Ein Reisebericht
Nachdem wir im März und November 2017 in Südafrika waren und einen Teil des Krüger-Parks und die Region Kapstadt besucht hatten, sind wir jetzt für eine Krüger-Park-Durchquerung von Nord nach Süd aufgebrochen. Das hieß heuer: 16 Nächte im Park – zu lang, zu kurz oder genau richtig?
Geflogen sind wir mit der Star Alliance Fluggesellschaft South African Airways (SAA). In München konnten wir deshalb als Star Alliance Silber Mitglieder (Miles-And-More) vor dem Abflug noch einen Snack und einen Drink in der Lufthansa Lounge genießen. In Südafrika blieb uns das verwehrt, da Lufthansa keine eigene Lounge hat und die SAA Lounge erst ab Goldstatus für Normalreisende zugänglich ist.
Lohnt sich der im Vergleich zu Iberia oder British Airways (BA) teurere Flug mit SAA? So pauschal können wir das nicht sagen. Umsteigen in Madrid und London funktioniert problemlos, die BA fliegt (noch) mit unserem Lieblingsflieger A380 und/oder dem Dreamliner und Iberia hat im Gewicht unlimitiertes Handgepäck. SAA ist durch den Direktflug schneller und man ist daher auf dem Hinflug viel früher in Johannesburg und fliegt später zurück. Man hat also zwei komplett nutzbare Tage in Südafrika. Das ginge aber auch mit der BA. In diesem Fall könnte man sogar noch früher ankommen und später aus Jo-Burg wegfliegen. Die Reisezeit wäre aber länger und man muss auch am Abreisetag Urlaub nehmen.
Für SAA spricht ein sehr guter Check-In in Deutschland und Südafrika. Aber man fliegt von München mit alten A330, die sind sehr unbequem und sau laut. Auf Hin- und Rückflug ging bei einem Sitz die Fernbedienung für das Entertainmentsystem nicht, zum Filmschauen ok, aber spielen ging damit nicht. Nachteilig ist, dass man zwingend eine teure Sitzplatzreservierung (26 Euro pro Person und Strecke) braucht, da SAA zu den netten Airlines gehört, die Zusammenreisende gerne auseinandersetzt. Hinzu kommt ein fürchterliches Essen und in unserem Falle auf dem Rückweg eine unmotivierte und unfreundliche Crew. Business Class ist, unserer Meinung nach, bei den alten A330 auch überteuert – auf dem Rückweg war sie dann auch so gut wie leer, was auf Interkontinentalflügen doch selten vorkommt. Wenn wir das nächste Mal fliegen, werden wir genau schauen, wen wir nehmen.
Als Mietwagen hatten wir wieder einen Ford Eco Sport (von uns liebevoll Brötchen getauft) von Tempest. Eigentlich reicht der Mini-SUV vollkommen aus. Im Krüger-Park braucht es kein 4×4 und die Perspektive beim Fotografieren ist besser als im Jeep. Aber wenn nicht, wie 2017, Dürre ist, dann sind die Gräser oft höher als ein kleines Auto und man sieht die Tiere am Rand schlechter. Diesmal war es der Benziner und der war schon verdammt schwach auf der Brust. Dafür war unser Brötchen aber auch sehr günstig. Mit Komplettschutz bei rentalcars.com für knapp unter 600 Euro mit unlimitierten Freikilometern für 3 Wochen. Dank der frühen Ankunft war keine Schlange am Mietwagenschalter und wir hatten das Auto innerhalb weniger Minuten.
Nachdem wir den Flug überstanden und die Mietwagenübernahme reibungslos geklappt hatte, ging es auf in den südafrikanischen Linksverkehr und Richtung unseres ersten Zwischenzieles auf dem Weg zum Kruger National Park, dem Nylsvley Nature Reserve.
Nylsvley Nature Reserve
Es handelt sich beim Nylsvley Nature Reserve um ein Vogelschutzgebiet innerhalb eines großen Überschwemmungsgebietes. Wenn alles feucht ist, dann sind sehr viele Vögel da, wenn nicht, dann ist es ruhiger.
