Hermelin in Tirol

Hermelin in Tirol

In der Hoffnung eventuell wieder eine Höllenotter zu sehen sind wir zur Schwemm ins benachbarte Tirol gefahren. Unterwegs konnten wir einen Hermelin beim Herumtollen in seinem Habitat beobachten. Uns gelangen wenige, dokumentarische Aufnahmen.

Hermelin in Tirol

Hermelin in Tirol

Die Schwemm ist mit 63ha die größte zusammenhängende Moorlandschaft in Tirols Tälern. Die Schwemm ist idyllisch am Nordrand des Kaisergebirges gelegen und war einst ein mit dem Walchsee zusammenhängendes Gewässer. Heute, ohne eigenen Zufluss, ist der See verlandet und hat sich zu einem artenreichen Übergangsmoor entwickelt. In der Mitte liegt ein ca. 25ha großes Hochmoor, das ringförmig von Zwischenmooren und im äußeren Bereich von Niedermooren umgeben ist. In den Randbereichen finden sich Mähwiesen für die Streugewinnung.

Buschwindröschen

Buschwindröschen

Neben etlichen Orchideenarten wachsen dort auch Rund- und Langblättriger Sonnentau. Während unseres Besuches waren die Schlüsselblumen und Buschwindröschen am blühen.

Gelbes Windröschen

Gelbes Windröschen

Auch für Vogelkundler (Neuntöter, Brachvogel, Bekassine) oder Amphiebien- und Reptilienfreunden (Höllenotter, Wasserfrosch, Ringelnatter) ist die Schwemm interessant.

Schlüsselblumen

Schlüsselblumen

Neben etlichen Schmetterlingen ist der Moorkomplex besonders für Libellenfreunde interessant. So findet sich dort das wohl größte Vorkommen Europas der Zwerglibelle (Nehalennia speciosa).  Die Kleine Zangenlibelle (Onychogomphus forcipatus) hat dort eines ihrer zwei Tiroler vorkommen.  Die Kleine Binsenjungfer (Lestes virens), die in Österreich vom Aussterben bedroht ist, hat dort ihr wichtigstes Vorkommen.
Eine weitere in Österreich vom Aussterben bedrohte und in Deutschland gefährdete Art, ist die Gefleckte Heidelibelle, die hier eines ihrer letzten österreichischen Vorkommen hat.

Schlüsselblume

Schlüsselblume

Weitere dort anzutreffende Arten sind die in Deutschland vom Aussterben bedrohte und in Österreich gefährdete Hochmoor-Mosaikjungfer (Aeshna subartica), die Gemeine Keiljungfer Gomphus vulgatissimus), das große Granatauge (Erythromma najas), die Gefleckte Smaragdlibelle (Somatochlora flavomaculata) und die in Deutschland vom Aussterben bedrohte Arktische Smaraglibelle (Somatochlora arctica) hat dort ein konstantes Vorkommen.

Ebenfalls hat dort die Libelle des Jahres 2014, die Kleine Moosjungfer (Leucorrhinia dubia), ein wichtiges Talvorkommen Tirols.Ingesamt wurden am Schwemm 33 Libellenarten gezählt, Am Walchsee waren es immerhin noch 31.

Eine Höllenotter haben wir leider nicht zu Gesicht bekommen.

Buschwindröschen in der Schwemm

Buschwindröschen in der Schwemm

Literatur: Die Libellen Tirols – Armin Landmann, Gerhard Lehmann, Franz Mungenast, Hermann Sonntag, Innsbruck 2005, Berenkamp Verlag, ISBN: 3-85093-185-4