Eglinger Filz, Lestes sponsa - Gemeine Binsenjungfer

Eglinger Filz, Lestes sponsa – Gemeine Binsenjungfer

Nun ist es endlich raus, worauf Libellenfreunde in Deutschland seit Tagen hinfiebern. Die Bekanntgabe der Libelle des Jahres 2016.Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland BUND und dieGesellschaft deutschsprachiger Odonatologen GDO haben es bekannt gegeben:  Es ist die Gemeine Binsenjungfer – Lestes sponsa. Ihr Name leitet sich im Deutschen vom bevorzugten Eiablage Ort, den Binsen ab (H. Schiemenz 1953). Gemein steht wie immer in der Biologie nicht für fies sondern für gewöhnlich, häufig vorkommend. Ihr biologischer Name besteht aus dem griechischen Teil für die Gattung  lestes,  was Räuber bedeutet und dem lateinischen Teil sponsa, was  Verlobte heißt. Ein wie ich finde wieder sehr poetischer Name. Der Englische Name lautet Common Spreadwing und zielt wieder auf die Häufigkeit ab und beschreibt dazu die bevorzugte Sitzposition mit ausgebreiteten Flügeln.

Binsenjungfer

Binsenjungfer

Nachdem letztes Jahr mit der gefleckten Heidelibelle eine Libelle des schwankenden Wasserstandes zur Libelle des Jahres gekürt wurde so ist es heuer eine Art, die schwankende Wasserstände oder ein trocken fallen des Gewässers nicht mag. Ihre Eier können Trockenperioden überstehen, ihre Larven aber nicht.

Die Gemeine Binsenjungfer ist noch nicht bedroht, so sind ihre Bestände aber rückläufig. Sie wurde zur Libelle des Jahres gekürt, weil sie eine Fühwarnerin des Klimawandels ist. Durch erhöhte Temperaturen und unregelmäßige oder verschobene Niederschläge kommt es zu stärkeren Wasserschwankungen der Flüsse und zu einem vermehrten austrockenen von Tümpeln und Teichen. Diese führt dann zu einem Verschwinden der Gemeinen Binsenenjungfer.

Gemeine Binsenjungfer (Lestes sponsa)

Gemeine Binsenjungfer (Lestes sponsa)

In der Unterordnung der Kleinlibellen (Zygoptera) gehört sie in die Familie der Teichjungfern (Lestidae) und zur Gattung (Lestes) der Binsenjungfern. Sie gehört noch immer zu den verbreitetsten Arten der Teichjungfern. Nur die Weidenjungfer ist noch häufiger.

 

Lestes sponsa - Gemeine Binsenjungfer

Lestes sponsa – Gemeine Binsenjungfer

Ihre Flugzeit ist von Ende Mai bis Oktober mit dem Höhepunkt im August.  Sie kommt in Ganz Mitteleuropa vor, zwischen Nordspanien und Zentralfinnland.  Ihre Verbreitung reicht von Irland bis Japan.  In den Alpen kommt sie bis auf 2000m vor.  In Bayern wurden im Zuge der Kartierung zum 1. Verbreitungsatlas über 3000 Fundorte gezählt und damit ist es eine der häufigsten Arten in Bayern. In Österreich hat sie ihr Hauptverbreitungsgebiet im Weinviertel mit seinen vielen Fischteichen.