Nachdem wir aus dem Urlaub zurück waren, galt unser erster Besuch der uns bekannten Population Gebänderter Heidelibellen (Sympetrum pedemontanum). Leider waren heuer nicht sonderlich viele anzutreffen. Ingesammt konnte ich mehr Männchen als Weibchen ausmachen.
Aber auch die Zeit für die anderen Heidelibellen war angebrochen. Am Riemer See saßen sie wegen der großen Hitze alle an schattigen Plätzen und reckten ihre Hinterleibe in die Höhe…
Auch eine Woche später waren kaum mehr Gebänderte Heidelibellen in ihrem Revier anzutreffen. Die große Hitze hat ihr Schlupfgewässer wohl zu früh austrocknen lassen. Diesmal konnte ich insgesam nur drei Männchen finden. Letztes Jahr waren dutzende vor Ort.
Beim Besuch in den Sterntaler Filzen konnten wir die Schwarze Heidelibelle (Sympetrum danae) bei der Paarung in der Mittagssonne beobachten und fotografieren.
Dann sind wir ins Wasenmoos in Mittersill gefahren, denn dort sollen die Alpen-Mosaikjungfer (Aeshna caerulea), die Alpen-Smaragdlibelle (Somatochlora alpestris) und die Arktische Smaragdlibelle (Somatochlora arctica) vorkommen. Dank des netten Biotop-Betreuers konnten wir die Alpen-Smaragdlibelle sehen, hingesetzt hat sie sich leider nicht. Die beiden anderen Arten waren heuer nicht gesehen worden. Wir hatten dann noch das Glück zwei Zweigestreifte Quelljungfer (Cordulegaster boltonii) zu beobachten und zu fotografieren.
Das andere Exemplar sah schon etwas abgekämpfter aus…
Anschließend sind wir noch in den Schwemm am Walchsee gefahren. Dort zog aber ein Unwetter auf und der Wind war schon recht heftig. Viel Ausbeute an Libellen gab es da nicht, aber eine Höllenotter belauerte die Frösche und Jule erspähte eine Sympetrum sanguineum, eine Blutrote Heidelibelle.
Anschließend habe ich den Umstand ausgenutzt, dass im Campeon 95% der Wiese gemäht wurde und den Insekten für die Nacht nur noch kleine Streifen zum schlafen übrig blieben. So konnte ich, da es auch etwas abgekühlt war, endlich Ende August ein paar Tropfenbilder von Großlibellen machen. Ich habe abends einen schönen Blaupfeil fliegen gesehen und mir eigentlich seinen Schlafplatz gemerkt, aber scheinbar wurde er noch sehr spät gestört und hat dann woanders übernachtet. Dafür konnte ich mehrere Heidelibellen finden.
…und dazu noch eine im roten Kleid.
Zwei Tage später konnte ich dann endlich den Blaupfeil auf Chip bannen…
Aber irgendwie hab ich es danach nicht mehr so früh aus den Federn geschafft und Libellen mit Tropfen gibt es erst wieder 2014. Dafür haben wir noch etliche Heidelibellen fotografieren können. Ich hab das Gefühl gehabt, dass die Schwarze Heidelibelle im allgemeinen verträglicher und weniger scheu ist als andere.
Neben den Heidelibellen ist der Spätsommer natürlich die Zeit der Mosaikjungfern. Eine Hochmoor-Mosaikjungfer (Aeshna subarctica elisabethae) hatte sich in Jule verliebt und auf ihr Platz genommen. Die A. subarctica ist in Deutschland vom Aussterben bedroht (Rote Liste 1) und in Bayern stark gefährdet (RL2).
Neben diesem seltenen Exemplar gelang Jule auch eine Flugaufnahme der Blaugrünen-Mosaikjungfer (Aeshna cyanea). Ich hab dafür nicht die Geduld gehabt.
Von der Braunen Mosaikjungfer konnten wir leider kein Bild machen, sie flog zu hoch und zu unruhig. Aber die Schwesternart der A. Subarctica, die Torf-Mosaikjungfer (Aeshna juncea) konnten wir beim Sonnebad beobachten. Sie ist in Bayern und Deutschland gefährtdet (RL3).
In den Resten des einst großen Erdinger Mooses habe ich dann noch eine Herbst-Mosaikjungfer (A. mixta) fotografieren können.
Bei meinem letzten erfolgreichen Besuch im Habitat der Gebänderten Heidelibellen konnte ich noch zwei Männchen beobachten…
Als letzte Heidelibellenart möchte ich Euch die Große Heidelibelle (Sympetrum striolatum) nicht vorenthalten.
Und mit dem Paarungsrad der A. subarctica endet die europäische Libellensaison für uns. In drei Wochen geht es wieder nach Mexico, in der Hoffnung diesmal ein paar Libellen zu erwischen.
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