Haubentaucherfamilie am Riemer See

Haubentaucherfamilie am Riemer See

An Vorabend des Herrentags bin ich (der Herr vom Blog) zum Riemer See gefahren um zu schauen ob schon Libellenaktivität am Gewässer zu verzeichnen sei. Der Plan war, bei vorhandener Libellenaktivität am frühen Morgen des Herrentags zum See zu fahren, um dann ein paar Schlüpflinge zu beobachten. Libellenaktivität war leider nicht vorhanden, Exuvien waren auch keine zu sehen aber dafür war Familie Haubentaucher auf dem See unterwegs. Mama, Papa und vier Kleine. Das 5. Ei lag leider noch unausgebrütet im Nest.

Kurzschwänziger Bläuling

Kurzschwänziger Bläuling

Auf dem Rückweg zu Berta (für alle, die es noch nicht wissen, Berta ist eine große rote Blume mit vier Rädern und kommt von Fiat) habe ich dann einen Kurzschwanz-Bläuling ( Kurzschwänziger Bläuling (Cupido argiades) entdeckt. Es ist der zweitkleinste Bläuling Europas und es hat mich sehr gefreut, dass er mir vor die Nase geflattert ist. Er ist auf der Roten Liste für Deutschland als stark gefährdet (Stufe 2) geführt.
Aber mein Vorhaben am nächsten morgen zum Riemer See zu fahren hat sich damit erübrigt. Für einen einzelnen Bläuling, auch wenn es ein Kurzschwänziger ist, lohnt es sich dann doch nicht.

Prachtlibelle beim Schlüpfem

Prachtlibelle beim Schlüpfem

Am Herrentag bin ich dann zuerst zu den Adonisjungfern vom letzten Wochenende gefahren. Doch auch hier, mehr oder weniger tote Hose. Etliche Schlupfunfälle und zwei Adonislibellen beim trocknen. Das war alles. Ich stand vor der Entscheidung noch weiter in unwegsames Gebiet vorzudringen oder aber ein anderes Revier aufzusuchen. Da es von dort nicht weit zum Hackensee ist, ein Moorsee im mythenumrankten Teufelsgraben, entschloss ich mich meine Sachen einzupacken und weiter zu fahren. Am Hackensee waren im letzten Sommer sehr viele Libellen und andere Insekten unterwegs gewesen. Da aber dort im Sommer sich die Nackedeis und Libellen die schönsten Plätze teilen, fällt man dort mit Kamera und großen Objektiven negativ auf. Aber an einem frühen Maimorgen sind die FKK-Jünger noch nicht im Schilf.

Weißling in Aßling

Weißling in Aßling

Auf den ersten Blick sah es leider auch nicht vielversprechend aus. Eine Larve einer Adonislibelle macht sich auf dem Weg einen Halm zu erklimmen und beäugte mich dabei sehr vorsichtig und entschied sich, bei meinem Anblick doch lieber wieder herabzusteigen. Daraufhin habe ich sie alleine gelassen und wollte den See kurze Zeit später auch  wieder verlassen. Doch aus dem Augenwinkel habe ich sie dann entdeckt. Ein echtes Prachtstück…

Es war eine gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens), die gerade aus ihrer Exuvie geschlüpft war und noch komplett farblos an einem Halm hing. Das hat mich dann doch mit dem Tag versöhnt. Sie ist die zwanzigste gemeldete Libellenart für 2013. Leider hatte ich nicht mehr die Zeit zu warten bis sie komplett ausgefärbt war, denn über das Suchen und beobachten war es doch schon wieder beinahe Mittag geworden.

Landkärtchen

Landkärtchen

Zum Mittag sind wir (Jule & Marcel, nicht Marcel & Libelle) nach Feldkirchen zum Café Gotzler gefahren, in der Hoffnung, dass es wieder leckeren Apfelweinkuchen vom Tortenschmied gibt. Das Café ist einen Besuch wert, nicht nur nett und gemütlich eingerichtet, auch der Dinzler Kaffee und die Tortenschmied Torten und Kuchen sind ein Traum. Nicht nur der Apfelwein-Kuchen sondern ausnahmslos alle.
Anschließen sind wir ein bisschen durch die Landschaft getuckert um eine schöne Schmetterlingswiese zu finden. Doch leider waren fast alle Wiesen schon wieder abgemäht. Die Unsitte der Turbo-Wiese, auf der, überdüngt wie sie sind, nur noch Löwenzahn wächst greift immer weiter um sich. Sehr schade für die Artenvielfalt.

Viefleck

Viefleck

In Aßling haben wir dann am ehemaligen Fischweiher gehalten und haben dort viele Frösche und noch viel mehr Kaulquappen vorgefunden. Adonislibellen waren auch unzählige vorhanden und dazu noch ein Vierfleck.
Auf der angrenzenden, noch nicht gemähten Wiese fanden wir etliche Landkärtchen (Araschnia levana), ein kleiner aber hübscher Edelfalter. Außerdem tummelten sich noch etliche Weißlinge, Aurorafalter und Wollschweber auf der Wiese. Alles in allem zwei sehr erfolgreiche Tage vor einem verregneten Wochenende.

Wollschweber

Wollschweber