Eigentlich gäbe es dort ein Restaurant, in dem es Essen und Frühstück geben sollte, aber das hatte bei unseren zwei Nächten Anwesenheit nicht so funktioniert. Also sind wir noch kurz in die Stadt und haben für Selbstverpflegung gesorgt. Pro-Tip: Nicht nach Mookgophong fahren, dort gibt es keine guten Einkaufsmöglichkeiten, lieber die Mehrkilometer nach Bela-Bela in Kauf nehmen und dort im Einkaufszentrum mit allem nötigen Eindecken.
Die Hütten sind recht einfach. Leider war bei uns die Klimaanlage kaputt, gut für die Ökobilanz, schlecht für den Schlaf, wenn es tagsüber knapp 40 Grad sind. Es hat auch viele Ameisen gehabt. Länger am Parkplatz oder auf der Terrasse stehenbleiben ging nicht wirklich. Aber auch nicht schlimm, denn wir waren ja endlich in Afrika.
Wer nach Nylsvley kommt, der interessiert sich nicht für Löwen oder Elefanten, denn die gibt es hier nicht. Hier kommen nur Birder her. Abseits der Touristenströme hat man hier sein Ruhe und über unseren ersten Amurfalken des Urlaubs und des Lebens haben wir uns auch tierisch gefreut. Der Jacana Bird Hide bot auch tolle Aussicht auf ein paar Vögel, insbesondere Webervögel, die in unmittelbarer Nähre brüteten und ihre kunstvollen Nester bauten. Wahnsinn, was die Vögel nur mit dem Schnabel für tolle Nester bauen können.
Es besteht neben den Hütten, in denen wir gewohnt haben auch die Möglichkeit zu Campen. Dann ist man noch unmittelbarer im Reservat. Übernachtungsgäste können das Reservat auch im Dunklen erkunden, denn nur das Haupttor ist verschlossen. Man kann auch zu Fuß oder mit dem Rad durch das Reservat ziehen. In großen Teilen ist das Autofahren sogar verboten.
Leider war es (noch) trocken und die Flut nicht da. Deswegen fehlten auch die Vogelmassen. Trotzdem ein Naturreservat, was einem den Einstieg in Südafrika leicht macht. Aber eine Lodge mit Birdfeeder tut das auch und mit erheblich mehr Komfort.
Das Nylsvley Nature Reserve lohnt sich wohl, wenn es überflutet ist, sonst ist es nett und für zwei Tage ok.
Die Buchung erfolgt per Email oder Telefon. Beides kann man auf der Webseite des Nylsvley Nature Reserves finden.
KuneMoya – Blouberg Nature Reserve
Weiter ging es ins KuneMoya Blouberg Nature Reserve. Einem Schutzgebiet, das sich dem Schutz der dort in den Bergen brütenden Geier verschrieben hat. Es gibt einen Vulture Restaurant genannten Hide, wo in unregelmäßigen Abständen verendete Tiere vorgelegt werden und die Geier dann zum Fressen vorbeikommen. Unregelmäßige Abstände, damit sich die Geier nicht an eine Futterstelle gewöhnen. Man kann also bei einem Besuch nicht damit rechnen, dass dort gerade ein Kadaver für die sympathischen Aasfresser bereitliegt.
Man kann im Reservat, wie schon in Nylsvley, entweder in festen Häusern wohnen oder campen. Wir haben uns, wegen der Regenzeit, während des ganzen Urlaubs für Hütten entschieden. Schon hier zeigte sich, dass das eine gute Entscheidung war. Denn in der zweiten Nacht hing ein Gewitter am Berg und somit direkt über dem Reservat fest. Die Blitze sind nur so nebenan eingeschlagen. Aber Dank Regenzeit hat es kein Feuer gegeben, das haben wir während der Dürre im Krüger-Park schon anders erlebt.
