Unseren ersten Löwen, den wir in Südafrika gesehen hatten, war Mike auf dem Gelände der Tshukudu Game Lodge, die an den Krüger Park angrenzt. Eine private Game Lodge ist nicht richtig Wildniss, eher ein großer Safaripark. Die Tiere leben frei und müssen selber jagen, aber können nicht abhauen.
Also man hat beinahe eine garantierte Tiersichtung. Für den Einstieg oder um ein bißchen Luxus zu haben eine wunderbare Ergänzung zum Krüger Park. Und beeindruckend ist so ein adultes, dominantes Männchen auch in halbwilder Umgebung. Wir haben später im Krüger Park auch so wunderschöne Exemplare gesehen, aber nie von so nah – dafür jüngere Löwen von noch näher. Mike trägt, wie viele wilde Tiere im Krüger Park auch, ein Halsband mit Sender. In diesem Fall um ihn für die Safarigäste zu finden, im Krüger Park aus wissenschaftlichen Gründen.
Unsere erste eigenständige Löwenbegegnung hatten wir im Frühjahr in der Nähe des Letaba Restcamps. Eine Löwenfamilie lag im Schatten am Rande der Nebenstraße Richtung Olifants und ruhte sich aus.
Wir hatten einige Zeit mit den Löwen allein und auch die Autos, die ab und an vorbeikamen blieben meist nur kurz. Es war nicht der Stau und Auflauf, der sich oft weiter südlich bei Löwensichtungen bildet. Vorne lagen die erwachsenen Löwen, weiter hinten, etwas versteckt im Gebüsch lag ein kleiner Löwe. Die Proportionen bei dem Kleinen waren noch nicht passend. Eine Kleine Katze mit großen Pfoten.
Aber selbst in der Nähe des gut besuchten Satatra-Camps hatten wir eine Begegnung mit einem Löwen ohne Massenauflauf an anderen Safarigästen. Wir hatten ihn auf einer kaum besuchten Nebenstraße. Später hatte er es sich dann an einer Hauptstraße gemütlich gemacht und ein Stau aus c.a. 20 Autos hatte sich gebildet. Ein weiteres Löwenrudel haben wir im südlichen Park ausgelassen, da dort schon wieder viele Autos in der Warteschlange standen. Für Tagesgäste, die unbedingt mal einen Löwen sehen wollen eine Option, aber Naturerlebnisse sehen für uns anders aus. Wir haben es lieber einsamer.
Das war es dann auch mit den Löwensichtungen im März, weiter geht es mit dem Novembertrip. Dort haben wir mehr Löwen und insbesondere mehr ausgewachsene Männchen zu Gesicht bekommen.
Und um mehr Einsamkeit zu haben, startete unsere zweite Krüger Tour im November im nördlichen Teil des Parks. Gleich zu Beginn hatten wir einen stattlichen männlichen Löwen.
Im Flußbett des Shingwedzi Rivers dann unsere nächsten Löwen, ein schönes Männchen mit seinem Weibchen. Das Männchen trug ein Senderhalsband.
Die nächste Löwenbegegnung war dann wieder aus nächster Nähe. Kurz vor dem Letaba-Camp lagen an der Straße Richtung Grenze zwei jüngere Löwen-Männchen im Schatten und erholten sich von der nächtlichen Jagd.
Wir haben gut eine Stunde mit den beiden Löwen verbracht und sie ausgiebig beim Dösen und Erholen beobachtet.
Noch haben die beiden Geschwister keine ausgeprägte Mähne. Sie müssen beide immer auf der Hut sein, denn in der Gegend gibt es auch ein dominantes Männchen, dass die beiden ohne zögern töten würde.
Trotz der Bedrohung durch den Rivalen braucht eine Katze ein Nickerchen. Neben Fressen das wichtigste im Leben eines jungen Löwen.
Aber Löwen sind ja auch recht gut getarnt. Wer weiß, wieviele wir einfach übersehen haben.
Auf unserer Nachtfahrt durften wir dann die beiden am Wasserloch wiedertreffen. Sie lagen auch hier wieder zusammen und liessen sich von uns nicht stören.
Und da es Nacht is muss ein Löwe natürlich auch gähnen.
Und was eine richtige Miezekatze ist muss natürlich auch Kuscheln…
Auch in der Satara-Region hatten wir noch Löwenbegegnungen. Besonders toll war das dominante Männchen der Gegend. Etwas abseits lagen seine Damen im Gras.
Wie immer alle Fotos von Jule und Marcel, aufgenommen mit Canon 5dMark IV und Canon 7D.
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