Gebänderte Heidelibellen – 2015 wieder zahlreich

In einem von uns seit 3 Jahren beobachteten Habitat fällt uns die große Schwankung im Bestand der Gebänderten Heidelibelle Sympetrum pedemontanum auf. Bei dem Habitat handelt es sich um das Ende eines Bachlaufs, der dort versickert. Vorher sind kleine, ehemalig Fischweiher. Große Teile können bei starker Trockenheit großflächig trocken fallen. Einzelne Weiherfragmente bleiben aber bestehen. Es bilden sich jedoch je nach Regenmenge immer wieder kleine Tümpel, die nicht von Dauer sind und immer wieder trocken fallen.

Die Gebänderten Heidelibelle war 2012 sert häufig vertreten und stellten die größte Gruppe an Libellen. Ebenfalls häufiganzutreffen war die Schwarze Heidelibellen Sympetrum danae.

2013 war der Bestand der Gebänderten Heidelibelle sehr stark zurück gegangen und nur vereinzelte Individuen waren im Habitat zu finden. Es ist aber auch keine andere Art durch große Häufigkeit aufgefallen.

2014 schien der Bestand komplett zusammengebrochen zu sein. Kein einziges Individuum konnte beobachtet werden. Eine mehrmalige Suche brachte kein Exemplar zu Tage.  Ich befürchtete ein Verlust dieser Population. Auch andere Libellen waren weiterhin rar. Das ganze Habitat wirkte leerer als zuvor.

2015 scheint wieder ganz anders zu werden. Mitte Juli waren nach der größten Hitzeperiode unzählige Sympetrum pedemontanum geschlüpft. Auch sehr frisch geschlüpfte Sympetrum danae saßen auf den Gräsern. Die dritte auffällige Art war heuer der Kleine Blaupfeil Orthetrum coerulescens.

Wie kommt es nur zu einer derart großen Schwankung?

Den Gebänderten Heidelibellen macht es nichts aus, wenn das Ei den Winter über trocken liegt. Es muss nur im Frühjahr geflutet werden und es muss lang genug Wasser vorhanden sein, dass die Larve schlüpfen kann. Sie benötigt dann 31 (optimal) bis 65 (bei 20°C Wassertemperatur) zur Entwicklung.

Dies erklärt, warum heuer ein relativ gutes Jahr ist, viel und ausreichend Regen im Frühjahr und dann nicht zu schnell zu heiss, dass das Gewässer austrocknet. 2014 war zwar auch genügend Regen im Frühjahr, aber große Teile des Habitats sind im Juni ausgetrocknet gewesen und erst Ende Juni regnete es verstärkt. 2013 regnete es Ende Mai, Anfang Juni verstärkt aber dann wurde es trocken und auch hier waren Teile des Habitats im Juli ausgetrocknet. Beide Jahre waren durch die Trockenheit in der Larvenperiode ungünstig für die Art. 2012, dem letzten guten Jahr hat es genügend geregnet um ein trockenfallen zu verhindern.

Ich frage mich nur, wo die ganzen Larven herkommen, die heuer geschlüpft sind. Eventuell gibt es noch ein Habitat in der Nähe, von dem die Weibchen Eier in die Gewässer gelegt haben, was gut sein kann.  Vielleicht können die Eier aber auch mehrere Jahre im Boden überdauern. Aber am wahrscheinlichsten ist, dass ich in dem relativ großen und zum Teil schwer zugänglichen Gebiet keine Imagines gefunden habe.

Die Beobachtung findet leider unter erschwerten Bedingungen statt. Es wimmelt nur so an Libellennahrung in Form von Bremsen. Die für die sehr kleinen Sympetrum pedemontanum aber zu groß sind. Dazu braucht es dann schon Blaupfeile. Denen sag ich mal ganz spontan Danke.

Nun noch ein paar Bilder von der Gebänderten Heidelibelle und einem Vierfleck.