Die Häusschen im Mashatu Camp sind groß, beinahe luxuriös, mit extra Schlafraum und einem schönen Bad und einer großen Küche. Hier war uns von vornherein klar, dass wir uns selber verpflegen mussten. Das Bild auf der Webseite zeigt sogar das Häuschen, in dem wir gewohnt haben.
Wir waren die einzigen Gäste in den zwei Nächten. Wir hatten ein ganzes Reservat für uns alleine. Und hier gab es neben unzähligen Vögeln auch sehr viele Giraffen.
Leider war unser “Brötchen” mit den Wegen etwas überfordert. Dass wir die 4×4 Straßen nicht befahren konnten war uns klar. Aber auch die anderen Wege waren zum Teil so sandig, dass wir nicht weiterfahren konnten. Das Risiko uns richtig festzufahren war zu groß.
Das Blouberg Reserve hat uns ausgesprochen gut gefallen. Nicht nur, dass wir unseren ersten Kapgeier (Cape vulture, Gyps coprotheres), eine vom Aussterben bedroht Geierart, gesehen haben. Er war bei unserem zweiten Besuch im Vulture Restaurant und saß malerisch auf einem Büffelschädel.
Dieses Reservat werden wir noch einmal mit dem richtigen Auto besuchen. Dann kommt man auch auf den Berg und kann die Geier von oben beim Fliegen beobachten. Auch im Blouberg Reservat darf man nach Einbruch der Dunkelheit unterwegs sein. Aber im Gegensatz zu Nylsvley darf man nicht zu Fuß auf Erkundungstour gehen, denn Hyänen und Leoparden gehen hier auf Jagd.
Blouberg lohnt sich auch für mehrere Tage. Das Reservat ist recht groß und bietet ein abwechslungsreiches Terrain. Die Beste Zeit für Geierbeobachtung soll der südafrikanische Winter sein. Wenn wir wiederkommen, werden wir mindestens drei Nächte dort bleiben.
Buchen kann man auch hier per Email oder Telefon. Beides ist auf der unübersichtlichen Webseite zu finden.
Der Krüger-Park
Unsere Unterkünfte im Krüger-Park haben wir vorab über die Webseite der Parkverwaltung (Sanparks). Der Buchungsprozess ist immer etwas nervig, aber es funktioniert. Für Nationalparkgebühr haben wir unsere Wildcard online verlängert. Das hat recht lange gedauert. Offline bei Parkeintritt ist aber auch eine Möglichkeit.
Nach vier Nächten außerhalb des Kruger National Parks ging es Richtung Punda Maria Gate im Norden des Parks. Das ist nicht ganz im Norden. Die sogenannte Pafuri Region fehlt uns auch weiterhin. Dort sind die Übernachtungsmöglichkeiten im Park leider limitiert (überteuerte Luxuslodges für Safari-Juppies).
Punda Maria Rest Camp im Krüger-Park
Die Gegend um Punda Maria hat uns, das sei hier vorweggenommen, auch diesmal sehr gut gefallen. Das liegt auch daran, dass es in dieser Gegend weniger touristisch als der Rest des Krüger-Parks ist. Man hat den Eindruck, dass die Menschen hier viel freundlicher sind. Rund um das Punda Maria Rest Camp trifft man keine Tages- oder Wochenendtouristen, die unbedingt einen Löwen sehen müssen. Hier trifft man Menschen, die in aller Ruhe die Natur genießen und der Hektik des Alltags entfliehen wollen. Und Vogelbegeisterte aus aller Welt, denn der 28 Kilometer lange Mahonie Loop um das Camp herum, gilt als eine der besten Birdwatching-Routen im Krüger-Park.
Wer einen Kaffernadler (Veraux Black Eagle, Aquila verreauxii) in freier Wildbahn in seinem majestätischen Flug sehen will, der muss hierher kommen. Kaffernadler sind nach heutigem Wissensstand keine bedrohte Art, aber sie sind überall in ihrem Verbreitungsgebiet selten.
