Das Wochenende war aus Sicht der Libellen und Schmetterlingsfreunde Südbayerns endlich auch ein erfolgreiches. Neidisch schielten wir schon nach Schwaben oder sogar heimlich über den Weißwurstäquator hinaus und freuten uns mit all den Nichtbayern über ihre tollen Funde.
In einem unserer Lieblingsmoose, dem Spatenbräu-Filz, einem vom LBV renaturierten Hochmoor bei Egling waren die Falkenlibellen Cordulia aenea (früher Gemeine Smaragdlibelle) am schlüpfen. Nicht eine oder zwei sondern gleich mehrere.
Erstaunlicher Weise schlüpften sie nicht nur unmittelbar am Gewässerrand sondern waren als Larven etliche Meter weit gewandert. Die erste, die wir antrafen saß in gut einem Meter höhe an einer Tanne und hatte gerade ihre Flügel entfaltet. Der Baum stand auch noch etliche Meter vom Wasser weg.
Eine andere saß rund 5 Meter vom Ufer in der Heide. In ihrer unmittelbaren Nähe fanden wir noch weitere leere Larvenhüllen. So scheint es nicht selten zu sein, dass die Larven einige Meter über Land zurücklegen um eine sichere Stelle zum Schlüpfen zu finden. Man muss sich also mit größter Vorsicht im erweiterten Uferbereich von Libellengewässern aufhalten.
Das passt auch zu meiner Erfahrung am Riemer See. Dort traf ich einen frisch geschlüpften Vierfleck gut 6m vom Gewässer im Gras an.
Doch die meisten schlüpften unmittelbar am See oder an einem Halm im Gewässer. Wobei das bei dem Wind ein recht gefährliches Unterfangen sein kann und man schnell im Wasser landet oder bleibende Schäden beim entfalten entstehen können.
Die Verwandlung von der im Wasser lebenden Larve in das fliegende Insekt ist die gefährlichste Zeit im Leben der räuberischen Libelle. Hier kann sie schnell selbst zum Opfer werden.
Nachdem die Larve sich an einem Halm festgekrallt hat, kämpft sich die noch alienartige Libelle aus dem Rücken ihrer Hülle und hängt kopfüber heraus. Ihr Hinterleib steckt noch in ihrer alten Haut und auch die Flügel sind noch zusammengeklappt.
Mit einer schnellen Drehung kann sie sich dann gänzlich befreien, sie hält sich noch an ihrer Exuvie fest. Die Flügel beginnen erst langsam zu wachsen und auch der Hinterleib muss erst aufgepumpt werden.
Ihr Hinterleib wächst und ihre Flügel wachsen während ihr Oberkörper schon fertig ausgeformt ist. Als nächstes würde sie so wie in Bild vier hängen und langsam ihre Flügel fest werden lassen. In dieser Schlupfphase kann jede Störung die Verkrüppelung und damit oft den Tod der Libelle bedeuten.
Und wenn alles gut läuft, dann wird sie auch ihre Wiedergeburt überstehen und ihren Jungfernflug absolvieren.
Macht Lust, da mal hinzugehen, danke für Deine immer tollen Anregungen.
Da ist im Juni Libellenführung mit der Biotopbeträuerin
http://www.rce-event.de/output.php?id=896&mode=DT&os=0&send=foo&RCEID=4513ee84951df4f10d81496b64b08109&hid=536369ae6c539b9a7b19ea201dd5d178
Toll, danke, habs vermerkt, ich hoffe, es kommt mir nix dazwischen.
Wie immer hervorragende Fotos;-);-);-);-)
DANKE
Super Aufnahmen! Ist bestimmt ein tolles Erlebnis, den Libellen beim Schlüpfen zuzusehen!