Die Schwarze Heidelibelle – Sympetrum danae – (Sulzer, 1776)

Die Schwarze Heidelibelle Sympetrum danae – (Sulzer, 1776)  hat ihren deutschen Namen von unverwechselbaren  schwarzen Aussehen der männlichen Libelle. Den lateinische Name gab ihr Sulzer nach der griechischen Sagengestalt Danaë, einer der Geliebten des Zeus und Mutter des Perseus.

Wie erwähnt, sind die ausgefärbte Männchen tiefschwarz. Die Weibchen sind gelb/beige-schwarz. Im Laufe der Zeit dunkeln die Weibchen auch noch nach und sind am Abdomen, dem länglichen Libellenhinterleib, auch beinahe ganz schwarz. Für eine einheimische Sympetrum-Art ungewöhnlich ist das Fehlen  jeglicher Rottöne.

Die Weibchen unterscheidet man von anderen Heidelibellen am leichtesten an den drei hellen Flecken auf dem schwarzen Bruststreifen. Außerdem hat sie, als einzige Heidelibelle mit schwarzen Beinen, eine stark nach unten abstehende Legscheide. Beides auf dem nachfolgenden Bild sehr gut zu erkennen.

Die Sympetrum danae ist  mit 40-50mm  Spannweite und 29-35mm Körperlänge unsere kleinste Heidelibelle.   Vermutlich durch ihre schwarze Färbung ist sie weniger kälteempfindlich als andere Libellen aber sie überhitzt auch eher und sitzt dann in Obelisk-Haltung, mit erhobenen Hinterleib. Ihre Hauptaktivtätszeiten am Morgen und in den Abendstunden.

Die Paarung findet abseits der Gewässer statt und dauert bis zu 15 Minuten. Die Eiablage findet dann entweder im Tandem oder alleine durch das Weibchen statt. Hierbei kann sie kurzzeitig noch vom Männchen bewacht werden. Sie können sich mehrmal am Tag paaren.

Das Weibchen legt dabei 270-900 Eier (Wildermuth/Martens). Die Eier überwintern und die Larven schlüpfen im März/April des nächsten Jahres. Eier und Larven können sogar ein trockenfallen des Gewässers überleben. Je nach Höhenlage schlüpfen die Imagines von Juni bis September. Je später desto kleiner die Libelle. Wohlgenährte Larven schlüpfen zu erst. (Wildermuth/Martens)

Meist findet man die schwarzen Heidelibellen an kleinen Moor/Sumpfgewässern. Ursprünglich ist sie eine reine Sumpfart, aber heutzutage trifft man sie auch an Kiesgruben an. Fischbesatz ist nicht zuträglich für diese Art, da die Larven sehr aktiv sind und dann Opfer der Fische werden.

Sie fliegt in ihrem Verbreitungsgebiet von Mai bis November. In Bayern wurden beide Extreme nachgewiesen. Die Hauptflugzeit liegt hier aber in den Monaten Juni bis September.

In Bayern wurden knapp 1700 Fundorte gezählt (Ulmer) und damit gehört sie nicht zu den Raritäten. Aber lokal kann sie schon selten sein. Ihre Schwerpunkte liegen im alpinen Vorland und den Alpen sowie den östlichen Mittelgebirgen. Auch in Bayern sind Moor und saure Gewässer die Hauptlebensräume (Ulmer). Sie findet sich eher in mittleren bis höheren Lagen. In Bayern bis knapp 1600m und in den Alpen auch über 2100m (Ulmer und Wildermuth/Martens).

Auch in Tirol gehört die S. danae mit 151 Fundorten zu den verbreitesten Arten (Landmann). Sie ist dort sogar die vierthäufigste Großlibelle. Vermutete Bodenständigkeit in Tirol bis 1721m (Wildermuth u.a.). Im allgemeinen aber unter 1200m (Landmann).

Die Schwarze Heidelibelle ist momentan weder in Tirol noch in Bayern in ihrem Bestand gefährdet. Es hilft ihr, dass sie sehr wanderfreudig ist und somit auch weiter entfernte Habitate erschliessen und erfolgreich besiedeln kann.