Gleich am Ankunftstag hatten wir eine tolle Leopardenbegegnung. Eigentlich unsere bisher beste Leopardensichtung, abgesehen von den Leoparden auf den Bäumen. Ein wunderschönes Tier legte sich in guter Fotografennähe – im Sonnenuntergang – auf einen Hügel und beobachtet die drei Autos, deren Insassen sich über den Leoparden freuten. Was für ein Start in 16 Tage Krüger-Park!
Bei unserer zweiten Runde auf dem Mahonie Loop konnten wir einige Exemplare des seltenen Kappapageis (Grey-headed parrot, Poicephalus robustus robustus) beobachten. Sie tranken an einem Wasserloch und kletterten in den umliegenden Bäumen herum.
Im November 2017 hatten wir wegen der Trockenzeit und der damit verbundenen besseren Sicht mehr Vogelsichtungen als jetzt Ende Februar.
Das Camp war, wie immer, eher gemütlich und ruhig. Im Tindlovu-Restaurant in Punda gab es die besten Burger im Park. Die Tindlovu-Kette hat jetzt fast alle Restaurants in den staatlichen Rest Camps übernommen. Dadurch klappt das Catering endlich wieder sehr gut. 2017 sah das Ganze noch anders aus.
Für umgerechnet maximal 10 Euro gab es in jedem Camp einen Mega-Burger mit manchmal guten und manchmal weniger guten aber immer noch besseren Fritten als 2017. Und in den 10 Euro war noch ein Getränk oder Kaffee mit drin. Mittags einen Burger gegessen, waren wir bis zum nächsten Morgen satt.
Im Camp gibt es, am Rande der Camping Site, ein Wasserloch mit einem Hide. Beides kannten wir bei unserem ersten Besuch leider noch nicht. Wir haben dem Wasserloch an einem Mittag einen Besuch abgestattet und konnten mehrere Marabus (Marabou stork – Leptoptilos crumenifer) beim Fischen und eine Horde Affen beim Trinken beobachten. Den Hide kann man auch noch nach Einbruch der Dunkelheit besuchen, dann hat man, laut Aussage anderer Reisender, gute Chancen auf Leopardensichtungen.
Mehrmals auf unserer Reise haben wir es bereut, dass wir keine Badesachen mit hatten. Denn der Pool von Punda und später die Pools der anderen Camps sahen sehr einladend aus und bei 40°C wäre es mittags eine wunderbare Erfrischung gewesen.
Nach nur zwei Nächten verließen wir Punda Maria Richtung unseres nächsten Camps, dem Shingwedzi-Rest-Camp. Zwei Nächte für Punda sind zu wenig. Drei wie beim letzten Mal sollten es mindestens sein, da dort auch extra Birding-Touren angeboten werden und die Region recht weitläufig ist.
Shingwedzi-Rest-Camp im Krüger-Park
Auf dem Weg zum Camp hatten wir unseren ersten Kappengeier (Hooded vulture, Necrosyrtes monachus) kurz hinter Punda an der H13-1 Road. Und später an der S56 in der Nähe vom Shiren Bushveld Camp unsere ersten badenden Elefanten für das Jahr.
In Shingwedzi haben wir in einem normalen Bungalow gewohnt, wie letztes Mal auch. Das reicht uns aus. Das Essen war auch wieder gut, Tindlovu geben ihr Bestes.
Nach der Ankunft und dem Check-In sind wir unsere erste Runde am Shingwedzi-River in Richtung Kanniedood-Dam gefahren. Hierfür nimmt man den Hinterausgang aus dem Camp.
Dort hatten wir heuer zum ersten Mal eine Begegnung mit dem farbenfrohen Sattelstorch (Saddle-billed Stork, Ephippiorhynchus senegalensis). Kurz vor Sonnenuntergang badete eine Gruppe Zwergspinte (Little bee-eater, Merops pusillus), die kleinsten Bienenfresserart Südafrikas, im Sand und ließ sich von uns dabei auch nicht stören.
