Wir waren jetzt einige Tage auf Pirsch im Vorflutgraben Nord, einem Entwässerungsgraben für den Flughafen München. Dort soll es noch eine Population von Vogel-Azurjungfern (Coenagrion ornatum) geben. Es handelt sich dabei um eine in Deutschland ziemlich seltene Kleinlibelle. Dieses Habitat wäre durch den Bau einer dritten Startbahn für den Flughafen gefährdet.
Leider war unsere Suche in dieser Hinsicht nicht erfolgreich. Wir haben alles mehrfach abgesucht aber bisher keine Vogel-Azurjungfer gefunden. Eventuell sind sie spät dran, wir zu unfähig, die Art ist nicht mehr vorhanden oder wir haben einfach Pech gehabt.
Aber der Vorflutgraben ist auch ohne diese Rarität den einen oder anderen Besuch wert. So flatterten etliche Bläulinge über die bunten Wiesen.
Anzutreffen ist der für die Münchner Schotterebene typische Plebejus idas. Ein in Deutschland ansonsten sehr seltener Bläuling.
Aber auch der Esparsettenbläuling ist dort heimisch – denn es gibt Ameisen und Esparsetten. Beides Grundvoraussetzung für seine Existenz.
Aber auch der Himmelblaue-Bläuling war schon anzutreffen und natürlich der
Zwerg-Bläuling (Cupido minimus) – unser kleinster Bläuling – auch wenn er hier ganz groß abgebildet ist.
Der Gemeine Bläuling oder auch Hauhechel-Bläuling oder Icarus-bläuling genannt darf auf einer guten Bläulingswiese nicht fehlen. Leider haben wir auf den Esparsetten keinen dazugehörigen Bläuling finden können, dafür aber eine Tanzfliege, die elegant auf der Spitze einer Esparsette tanzte.
Esparsetten sind heutzutage in Deutschlad leider selten geworden. Früher waren sie eine Futterpflanze für Pferde – sie stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum.
Neben den Schmetterlingen haben wir natürlich auch ein paar Libellen fotografieren können. Hier das Weibchen der Frühen Heidelibelle. Auch eine mediterrane Art, die vermutlich auf ihren langen Wanderungen in München vorbeikam.
Am zweiten Tag haben wir dann ein Männchen gefunden. Da es kalt und wolkig war, hat es sich anstandslos fotografieren lassen.
Man erkennt die Frühe Heidelibelle (Sympetrum fonscolombii) an ihrer hellblauen unteren Augenhälfte.
Häufig anzutreffen waren Vierflecke, dazu gab es noch unzählige Kleinlibellen, überwiegend Hufeisen-Azurjungfern,
aber auch Adonisjungfern, Große Pechlibellen und vereinzelte Fledermaus-Azurjungfern und Blaue Federlibellen.
Am letzten Tag fanden wir noch einen Ligusterschwärmer. Ein richtig großer Nachtfalter, der eher in die Tropen passt als nach Mitteleuropa.
Alle Fotos wie immer von Jule und Marcel.
[…] haben wir das Gewässer gewechselt und sind zum Vorflutgraben gefahren um endlich eine Vogel-Azurjungfer (Coenagrion ornatum) zu erblicken. Wir waren heuer […]
[…] waren jetzt wieder zwei Abende dort und haben uns die Entwicklung im Vergleich zu Ende Mai und Anfang Juni angeschaut. Es war gar nicht so leicht interessante Aufnahmen zu erstellen, war es […]