Wir waren letztes Wochenende für einen Kurzbesuch an der Eggstätt Hämhofer Seenplatte. Heuer hat uns der Besuch erheblich bessergefallen als letztes Jahr , denn trotz schlechten Wetters gelang es uns einer der seltensten Libellen Bayerns zu erspähen. In Deutschland und in Bayern in der Roten Liste mit 1 – vom Aussterben bedroht – geführt.
Auch wenn das Ausflugsgebiet mit der Zierliche Moosjungfer (Leucorrhinia caudalis) Werbung macht, so ist die Libelle auch dort nicht übermässig häufig anzutreffen und außerdem kommt man nur an wenigen Stellen dicht genug an die für die Libellenart interessanten Gebiet heran. Uns hat es also sehr gefreut die zu finden.
Neben dieser schönen und seltenen Moosjungfer bin ich Samstag noch in den Kendlmühl Filzen unterwegs gewesen. Dort habe ich sehr viele frisch geschlüpfte Große Moosjungfern (Leucorrhinia pectoralis) beobachten können.
Leider sind sie frisch geschlüpft eher scheu und fliegen bei Annäherung gerne in die Bäume um dort ihre Ruhe zu haben.
Eine einzige war mit mir geduldig genug und lies sich im Gras sitzend fotografieren.
Aber auch auf Tannengrün ist die Moosjungfer schön anzusehen.
Neben diesen “normalen” Moosjungfern habe ich auch die überaus seltene Merkeljungfer entdeckt. Sie formt immer, wenn sie sitzt, ihre Vorderfüße zur Merkelraute…
Weihermühle
Im angrenzenden Niedermoor an der Weihermühle habe ich dann zwei Hochmoor-Perlmutt(er)falter – Boloria aquilonaris – herumfaltern gesehen. Einen konnte ich zumindest davon überzeugen, dass er ein Identifikationsfoto von sich machen lies. Tagsüber nicht selbstverständlich.
Dieser wunderschöne Falter wird in der Roten Liste mit 2, stark gefährdet, geführt. Er selber braucht Blüten auf dem Moor angrenzende Wiesen und seine Raupe braucht die Moosbeere als Futterpflanze.
Auch ein Brauner Waldvogel (Aphantopus hyperantus) hat für genau dieses eine Foto still gehalten. Aber hat ja auch gereicht.
Neben diesen tollen Schmetterlingen konnte ich noch einen Rotrandbär – Diacrisia sannio – bei der Eiablage beobachten und fotografieren.
Eine andere werdende Mutti hab ich auch noch beobachten können. Eine Gerandete Jagdspinne – Dolomedes fimbriatus – saß mit ihrem Kokon am Uferrand. Mit Kokon wirkt sie für eine Spinne in Deutschland schon mega gewaltig.
Aber um nicht mit einem Tier, dass oft auf wenig Gegenliebe stößt den Blogeintrag zu beenden noch ein paar Fotos von Schmetterlingen vom Riemer See.
Den Anfang macht der Schachbrettfalter Melanargia galathea.
Bei starkem Wind schaukelte wurde er in den Schlaf geschaukelt.
Aber auch das erste Beilfleck-Widderchen (Zygaena loti) des Jahres war in Riem anzutreffen – im Gegensatz zur Panzerwiese.
Ein letzter, recht abgekämpfter Schwalbenschwanz der ersten Generation vertrieb alle anderen Schmetterlinge von seinem Hügel. Hoffen wir auf eine schöne zweite und vielleicht auch dritte generation.
Zum Abschluss noch ein Rostfarbige Dickkopffalter (Ochlodes sylvanus) aus dem Berglwald bei Oberschleissheim. Ein tolles Gebiet mit tollen Schmetterlingen und Libellen. Aber leider auch stark von Zecken bewohnt.
Noch keine Kommentare