Der nächste Tag wird für immer einen Ehrenplatz in unseren Krüger-Park-Erinnerungen haben. Es begann damit, dass wir morgens früh aus dem Camp fuhren und wir direkt vor dem Camp einen Milchuhu / Blassuhu (Veraux’ Giant Eagle Owl, Bubo lacteus), die größte Eule Südafrikas, beim Jagen beobachten konnten. Anschliessend ließ sie sich gut sichtbar (für den, der wusste, dass sie dorthin geflogen war) auf einem Ast nieder. Wir nutzten das für ein ausgiebiges Foto-Shooting.
Weiter ging der tolle Tag mit einem großen Schwarm Amurfalken (weit über 100 Vögel), die sich im Gebiet um die S52 vermutlich für den Rückzug zu sammeln schienen. Und endlich mal einen Hammerkopf (Hamerkop, Scopus umbretta), einen sehr interessant aussehenden Vogel, aus der Nähe.
Auf den Weg zur Mittagspause ging es wieder am Uhu vorbei. Auf der anderen Flussseite lag eine Löwin im Schatten und genoss den Tag. Kurz hinter dem Uhu saß dann ein Kampfadler (Martial eagle, Polemaetus bellicosus) mit Beute in einem Baum. Noch ein paar Meter weiter saß ein Schreiseeadler (African fish eagle, Haliaeetus vocifer) in einem anderen Baum.
Dann ging die Welt unter. Ein schweres Gewitter zog über die Gegend her und man konnte sehen wie der Shingwedzi anschwoll und zu einem richtigen Fluss wurde.
Für unser “Brötchen” war die Low-Level-Bridge am hinteren Camp-Ausgang nun nicht mehr passierbar. Wir drehten aber trotzdem eine Runde auf den passierbaren Wegen und hatten am Abend kurz vor dem Camp noch ein wenig Spaß mit zwei Wassertrielen (Water thick-knee, Burhinus vermiculatus vermiculatus). Es sind einfach drollig ausschauende langbeinige Vögel.
Wir hatten eine Nachtfahrt gebucht und wie 2017 Willy als Fahrer. Mit ihm hatten wir die vielen Wildhunde. Leider hatte der Regen diesmal fast alle Tiere verschreckt, “nur” ein Fleckenuhu (Spotted eagle-owl , Bubo africanus) saß auf der Straße und später im Baum und lies sich auch noch fotografieren. Also für uns trotzdem eine lohnende Ausfahrt. Wer braucht schon Katzen, wenn er Uhus haben kann. Die Fahrt durch die Nacht hatte immer wieder Nachtschwalben (Nightjars) aufgeschreckt. Und ein Hühnchen ist aufs Auto gesprungen und ist ein wenig mitgereist.
Am darauffolgenden Tag war es recht ruhig in der Natur. Das schwere Gewitter hatte alle Tiere verstört und ins Unterholz vertrieben. Wir sind morgens die S52 abgefahren und haben dort viel Zeit mit einer Gruppe Zebras verbracht.
Jule hatte auf dem Rückweg Spaß mit den Punk-Rockern unter den Vögeln, den Haubenbartvögeln (Crested barbet, Trachyphonus vaillantii). Sie sehen nicht nur punkig aus, sie waren sich auch die ganze Zeit lustig am Necken.
Nachmittags drehten wir dann unsere Abschlussrunde am Shingwedzi-River: Goliath-Reiher (Goliath heron, Ardea goliath), Graukopfliest (Grey-headed kingfisher, Halcyon leucocephala), Senegalliest (Woodland kingfisher, Halcyon senegalensis), Gelbschnabel Madenhackern (Yellow-billed oxpecker, Buphagus africanus) auf Büffel, Afrikanischem Löffler (African Spoonbill, Platalea albaund) und Schreiseeadler (African fish eagle, Haliaeetus vocifer) seien als Sichtungen erwähnt.
