Bienenfresser

Bienenfresser

Wir waren über das Pfingstwochenende in Ungarn und im österreichischen Burgenland in der Region des Neusiedler Sees unterwegs. Angereist sind wir schon am Freitag und haben eine Nacht in der Nähe von Wien in einem fürchterlichen Autobahnhotel. Wir hatten die Verkehrslage vor Pfingsten schlechter eingeschätzt als sie dann war. Es wäre problemlos möglich gewesen bis zu unserem Apartment am in Kapuvar in Ungarn durchzufahren.

Grosser Feuerfalter

Grosser Feuerfalter

Gewohnt haben wir dort in Hanság Vendégház http://www.hansagvendeghaz.hu/de/. Ein tolles günstiges Apartment in einer sehr ruhigen Seitenstraße bei unglaublich netten Gastgebern. Wir können Hanság Vendégház uneingeschränkt empfehlen. Gebucht werden kann direkt, oder über die bekannten Plattformen booking.com oder airbnb.com. Wer möchte kann sich auch kostenlos Fahrräder leihen.

Blaupfeil

Blaupfeil

Am ersten Tag haben wir zu erst einen kleinen Abstecher in den Fertő-Hanság-Nationalpark gemacht. Dort haben wir zwar nicht sonderlich viele Vögel gesehen, dafür konnten wir aber unglaublich viele Große Blaupfeile (eine Libellenart) und etliche Schmetterling, u.a. den Großen Feuerfalter beobachten.

Euclidia glyphica - Braune Tageule

Euclidia glyphica – Braune Tageule

Insgesamt gibt es dort in der Gegend noch viel mehr Insekten als bei uns. Die Landwirtschaft schein, insbesondere auf der ungarischen Seite, noch nicht so stark auf Gifte zu setzen. Außerdem sind die Felder im Burgenland und auch in Ungarn kleiner und haben mehr Hecken. Das hebt natürlich auch noch die Artenvielfalt. Besonders bei Nachtfahrten ist uns aufgefallen, was da alles noch rumfliegt, ganz anders hier im Deutschland der Agrarwüsten. Aber es wuchsen in Ungarn auch komische Pflanzen…

Komische Pflanze

Komische Pflanze

Nach unseren tollen Insektenbegegnungen, ich weiß, wir sind da etwas freakig – insbesondere Marcel – sind wir noch in den Hanshag gefahren um die dort lebende Sumpfohreule(n) zu sehen. Das ist uns auch gelungen – leider ohne Foto, da es schon zu dunkel war. Und wir haben einen jungen Kuckuck gesehen, der von seinen Rohrsänger-Eltern gefüttert wurde. Leider waren die zu scheu und sind uns immer wieder entwischt.

Schwarzkehlchen - European Stonechat - axicola rubicola rubicola

Schwarzkehlchen – European Stonechat – axicola rubicola rubicola

An Vögeln im Schilf konnten wir einen Drosselrohrsänger fotografieren, er lies sich gar nicht durch uns stören, ebenso wenig wie ein Schwarzkehlchen. Und immer wieder sahen wir Falken und Weihen, vermutlich Rohrweihen.

Drosselrohrsänger - Great Reed-Warbler - Acrocephalus arundinaceus

Drosselrohrsänger – Great Reed-Warbler – Acrocephalus arundinaceus

Ein weiteres Highlight zum Abend hin war ein Fasan auf Heuballen im Licht der untergehenden Sonne…

Fasan

Fasan

…und natürlich die Großen Brachvögel, die in der Dämmerung auch ganz dicht an das Auto herangekommen sind. Auf Marcels Seite ein adultes Tier…

Grosser Brachvogel

Grosser Brachvogel

…und auf Jules Seite ein Jungvogel. Noch mit kürzerem Schnabel und flaumigen Federn. Dann war es auch schon dunkel und wir sind zurück in unser Quartier nach Ungarn gefahren.

Grosser Brachvogel , Jungvogel

Grosser Brachvogel , Jungvogel

Eigentlich wollten wir ja am nächsten Morgen früh raus – aber unsere Lieblingsvögel sind nicht umsonst die Eulen. Wer sich mit denen rumtreibt, der kann morgens nicht mit den Lerchen singen. Wir haben dann noch kurz hinter der Grenze auf Österreichischer Seite in Pamhagen gefrühstückt und sind dann zu den Bienenfressern bei Weiden/Gols.

Bienenfresser

Bienenfresser

Geparkt haben wir ganz vorschriftsmäßig unten beim Steckerlfisch-Laden und sind dann mit der Ausrüstung die paar Meter den Hügel hinauf zu den Bienenfressern gelaufen. Wir hatte ja mit einem richtige Unterstand gerechnet, damit sich die Vögel nicht zu arg gestört fühlen, aber an der ersten Brutwand steht nur ein Schild, das leider sehr häufig (zumindest als wir vor Ort waren) von den Menschen ignoriert wird, damit sie mit ihren Handys Bienenfresserfotos machen können.

Bienenfresser

Bienenfresser

An der zweiten, fotografisch interessanteren Brutwand ist mit Absperrband ein Bereich zum Beobachten abgeteilt. Dort haben die Besucher dann auch den Abstand eingehalten. Wir waren trotzdem erstaunt wie wenig sich die Bienenfresser dort gestört fühlten.

Nun nimm schon mein Geschenk...

Nun nimm schon mein Geschenk…

Aufgrund der späten Zeit war es leider schon sehr heiss und das Hitzelimmern in der Luft war störend. Was sehr schade war, denn kurz vor dem herannahenden Unwetter waren die Bienenfresser sehr aktiv am Libellen fangen. Damit wir und unsere Ausrüstung aber nicht nass wurden, mussten wir schon nach kurzer Zeit abbrechen und sind zurück zum Auto. Aber Regen heißt nicht unbedingt schlechtere Bedingungen zum Fotografieren am Neusiedler See, vertreibt es doch die Massen an Radfahrern und die Vögel haben wieder ihre Ruhe. Mehr im zweiten Teil…

Bienenfresser

Bienenfresser

Alle Fotos von Jule und Marcel – 100mm für Macro und 600+ für die Vögelchen an Vollformat oder Crop von Canon.

Bienenfresser

Bienenfresser