese. Keine Vögel, keine Tiere. Nichts. Also sind wir gleich weiter zur Timbavati-Picknick Site und haben dort einen weitreichenden Entschluss gefasst. Da die Picknick Sites Gas und Kohlegrills haben, wollten wir am nächsten Tag auf einem anderen Picknick Platz auch selber grillen. Unser erstes Braai (afrikaans für Grillen).

Blauracke - European roller - Coracias garrulus
Blauracke – European roller – Coracias garrulus – Jule Gierth

Außer Blauracken hat der Tag leider sonst nichts sonderlich Spektakuläres zu bieten gehabt und wir fürchteten schon, dass es weiterginge wie in der Letaba Region.


Am nächsten Morgen brachen wir Richtung N’wanetsi Picknick Platz auf, um dort unsere erste Mittagspause außerhalb der Camps zu verbringen.

Schreiseeadler- African fish eagle - Haliaeetus vocifer
Schreiseeadler- African fish eagle – Haliaeetus vocifer – Marcel Gierth

Es ging entlang der S100, auf der wir die letzten Male immer tolle Begegnungen hatten. Diesmal hatten wir einen wunderbar im Grünen sitzenden Schreiseeadler, der mit seiner Frisur in einer 80er Jahre Glamour-Rock-Band hätte mitspielen können.

Spiegelweber (White-winged widowbird, Euplectes albonotatus albonotatus)
Spiegelweber (White-winged widowbird, Euplectes albonotatus albonotatus)- Marcel Gierth

Uns gelang auch endlich ein Spiegelweber (White-winged widowbird, Euplectes albonotatus albonotatus) vor die Kamera zu bekommen.

Rostkehl-Kampfwachtel oder (Afrikanisches) Laufhühnchen (Common Buttonquail, Turnix sylvaticus lepurana)
Rostkehl-Kampfwachtel oder (Afrikanisches) Laufhühnchen (Common Buttonquail, Turnix sylvaticus lepurana)

Ein weiteres Highlight (für Vogelbegeisterte und Hühnerhabichte) war eine Rostkehl-Kampfwachtel oder (Afrikanisches) Laufhühnchen (Common Buttonquail, Turnix sylvaticus lepurana). Die einst in Spanien und Portugal vorkommende europäische Unterart gilt seit 2018 als ausgestorben.

Leider hat das mit dem Picknick nicht geklappt, da wir dachten, dass uns ein Rost fehlte, aber wir waren einfach nur zu blöd. Braai geht auch ohne Rost, direkt auf der Metallplatte. Das wissen wir jetzt.

So sind wir dann noch hungrig in den Sweni Hide. Der See war diesmal mit viel Wasser gefüllt und direkt gegenüber vom Hide brütete ein Nachtreiher.

Da der Hunger drückte ging es Vollgas zurück ins Camp und wir konnten in aller Ruhe an unserem Häuschen grillen. Und die Dame, die unsere Hütte saubermachte, bot uns an sich ums Wäschewaschen zu kümmern. Ein Service, den wir dankend annahmen.

Landschaft an der S90 – Marcel Gierth

Nachmittags entschieden wir uns für eine viel zu lange Runde über die S90 und die S41 und dann die S100 zurück.

Rangelnde Elefantenbullen an der S90 – Jule Gierth

Wir konnten dabei einem Kampf zwischen zwei jungen Elefantenbullen beiwohnen. Und einen Südlichen Gelbschnabeltoko (Southern yellow-billed Hornbill, Tockus leucomelas) beim Fressen einer großem Schrecke beobachten. Ansonsten war der Nachmittag nicht ergiebig.

 Südlicher Gelbschnabeltoko - Southern yellow-billed hornbill - Tockus leucomelas
Südlicher Gelbschnabeltoko – Southern yellow-billed hornbill – Tockus leucomelas – Marcel Gierth

Der nächste Morgen begann mit einem Stau direkt hinterm Camp, weil irgendeine Katze die Straße gekreuzt hatte. Da wir uns nur für weiße Löwen, schwarze Panther und Tiger in einen Beobachtungsstau stellen, waren wir ein bisschen genervt. Das Satara Rest-Camp liegt schon in der Region der Kurzzeitbesucher. Jenen Menschen, die meinen in 14 Tagen durch Südafrika reisen zu müssen und dabei dann auch 3 Tage in Krüger Park kommen. Und in 3 Tagen Krüger Park sind die Big 5 Pflicht. Eine Form des Reisens, die uns total fremd ist und dem Land und der Natur nicht gerecht wird. Wir waren jetzt auf drei Reisen insgesamt 8 Wochen in Südafrika und kennen nur einen (großen) Teil des Krüger Parks und einen (kleinen) Teil der Kaphalbinsel und dort von Cape Town nur die Kläranlage (Vogelparadies). Wer sich wirklich für Tiere interessiert, der sollte, wenn er nur einmal im Leben nach Südafrika kommen sollte, lieber weniger Regionen besuchen und sich dort wo er ist Zeit lassen. Auch wenn man es kaum glaubt, langsam sieht man mehr und erlebt das dortsein auch viel intensiver.

Schopfadler - long crested eagle - Lophaetus occipitalis
Schopfadler – long crested eagle – Lophaetus occipitalis – Marcel Gierth

Als wir an allen vorbei waren, konnten wir mit einem Schopfadler (long crested eagle – Lophaetus occipitalis) den Sonnenaufgang genießen. Alleine, ohne Stau. Das ist Afrika. Das ist der Krügerpark. Das ist Glück.

Perlzwergkauz (Pearl-spotted Owlet, Glaucidium perlatum)
Perlzwergkauz (Pearl-spotted Owlet, Glaucidium perlatum) – Jule Gierth

Und dann kam der Moment, der Satara wieder einen Schritt nach oben auf der Camp-Liste brachte. Auf einem Baum saß ein Perlzwergkauz (Pearl-spotted Owlet, Glaucidium perlatum) und Jule konnte ihn fotografieren. Unsere dritte Eule (ohne die nur gehörte Zwergeule) in einem Krüger Urlaub. Leider kamen dann wieder andere Autos und der Kauz war weg.

Wir sind anschließend die Sweni-Road entlang gefahren und hatten am Ende noch eine Begegnung mit Wildhunden, die sich leider im Busch versteckten.

Kampfadler - Martial eagle - Polemaetus bellicosus
Juveniler Kampfadler – Martial eagle – Polemaetus bellicosus – Jule Gierth

Auf dem Weg zurück zum Satara Rest-Camp saß ein juveniler Kampfadler (Martial eagle – Polemaetus bellicosus) auf einem Baum am Nsemani Wasserlochs. Am Rande flatterte ein kleiner aggressiver Vogel umher, den wir urspünglich für eine riesige Biene gehalten haben: Ein Tahaweber (Yellow-crowned Bishop, Euplectes afer taha). Damit war eine wundervolle Vormittagsrunde abgeschlossen.

Kampfadler - Martial eagle - Polemaetus bellicosus
Kampfadler – Martial eagle – Polemaetus bellicosus – Marcel Gierth

Nach einem leckeren Braai liessen wir den Nachmittag in aller Ruhe beginnen und nennenswert war dann am Ende ein ausgewachsener Kampfadler am Wasserloch.

Und damit war dann Satara auch schon beinahe wieder Geschichte. Am nächsten Morgen ging es Richtung Skukuza. Davon werden wir im dritten Teil berichten.

Mangrovenreiher - Green-backed heron - Butorides striata atricapilla
Mangrovenreiher – Green-backed heron – Butorides striata atricapilla – Jule Gierth