Damit war dann unsere Zeit im Shingwedzi-Rest-Camp auch schon vorbei. Am nächsten Morgen ging es weiter ins Mopani-Rest-Camp.
Mopani-Rest-Camp im Krüger-Park
Der Weg zum Mopani-Rest-Camp ist eine der schönsten Transferstrecken durch den Krüger-Park. Es geht längere Zeit am Shingwedzi-River entlang, an dessen Ufer ein Mohrenklaffschnabel (African Openbill, Anastomus lamelligerus) Muscheln fischte und wir den Schreiseeadler vom letzten Mal und seine PartnerIn trafen.
Man kommt auch an mehreren Wasserlöchern vorbei, mit Elefanten, den lustigen Trielen und unserem ersten Hirtenregenpfeifer (Kittlitz’s Plover, Charadrius pecuarius).
Ein Versteck zur Vogelbeobachtung, der Nyawutsi Birdhide, liegt auch auf dem Weg. Am Hide war wieder nicht so viel los, nur ganz viele Banded Groundlings (Brachythemis leucosticta), die Schwarz-Weiß-Version unserer Gebänderten Heidelibelle (Sympetrum pedemontanum) flog umher, bzw. saß überall herum.
Die größte Attraktion der Strecke war aber das Reiher-Nilpferdrodeo. Ein Graureiher, der auf einem Nilpferd ritt und von den anderen Nilpferden bestaunt wurde.
Das Mopani-Rest-Camp heißt so, weil es inmitten von Mopani-Wäldern liegt. Während der Trockenphase wirft der Baum seine Blätter ab. Das letzte Mal waren wir in der Trockenzeit nach einer langen Dürreperiode in der Gegend. Es war trostlos grau und es hatte uns trotz einer Eule nicht besonders gut gefallen. Deswegen hatten wir diesmal auch nur eine Nacht gebucht. Das war falsch. Denn jetzt war alles grün und voller Leben. Viele Zebras, Antilopen und Büffel.
Das Camp selber liegt, mit Blick über den Pioneer Dam, auf einem Hügel. Gegenüber auf der anderen Seite des Dams liegt ein Hide, dort kam ein Blaustirn-Blatthühnchen (African Jacana, Actophilornis africanus) endlich mal in vernünftiger fotografischer Entfernung vorbei und stolzierte mit seinen Riesenfüßen über die Seerosen.
Wer möchte kann, anstelle der komfortablen Hütten, auch den Overnight- Bird-Hide für eine Nacht buchen. An der Furt auf dem Weg zu dem Hide konnten wir einen Graureiher längere Zeit aus rund einem Meter Entfernung beobachten. Wenn sie nicht gejagt werden, scheinen sie keine Angst vor Menschen zu haben. Neben dem Reiher saßen ein paar Warane im Wasser und im Schilf versteckte sich ein Nachtreiher (Black Crownd night heron, Nycticorax nycticorax).
Später gesellte sich ein Nimmersatt (Yellow-billed Stork, Mycteria ibis) dazu, den wir leider nicht so lange fotografieren konnten, denn kurz vor Sonnenuntergang gehört die Furt einer Gruppe Elefanten. Wir hätten die Elefanten beinahe übersehen, hätten uns nicht nette Holländer auf die Herde aufmerksam gemacht. So konnten wir noch rechtzeitig die Furt verlassen und die aufgereiht trinkenden Elefanten aus sicherer Entfernung beobachten. Leider versperrten sie uns den Rückweg, so dass wir zu spät am Camp ankamen. Ärger gab es trotzdem keinen.
Am nächsten Morgen wollten wir nochmal zum Hide, aber jetzt hatte eine Gruppe von Krokodilen die Furt erobert und lag zum Aufwärmen auf den Betonplatten der Straße. Wir wollten sie nicht vertreiben, denn der Park gehört ja den Tieren und wir sind nur Besucher. Also sind wir Richtung Mooiplaas-Wasserloch gefahren. Dort vergnügten sich zu unserer Freude zwei junge Schakale. Anschließend sollte es Richtung Letaba-Rest-Camp gehen.
