Seit 2011 wird in Deutschland durch den BUND und der Gesellschaft deutschsprachiger Odonatologen (GdO) die Libelle des Jahres gewählt. Dieses Jahr ist es die Gefleckte Heidelibelle Sympetrum flaveolum. Sie wurde zur Libelle des Jahres gekürt, weil es zu einen als dramatisch zu bezeichnenden Rückgang in ihrem Bestand gekommen ist. Sie war einst häufig und weit verbreitet ist aber wegen starker Habitatveränderungen selten geworden.
Schon im Libellenatlas “Libellen in Bayern” von 1998 wird auf die dramatischen Bestands-Veränderungen in Bayern eingegangen. So waren damals schon 80% der dokumentierten Südwestbayrischen Vorkommen erloschen. (Joachim Kuhn 1998).
Alle bekannten Münchner Vorkommen sind mit sehr großer Wahrscheinlichkeit auch erloschen. Eventuell gibt es noch rudimentäre Restbestände auf der ehemaligen Brachfläche an der Lasalle Straße. Dort wurden Ausgleichsflächen angelegt die bedingt als Habitat geeignet wären. Wie es um die Freisinger- und Erdinger Vorkommen bestellt ist, kann ich nicht sagen, wir haben aber keine Exemplare finden können. In Norddeutschland ist sie aber noch häufiger vorkommend als in Bayern.
Die Gefleckte Heidelibelle lebte einst in den ausgedehnten Auen und Niedermoorgebieten. Sie profitierte von temporär überschwemmten Flächen, die oft im Spätsommer ausgetrocknet sind. Dank Grundwasserveränderungen, Trockenlegungen und Begradigungen und Eindeichungen von Flüssen sind diese Flächen selten geworden.
Für Deutschland wird die Gefleckte Heidelibelle weiterhin mit dem Status gefährdet (RL 3) geführt. In Bayern ist sie in der Kategorie 2 (stark gefährdet) eingestuft. Also auf der gleichen Stufe wie die Gebänderte Heidelibelle Sympetrum pedemontanum und damit noch besser als die Sumpf Heidelibelle Sympetrum depressiusculum, die in Bayern schon vom Aussterben bedroht ist (RL1). Alles drei Arten, die Temporärgewässer benötigen.
In Bayern fliegt die Gefleckte Heidelibelle in der Regel von Mitte Juni bis Mitte September, kann aber auch schon im Mai oder noch im Oktober angetroffen werden. (Joachim Kuhn 1998).
Die Eier werden in die Vegetation des ausgetrockneten Gewässers gelegt und die Larven schlüpfen erst, wenn die Eier wieder überflutet sind. Dies geschieht entweder vor oder nach dem Winter. Die Larvalzeit kann unter günstigen Bedingungen nur 6 Wochen dauern.
Die Aufnahmen der Gefleckte Heidelibelle Sympetrum flavoleum sind im Leipheimer Moos entstanden, die der Sumpfheidelibelle Sympetrum depressiusculum am Vorflutgraben bei Eitting.
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