Da hatte ich doch schon gehofft, dass dieser Kelch an uns und den Alpen vorüber geht, doch der Deutsche Olympische Sportbund hat sich erneut für eine Bewerbung Münchens um die Olympischen Winterspiele ausgesprochen.

Als wenn die Berge durch den Massentourismus nicht schon genug zu leiden hätten und gerade in Garmisch Skipisten und Sportanlagen eine optische, ökologische und für die Menschen vor Ort ökonomische Belastung sind.  Wer gut 45 Minuten Zeit hat, der sollte sich einmal “Alpen abgezockt” anschauen.

Ich bin jetzt schon gespannt, wie sich unsere Münchner Stadtratsfraktion der Grünen diesmal verhält. Sie haben ja schon einmal ein unrühmliches Beispiel abgegeben.

Was hat denn die Region von solch einem Großereignis?

Noch mehr Billigarbeitsplätze für Wanderarbeiter die sich die jetzt schon überteuerten Mieten in der Region nicht leisten können.   Jobs in Gastronomie, Hotellerie und beim Bau der neuen Sportstätten werden den dort Arbeitenden (Beschäftigten mag ich nicht sagen, da vermutlich ein Großteil über Werksverträge oder ähnliche juristische Konstrukte ausgesaugt wird) kein ausreichendes Auskommen sichern, um in der jetzt schon teuren Region angemessen leben zu können. Auch für den Großteil der hier schon lebenden und arbeitenden Menschen wird sich die finanzielle Lage durch Olympia 2022 nicht verbessern. Auch der Mangel an bezahlbarem Wohnraum wird durch solch ein Großereignis nicht behoben werden.

Es wird (kurzfristig) zu einer Zunahme des Tourismus in den schon jetzt überlasteten Alpen rund um München kommen. Im besten Falle bleiben nach den olympischen Spielen nicht nutzbare Bauruinen zurück. Im schlimmsten Falle kommt es zu einem weiteren Anstieg von Touristen in den schon jetzt bis an die Belastungsgrenze benutzten Regionen. Bedrohte Tierarten werden sich mit Sicherheit auf planierten Skipisten nicht wieder ansiedeln.

Schauen wir uns an, wie das Schwarzhölzl alleine durch den Bau der Regatta-Anlage 1972 leiden musste. Kleine Eingriffe können oft unvorhersehbare Folgen haben.

Sozial und ökologisch ist eine Großveranstaltung Unsinn.
Es wird auch immer angeführt, dass Olympia Werbung für München sei. Aber muss München noch bekannter in der Welt werden? Warum? Fast jeder Erdenbürger kennt München Dank des Oktoberfestes und des FCB.

Diese Argumente des BN galten für Olympia 2018 und gelten auch für Olympia 2022: klick.
Hier die Webseiten von Nolympia: kick

Am 10.11. kommt es zu den Bürgerentscheiden in München, GAP  und den Landkreisen Traunstein und Berchtesgaden. Stimmen wir gemeinsam gegen Olympia 2022 – auch wenn der eine oder die andere hofft,  davon persönlich zu profitieren. Soziales und ökologisches Verantwortungsbewusstsein gebieten ein Nein.

Es wird nicht leicht werden, denn hinter dem IOC steht viel Geld und Macht und davon (und vom Ruhm) wollen unsere Politiker und ein paar andere etwas abhaben und sie werden alles dransetzen, dass Olympia kommt.