Birdwatching im Podelta

Wiedehopf
Wiedehopf

Nachdem wir zum Tauchen in der Dive-Loft in Kroatien waren, sind wir nicht gleich wieder in die Heimat gefahren, sondern wollten noch ein paar Tage in Italien verbringen. Obwohl wir nun schon 10 Jahre in München leben und viel unterwegs sind, hatten wir es bis dato noch immer nicht nach Italien geschafft und Jule war noch nie im Heimatland des Cappuccinos und der Pizza (um hier ein paar italienische Klischees zu bedienen) gewesen.

Canale Grande
Canale Grande

Wir sind dann von Vrbnik aufgebrochen und haben (wie so oft) Slowenien mal wieder nur durchfahren – obwohl dieses kleine schöne Land auch mal einen Besuch verdient hätte – und haben dann in der Nähe von Genua die Grenze zu Bella Italia überquert.

Spaß mit Tauben auf dem Markusplatz
Spaß mit Tauben auf dem Markusplatz

Wir hatten kein Ziel für die Reise ausgemacht, da das Wetter als recht unbeständig angekündigt war. Wir wollten in Venedig vorbeischauen und dann entweder ins Podelta oder wenn das Wetter dort nicht gepasst hätte nach Cinque Terre weiter fahren.

Graureiher
Graureiher

Bis zum Parkhaus in Venedig hat es geregnet, dann aber schlagartig aufgehört. Also sind wir, bepackt mit alle unserem Kameraequipment (irgendwie lässt man die ungern in einem Parkhaus im Auto zurück) durch Venedig gehetzt um unseren wohlverdienten Cappuccino auf dem Markusplatz zu trinken.

Bienenfresser
Bienenfresser

Man sollte nicht vorher auf  die Karte schauen, sonst trinkt man dort keinen Cappuccino. Er hat uns doch glatte 8 Euro pro Tasse gekostet – und war aber trotz Touristennepport sehr lecker. Und es soll in Rom noch teureren geben…

Waldohreule
Waldohreule

Also wieder zurück zum Auto und da es nicht mehr am Regnen war Richtung Podelta. Wir hatten noch kein Hotel und keine Ahnung ob man da überhaupt was finden würde. Notfalls an der Straße von Venedig nach Ravenna. Die Fernfahrerhotels sahen aber eher nach Stundenhotels aus einem Tarantinofilm aus. Also sind wir einfach mal Richtung Porto Tolle ins Podelta abgebogen.

Wirklich viele Hotels gab es dort spontan nicht, wir sind dann einem Schild gefolgt, haben uns ein paar mal verfahren und standen endlich vor einem Hotel. Drinnen haben wir keinen gefunden und es war unglaublicher Lärm von knapp 100 Bambini, die sich auf Schulausflug von Mailand dort befanden. Das einzige Zimmer, das noch frei war hatte nur ein Fenster zum Gang (wo 100 Schulkinder morgens langrennen werden). Wir lehnten dann doch ab und fragten die Rezeptionistin nach einem anderen Hotel. Sie empfahl uns das Albergo am Rande von Porto Tolle, direkt am Po-Arm gelegen. Dort verbrachten wir dann auch die beiden Nächte im Podelta und waren damit sehr glücklich. Wir hatten unsere Zimmer im Hof, dort waren die alten Garagen zu kleinen Apartment umgebaut. Sehr schick und geräumig. Den einzigen Abstrich muss man beim Frühstück machen. Bis auf den Cappuccino kann man es vergessen. Dafür ist der Cappuccino ausgesprochen lecker. Auch die Pizza Speziale (ohne Tomatensoße dafür mit frischen Tomaten) war sehr lecker.

Herr Wiesenweihe
Herr Wiesenweihe

Unsere meiste Zeit im Podelta haben wir mit der Vogelbeobachtung aus dem Auto verbracht, was hier sehr gut ging und uns zu wunderbaren Aufnahmen verholfen hat.

Nachtreiher am Abend
Nachtreiher am Abend

Wir haben insgesamt 5 Reiher-Arten (Seiden, Silber, Grau, Nacht und Purpurreiher) gesehen, und dazu  noch etliche Bienenfresser, Flamingos, Wiedehopfe eine Wiesenweihen-Pärchen und eine Waldohreule und natürlich viele Möwen und Lemikolen. Und das ganze ohne große Vorbereitung und ohne in die besonderen Tierbeobachtungsgebiete zu fahren.

Frau Wiesenweihe
Frau Wiesenweihe

Die Bienenfresser saßen auf einer Stromleitung an einer Straße durchs Podelta und jagten von dort, die Wiedhopfe hüpften auch direkt neben dem Auto auf und ab…

Seidenreiher
Seidenreiher

Achja, wenn jemand mal Nutrias in Massen grasen sehen möchte, dann ist das Podelta ideal, genauso für Fasane, die gibt es dort auch an jeder Ecke.

Nutria grast im Sonnenuntergang
Nutria grast im Sonnenuntergang

Nach anderthalb Tagen Vogelei im Podelta sind wir dann mittags Richtung Alpen aufgebrochen. Leider lag die Alpensüdseite komplett in den Wolken und wir sind nur durchgefahren und haben einen Ort vor Cortina d’Ampezzo unseren letzten leckeren und günstigen italienischen Cappuccino getrunken, sind dann an den drei Zinnen vorbei Richtung Österreich gefahren. Erst hatten wir überlegt bis München durchzudüsen aber dann entschieden wir uns am Fuße des Großglockners zu übernachten und dann am nächsten Tag den Pass zu überqueren.

Bienenfresser
Bienenfresser

Aber eine Übernachtung außerhalb der Saison ist gar nicht so einfach. In Heiligenblut hatte kein Hotel geöffnet. Zwei Orte zurück, in Mörtschach hatte aber der Landgsthof Schwaiger noch auf und auch Zimmer frei. Nach einem sehr leckeren Essen und fantastischem Obstler (Marille und Zirbel) haben wir in den sehr schicken Zimmern wunderbar geschlafen.

Großglockner  01.05.14
Großglockner 01.05.14

Am nächsten Morgen erwartete uns endlich wieder ein Frühstück, dass auch den Namen verdient hatte… …und welches wir bestimmt wieder kosten werden. Denn wo man so nett aufgenommen und gut bewirtet wird, da kommt man gerne zurück.

Schäfchen und Schweinchen im Schnee
Schäfchen und Schweinchen im Schnee

Nach dem Frühstück ging es dann Richtung frisch eröffnetem Pass. Wow, was für eine Fahrt. Links und rechts der Straße türmten sich noch die Eis und Schneemassen auf. Die Fahrt ist ein Erlebnis, dass man mal gemacht haben sollte.

Nelson im Schnee
Nelson im Schnee

Als Fazit unseres Kurzaufenthaltes in Italien war, dass wir in dieses wunderbare Land bestimmt noch zurückkehren werden. Auf alle Fälle ins Podelta und auch in die Dolomiten und vermutlich in andere Regionen.

Die Fotos werden nach und nach in der Galerie erscheinen: klick

Rauchschwalbe
Rauchschwalbe

Diese Reise war der Beginn einer großen Liebe zum Podelta. Wir waren daraufhin jedes Jahr im Podelta: 2015, 2016, 2017 und im Herbst 2018.