Eigentlich ist keiner von uns ein rechter Frühaufsteher, doch für tolle Insektenfotos muss man sich manchmal notgedrungen in aller frühe aus den warmen Federn quälen. Ein Sonnenaufgang ist ja auch etwas schönes und vor ein paar Jahren haben wir ihn nach durchfeierten Nächten noch des öfteren gesehen…
Morgens sind die Kleinen zwar auch schon sehr ängstlich und verstecken sich liebend gerne auf der Rückseite ihrer Halme. Wegfliegen geht aber noch nicht und so wird es oft ein Tanz um den Halm. Bloß immer auf der anderen Seite als das große schwarze Auge sein…
Manche sind aber mutiger und blicken der Gefahr Fotograf einfach in die Augen, schließlich sind sie ja große gefährliche Räuber…
Andere versuchten sich einfach farblich gut in die Umgebung einzupassen und hofften so nicht entdeckt zu werden. Aber dem Fotografenauge entgeht nichts…
Leider waren nicht alle unsere kleinen Libellenfreunde so erfolgreich im Verstecken, tarnen und überleben…
Sie wurden Opfer der Spinnen, die teilweise zu hunderten am Gewässer lungerten und auf frisch geschlüpfte Libellen und Eintagsfliegen warteten. Aber Dank unserer unerschrockenen Hilfe musste so manche Spinne auf ein anderes Opfer warten. Wir befreiten einfach die Libellen aus den Netzen.
Es ist gar nicht so leicht die klebrigen Fäden von den zierlichen Geschöpfen zu entfernen ohne sie zu verletzen. Spinnweben sind eine sehr hinterlistige Sache und ich bin froh, dass Spinnen nicht so große wie Kühe sind…
Auch unsere Winterlibellen aus dem ersten Rückblick waren morgens natürlich auch schon wach und liessen sich noch hängen und beäugten mich eher skeptisch…
So früh am Morgen lässt sich sogar eine Binsenjungfer von der Seite ablichten. Sie schaut, finde ich, eher interessiert als ängstlich. Aber vermutlich hat sie sich den Tagesbeginn trotzdem anders vorgestellt.
Sehr schön ist der kräftige Legeapparat zu erkennen, mit dem sie Löcher in Pflanzen stechen kann. Aber keine Angst, auch diese Libellenart sticht nicht.
Neben den Gemeinen Binsenjungfern haben wir ein paar Kleine Binsenjungfern (Lestes virens) beim sonnen im Moor entdeckt. Neben den Männchen…
…saßen dort auch die Weibchen an ihren Halmen.
Die Binsenjungfern sind im rechten Licht doch recht schön anzusehen…
Nicht nur beim Sonnenaufgang sondern auch im Gegenlicht beim Sonnenuntergang.
Ende der Serie über die Kleinlibellen. Aber es wird noch mindestens zwei Teile über unsere Großlibellen geben.
Mir gefallen diese zarten Farben. Ist das eine spezielle Bearbeitung oder kommen die so raus?
Das kommt mehr oder weniger so raus. Den Effekt bekommt man, wenn man das Hauptobjekt abschattet und der Hintergrund in der Sonne ist und das ganze überbelichtet.
Das kommt mehr oder weniger so raus. Den Effekt bekommt man, wenn man das Hauptobjekt abschattet und der Hintergrund in der Sonne ist und das ganze überbelichtet.
Ah, überbelichtet, danke!
Ah, überbelichtet, danke!
Tolle Bilder… wenn ich Libellen fotografiere, werden die Bilder nie so schön, warum? Sprüht ihr die mit Haarspray ein, bevor ihr sie fotografiert 😉 Gibts irgendwo Hinweise von euch, welche Technik ihr verwendet? Für Tipps dankbar. Ebenso Danke für die interessanten Link-Tipps.
Hi Markus,
wunderbar, dass Dir die Fotos gefallen.
Nun ein paar Tipps:
Also am einfachsten geht es, wenn die Libellen noch in der Kältestarre sind, das heißt, sehr früh morgens (so um den Sonnenaufgang) ist es am besten. Aber nicht, wenn die Nächte zu warm sind. Also Juli und August sind eher problematisch. Also, wenn die Libellen in der Kältestarre sind, dann fliegen sie nicht weg, weil sie es noch nicht können – die kleinen laufen dann trotzdem oft auf die Rückseite des Halmes…
Wenn man nicht so früh aufstehen mag, dann wird es schon schwieriger und man braucht unglaublich viel Geduld und man muss sich sehr langsam und vorsichtig an die Libellen anschleichen. An kalten oder regnerischen Tagen geht das zwar besser, aber an sonnigen Tagen kann man mehr mit dem Licht spielen. Mit Licht spielen heisst in diesem Fall, dass man die Libellen mit einem kleinen Reflektor abschattet, so wird das Bild so schön hell. Aber viele Versuche hat man dann nicht, da die Libelle nicht erfreut ist, dass man die Sonne klaut 🙂
Bei Interesse bist Du gerne zu einer Fototour in der neuen Saison eingeladen.
LG
Marcel
Hab mich noch gar nicht für die Aufklärung in punkto Fotos bedankt: sehr interessant, Danke. Gerne bin ich mal auf einen Fotoausflug dabei, auch wenn ich fototechnisch nicht hochgerüstet bin…
[…] vier kurzen Artikeln haben wir unsere Sichtungen der Libellensaison 2013 dargelegt. Artikel 1 und 2 handelten von den Kleinlibellen und Artikel 3 und 4 von den […]