Nun scheint der Sommer endgültig vorbei zu sein. Die letzen noch trockenen aber schon recht kühlen Morgende habe ich (Marcel) mal wieder dazu ausgenutzt mit Tau benetzte und noch in der Kältestarre befindlichen Schmetterlinge und Libellen vor die Kamera zu bekommen. Meine kleinen Lieblinge wurden nicht von ihrem Schlafplatz genommen oder unsanft geweckt. Sie wurden höchsten mitsamt ihres Schlafplatzes an einen fotografisch besseren Platz gebracht, bzw. an einen Ort wo ich mich frei bewegen konnte ohne andere Pflanzen und Tiere zu (zer)stören.
Libellen und Schmetterlinge verstecken sich für ihre Nachtruhe oft tiefer im Gestrüpp oder sitzen in Bodennähe um nicht von Vögel gesehen und verspeist zu werden. Bläulinge dagegen sammeln sich oft in Schlafgemeinschaften an Pflanzen und sehen aus wie Blüten. schnell stösst man beim Fotografieren mit seinem Hintern an eine andere Pflanze und Libellen und Schmetterlinge fallen zu Boden und schlimmstenfalls tritt man auf ein Insekt oder eine seltene Pflanze.
Es ist oft eine Frage der Abwägung, kann ich hier vor Ort oder überhaupt ein Foto machen ohne andere Tiere / Insekten zu stören oder geschützte Pflanzen zu schädigen? Oft ist das Abschneiden eines Grashalms mit einem tierischen Fotomodell die bessere Variante als alles im Umkreis des Modells niederzutrampeln. Man sollte sich aber ein wenig mit Pflanzen auskennen, denn von geschützten Pflanzen hat man gefälligst die Finger zu lassen.
Im Zweifel lieber auf ein Foto verzichtet als ein Lebewesen gefährdet oder eine geschützte Pflanze beschädigt.
Das gleiche gilt auch für die Auswahl des Biotops bzw. Ortes wo man fotografiert. Man muss nicht mitten durch den Schilfgürtel waten und dabei brütende oder schlafende Vögel stören. Momentan rasten viele Zugvögel auf Teichen und Seen. Sie haben eine lange Reise hinter sich und oft noch eine viel weitere vor sich. Gönnt ihnen ihren Schlaf, sie werden ihn brauchen.
Wenn Naturschutzgebiete ausgeschildert sind und das Betreten verboten ist, dann sollte man sich auch daran halten, denn den genauen Grund kann man als Außenstehender kaum erkennen. Eventuell kann man den Biotop-Betreuer fragen und dieser kann einem schöne Ecken zeigen, ohne dass man Brutvögel stört. So hatten wir das Glück tiefer ins Wasenmoor zu gelangen oder ich habe an Führungen vom LBV teilgenommen und dabei auch noch etwas gelernt. Bei Fragen zu einzelnen Biotopen und Naturschutzgebieten hilft euch bestimmt eure örtliche Nabu/LBV-Gruppe. Die freuen auch immer über Helfer bei der Biotoppflege. So lernt man dann ein Biotop einmal aus einer ganz anderen Perspektive kennen – eine Grasallergie sollte man aber nicht haben… Für die Münchner gibt es hier Infos dazu: klick
Aber ich denke, dass ich hier niemanden etwas neues erzählt habe. Aber so möchte ich trotzdem immer mal wieder darauf hinweisen, dass man als Hobbyfotograf lieber auf ein Foto verzichten sollte als an Land oder Unterwasser Pflanzen oder Tiere zu gefährden. Wer von der Fotografie leben muss, der hat oft nicht die Wahl, wir Hobbyisten aber schon.
Ein Kommentar