Birdwatching im Podelta im Mai
Nachdem wir Anfang Mai ein paar Tage in Wien waren, ging es keine zwei Wochen später für fünf und einen halben Tag nach Italien, wieder in das Vogelparadies Podelta. Nachdem wir die letzten beiden Urlaube direkt im Delta verbracht haben, sind wir diesmal etwas weiter südlich an die Lagune von Comacchio gefahren.
Der Grund dafür war eigentlich nur, dass unsere alte Unterkunft über Pfingsten ausgebucht war und wir etwas Neues brauchten. Bereut haben wir es nicht. Das Bed and Breakfast „La Residenza Le Saline” ist direkt an der Lagune von Comacchio gelegen und fußläufig sind die Flamingos zu erreichen.
Die Unterkunft selber ist einfach, aber mit allem ausgestattet was man benötigt. Wir hatten zwei Apartments zur Auswahl und uns für das Kleinere entschieden. Es hatte ein wunderbar bequemes Bett, eine Kochnische mit Kaffee und Tee sowie immer Zwieback, Kekse und Croissants verfügbar. Das Bad war mit WC, Dusche und Bidet gut ausgestattet. Schnelles WLAN und italienisches Kabelfernsehen für ESC schauen war auch vorhanden. Jeden Morgen haben wir zwei Croissants als italienisches Frühstück gebracht bekommen, die man wunderbar auf der Terrasse oder im Bett genießen konnte. Ein besonderes Highlight war die Katze Moli, die zwei Nächte bei uns geschlafen hatte. Eine sehr kuschelige und liebe Tiger-Katze. Ansonsten gab es viele Vögel, so z.B. Wiedehopf, Stare, Fasane (mit Küken) und abends viele Mücken (nicht stechend) und viele Moskitos (stechend). Aber die haben uns nicht gestört – wer im und am Rande eines großen Flußdeltas Urlaub macht, der rechnet damit.
Über Restaurants können wir uns nicht wirklich auslassen, da Essen mal wieder zu kurz gekommen ist, aber es gab viele leckere Eise, besonders in Argenta (https://www.facebook.com/gelateriail.gelatoneargenta/). Das Eis hat sogar Linda in Porto Tolle geschlagen https://www.facebook.com/Gelateria-Linda-1412480195694007/ . Trotzdem ist Linda immer einen besuch Wert. Beide Eisdielen schlagen alle in Deutschland um Längen. So, das war es mit den Unwichtigkeiten, nun kommt es zum eigentlichen, den Vögeln.
Als erstes haben wir natürlich die Flamingos in der Nähe unserer Unterkunft besucht. Man konnte sich hinter Beobachtungswände verstecken und die Flamingos so ohne Störung beim Futtern beobachten. Erstaunlich wie viele Flamingos dort anzutreffen waren. Die italienischen Flamingos waren viel stärker rosa gefärbt als ihre portugiesischen Verwandten.
An unserem ersten Tag haben wir dann auch unseren ersten Blauracken auf einer Stromleitung entdeckt. Und am Ende des Tages wurden wir noch mit unserem ersten italienischen Hasen belohnt.
Den zweiten Tag nutzten wir zum Ausflug in das Delta-Gebiet um Porto Tolle herum um nach „unseren“ Steinkäuzen und Bienenfressern zu schauen.
An diesem Tag haben wir sieben Steinkäuze gesehen – und eine unidentifizierte Eule. Am Ende des Urlaubs waren es 12 Steinkäuze und drei Waldohreulen.
Auf einem Pflock im Wasser haben wir einen kleinen Verwandten der Kormorane gesichtet, eine Zwergscharbe – eine kleine Kormoranart. Den Abschluss machte kurz vor Sonnenuntergang ein Purpur-Reiher.
Den dritten und den halben vierten Tag haben wir an einer Bienenfresser-Kolonie in der Nähe von Ravenna verbracht und haben uns mit diesen bunten Vögeln vergnügt.
Da sie an dieser Stelle wohl an Menschen gewöhnt sind – es handelt sich um Gärten von Fischern an einem Kanal. Mit Anschleichen und Geduld konnten wir wenigstens ein paar ansehnliche Bilder hinbekommen.
Abends haben wir dann noch in der Nähe von Argenta (lecker Eis) einen tollen Platz für Nachtreiher entdeckt. Leider sind sie etwas scheu und man konnte sich selten unbemerkt nähern. Leider hatten wir auch unsere Tarnung vergessen. Nächstes Mal werden wir daran denken.
Der letzte Tag war dann, Dank der ganzen Pfingstausflügler relativ erfolglos. Überall waren Menschen unterwegs und die Vögel haben sich zurückgezogen. Ein paar Hasen liessen sich fotografieren.
Erst am Abend hatten wir dann noch einen Überraschungserfolg. Wir haben den letzten uns fehlenden Reiher gesehen. Am Straßenrand in einem Graben war ein Rallenreiher im Prachtkleid am Fischen.
Insgesamt haben wir im Podelta 53 Vogelarten identifiziert.
1 Flamingos
2 Steinkauz
3 Blauracke
4 Bienenfresser
6 Star
7 Sperling
8 Wiedehopf
9 Kuhreiher
10 Seidenreiher
11 Graureiher
12 Stieglitz / Distelfink
13 Haubentaucher
14 Stockenten mit Küken
15 Blesshuhn
16 Teichhuhn
17 Fasan (mit Küken)
18 Stelzenläufer
19 Lachmöwen
20 Mittelmeermöwe
21 Tafelente
22 Turteltaube
23 Türkentaube
24 Eichelhäher
25 Turmfalke
26 Mäusebussard
27 Wiesenweihe
28 Purpurreiher
29 Brandgans
30 Zwergtaucher
31 Nebelkrähe
32 Hausrotschwanz
34 Zwergscharbe
35 Amsel
36 Waldohreule
37 Grünfink
38 Schafsstelze
39 Nachtreiher
40 Rohrdommel
41 Zwergdommel
42 Rallenreiher
43 Silberreiher
44 Kuckuck
45 Rotfussfalke
46 Schwarzstirnwürger
47 Graugans
48 Wilde Hausgans
49 Trauerschwan
50 Flussseeschwalbe
51 Kanadagans
52 Strassentaube
53 Rauchschwalbe
Kleine Vögel, Möwen und (See)schwalben haben wir nicht weiter im Detail bestimmt.
Insgesamt war der Urlaub – auch mit durchwachsenem Wetter – ein erholsamer und fotografisch und aus Vogelbeobachter Sicht erfolgreich. Italien ist anders als Portugal – wo es nun besser ist, Algarve oder Podelta, vermag ich nicht zu sagen.
Alles Fotos wie immer von Jule und Marcel. Eingesetztes Equipment Canon Crop & Vollformat, Brennweite bis 600mm am Crop und 1200mm am Vollformat.
Great post and wonderful photos!
Grazie.
Ihr habt tolle Vögel gesehen (y) der kurze Urlaub hat sich doch voll gelohnt!
Danke, ja er hat sich gelohnt.
Geniale Bilder toller Bericht unglaublich die Vielfalt
[…] Italien 2016 […]
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