Moorfrosch (Rana arvalis)

Moorfrosch (Rana arvalis)

Der Moorfrosch  (Rana arvalis) ist in unser beider Heimat – Niedersachen und Mecklenburg-Vorpommern – keine Seltenheit; doch in Bayern ist er eine Rarität. In und um München kommt er gar nicht (mehr) vor – in Bayern hat er den Rote Liste Status 1 – vom Aussterben bedroht, in Deutschland den Status 3 – bedroht.

Moorfrosch (Rana arvalis)

Moorfrosch (Rana arvalis)

Das Besondere an diesen Fröschen ist, dass die Männchen zur Paarungszeit eine blaue Färbung annehmen. Diese Farbe haben sie nur für die Dauer von wenigen Tagen, verpasst man diese, dann sind die Moorfrösche wieder unscheinbar.

Moorfrosch (Rana arvalis)

Moorfrosch (Rana arvalis)

Um sie in Bayern zu finden, kann man entweder an die Isarmündung, in die Oberpfalz oder nach Mittelfranken fahren.

Moorfrosch (Rana arvalis)

Moorfrosch (Rana arvalis)

Ich habe mich für den Mittelfränkischen Aischgrund entschieden. Der Aischgrund ist eine Jahrhundertealte Kulturlandschaft uns deswegen schon einen Besuch wert.  Seit über 700 Jahren werden dort Fischzuchtteiche angelegt, die letzte Zählung ergab über 7000 Weiher. Sie dienen der Karpfenzucht, der Karpfen war einst eine wichtige Speise in der Fastenzeit.

Moorfrosch (Rana arvalis)

Moorfrosch (Rana arvalis)

Seit dem 30jährigen Krieg wurden etliche Weiher nicht mehr genutzt, andere haben keinen Wasserzufluss und vermooren, dies sind sogenannte Himmelsweiher. Dort laicht der Moorfrosch.

Moorfrosch (Rana arvalis)

Moorfrosch (Rana arvalis)

Nach kurzer Internetrecherche habe ich drei Weiher ausgesucht, an den man Erfolg haben könnte. Der erste Weiher war eingezäunt und das interessante Gebiet nicht betretbar, da es Schutzgebiet für Tiere sein soll.

Moorfrosch (Rana arvalis)

Moorfrosch (Rana arvalis)

Als ich mit meiner Begleitung an zweiten Weiher angekommen war, trafen wir dort einen sehr netten jungen Mann mit Bart und Kind in Blau, der bestätigen konnte, dass wir eigentlich am Ziel angekommen seien. Aber noch keine Frösche anzutreffen wären. Außerdem erzählte er Horrorgeschichten von Unmengen an Fotografen, die Busweise anrollen und ins Naturschutzgebiet einfallen, wenn einer  gemeldet hat, dass Moorfrösche anwesend seien. Er gab uns als tipp einen Ausweichweiher, der unbekannter sei, wo er aber auch noch keine Frösche gesehen hatte.

Moorfrosch (Rana arvalis)

Moorfrosch (Rana arvalis)

Wir schauten am sonnenbeschienenen Weiher vorbei und hörten schon von weitem den Ruf der Moorfroschmännchen.  Welche Freude sie zu entdecken.

Moorfrosch (Rana arvalis)

Moorfrosch (Rana arvalis)

Sie sind noch nicht leuchtend blau – eventuell weil es der erste Tag war oder weil es eine Population ist, die nicht so blau wird.