Werden auf Tonga noch gejagt

Werden auf Tonga noch gejagt

Einen Teil unseres kommenden Sommerurlaubes wollten wir auf der Insel Ha’apai des Königreichs Tonga verbringen (28.08 bis 09.09.). Leider hat  der Zyklon Ian diese Insel sehr stark verwüstet und 70% der Häuser dort zerstört. Davon sind auch die  ansässigen Hotels und Tauchbasen betroffen.
Da wir aber schon die Flüge von Australien in die Südsee gebucht haben und unbedingt nach Tonga wollen, mussten wir uns nach einer Alternative umschauen. Diese haben wir mit Vava’u auch gefunden – leider nicht mehr so günstig wie Ha’apai.


Diese Inselgruppe liegt rund 300 km nord-östlich der Hauptstadt Nuku’alofa und damit rund 1/3 des Weges nach Samoa. Die Inselgruppe Vava’u beherbergt neben Eua noch den letzten Rest des ursprünglichen Flachland-Regenwaldes, der einst ganz  Tonga bedeckte. Vielleicht sehen wir im Mt. Talu Nationalpark auf Vava’u den Tongan Whistler (endemisch auf Tonga) oder den Red Shining Parrot (von Fiji eingewandert). Mit viel Glück sehen wir auch Schleiereulen, sie sollen dort recht häufig sein. Bis vor ein paar Jahren hat man die Tonga-Schleiereule noch für eine eigene Unterart gehalten. Aber Dank genetischer Untersuchungen konnte nachgewiesen werden, dass es sich “nur” um die Australische Schleiereule handelt.
Neben den 74 Vogelarten gibt es nur drei einheimische Säugetierarten, zwei Flughundarten (Pteropus tonganus und Pteropus vampyrus) und eine Fledermausart (Emballonura semicaudata). Die Flughunde sind im Gegensatz zur Fledermaus nicht bedroht. Das mag daran liegen, dass Flughunde in Tonga als heilig angesehen werden. Diese angeblich sehr leckeren Tiere dürfen nur von der Königsfamilie gegessen werden. Aber Wilderei soll auch auf Tonga vorkommen…

Im Ganzen sind schon erheblich weniger Arten als auf den weiter westlich gelegenen Fidji-Inseln (150 Vogelarten und 6 Säugetierarten – alles Fledermäuse). Je weiter man sich von Papua entfernt, desto weniger werden die Tierarten auf den Inseln.  Auf dem noch weiter östlich gelegenen Inseln von Franz. Polynesien waren ursprünglich keine Säugetiere heimisch.

An den Stränden Tongas legen zwei Arten von Meeresschildkröten ihre Eier ab, die Grüne Schildkröte (Suppenschildkröte), Chelonia mydas, und die Echte Karettschildkröte, Eretmachelys imbricate. Die Echte Karettschildkröte ist dabei häufiger vertreten. Leider gilt Schildkrötenfleisch auf Tonga, wie in der ganzen Südsee, als Delikatesse und die ausgewachsenen Männchen dürfen während der Jagdsaison (März bis Juli) gefangen werden. Der Fang durch die Tonganische Bevölkerung würde die Population der Schildkröten nicht gefährden, wenn die Tiere nicht schon auf Grund von industrieller Fischerei (Beifang) und Umweltzerstörung (Plastik, Verbauung von Stränden) schon bedroht wären. Um die Bevölkerung Tongas für diese Thematik zu sensibilisieren und für die Einhaltung der Schutzzeiten und Schutzmaße zu sorgen, wurde das Vava’u Turtle Monitoring Programme gegründet.

Wir werden im Mystic Sands Resort untergekommen, einem sehr kleinen Hotel mit Bungalows mit eigener Küche.


Unterwegs zu den Walen und zu den Tauchgängen sind wir mit Dolphin Pacific Diving, die uns morgens mit dem Boot am Steg vom Hotel abholen.
Wir hoffen, dass wir mit tollen Erinnerungen und Fotos aus Tonga zurückkehren werden.  Wir freuen uns schon auf Begegnungen mit den Buckelwalen und dem Tongan Whistler. Ein paar tolle Libellenbilder wären auch nicht zu verachten…