Kurz hinter dem Wasserloch begegnete uns unser leider einziges Doppelband-Flughuhn-Pärchen (Double-banded sandgrouse, Pterocles bicinctus) auf unserer Reise. Hühnchen und seine Verwandten werden ja von uns Vogelfotografen immer stiefmütterlich behandelt.
Letaba-Rest-Camp
Nach gut einer Stunde Fahrt und einigen Versuchen eine Rotschopftrappe (Red-crested korhaan, Lophotis ruficrista) beim Liebeswerben zu fotografieren, stellten wir fest, dass wir den Schlüssel zu unserer Hütte nicht abgegeben hatten und mussten umkehren. Beim zweiten Versuch nach Letaba zu kommen, ging es leider nur über die geteerte Straße. Der sogenannte Tsendse-Loop, eine Schotterstraße, die am Tsendse Fluß vorbeiführte, war gesperrt.
In der Gegend um Letaba hielten sich hunderte Weißstörche auf, die sich auf dem Rückweg nach Europa befanden. Und wir sahen eine riesige Elefantenherde von mehr als 100 Tieren vor uns die Straße kreuzen. Unglaublich diese Menge an Elefanten.
Mittags erreichten wir Letaba und konnten unser Perimeter-Häuschen beziehen. Das Perimeter-Häuschen lag zwar am Rand der anderen Hütten, aber zwischen uns und dem Rand des Camps lag noch eine große Grünfläche mit hohen Bäumen. Von dort rief jede Nacht die Afrika-Zwergeule (African Scops-Owl). Sie hörten wir noch öfter in anderen Camps des Krüger-Parks.
Letaba ist ein großes Camp und mit mehr Tagesbesuchern als die nördlicher gelgenen Camps. Vom Restaurant hat man einen schönen blick auf den Letaba-River. Dort sind immer wieder Antilopen und Elefanten zu sehen.
Mit Letaba begann die Region der Kuckucks. Unser erster Kuckuck der Reise war ein grüner Goldkuckuck (Dideric cuckoo, Chrysococcyx caprius). Am Abend sah man die Nilpferde im Flussbett grasen.
Der nächste Morgen begann mit einem Hyänenrudel vor ihrem Bau. Tiere verschiedenster Altersstufen schienen die ersten Sonnenstrahlen zu genießen und miteinander zu kommunizieren. Es stoppten immer wieder andere Autos, aber Hyänen sind nicht so begehrte Safarisubjekte. Ihr Ruf ist einfach nicht spektakulär genug. Dabei ist ihre Biologie und ihr Sozialverhalten faszinierend: Mehr zu Hyänen in unserem Blogbeitrag.
Viel Zeit verbrachten wir mit den verschiedenen Bienenfresserarten am Rande der Straße Richtung Brücke. Auch deren Sozialverhalten ist faszinierend und kann bei uns im blog nachgelesen werden.
Am nächsten Morgen fuhren wir den S47 Loop und jedesmal, wenn wir ein Fotomotiv hatten kam ein anderes Fahrzeug und vertrieb uns das Fotoobjekt. Es war einfach Pech. Aber das Highlight war die afrikanische Unterart des Wanderfalkens (Peregrine Falcon, Falco peregrinus minor).
Neben Störchen, Bienenfressern und Amurfalken, die zu Besuch aus der Nordhalbkugel waren, trafen wir hier immer wieder Blauracken (European roller – Coracias garrulous) auf Winterurlaub.
Im Großen und Ganzen ist damit leider schon alles über Letaba gesagt. Es war, trotz der tollen Bienenfresser, das mit Abstand unspektakulärste Camp auf unserer Reise. 2017 war das noch ganz anders gewesen.
Jetzt kommen nur noch Highlights.
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