Nachdem wir den Krüger Park verlassen hatten (Teil 1) , ging es zurück nach Johannesburg. Dort verbrachten wir eine ruhige Nacht in der Aero Guest Lodge nahe des Flughafens. Verborgen hinter Mauern und Stacheldraht eine Oase im Großstadtjungle und nur ein paar Minuten entfernt vom Terminal. Das Personal war ausgesprochen zuvorkommend und die Damen in der Küche haben uns ein wunderbares Abendmahl zubereitet. Am nächsten Morgen ging es mit Kulula weiter nach Kapstadt.
In Kapstadt haben wir dann unser Auto bei First Car Rental abgeholt. Alles lief zu unserer Zufriedenheit und später bei der Rückgabe hat uns sogar der Mann, der das Auto in Empfang genommen hat (wie ist deren Jobbezeichnung eigentlich????), zum Hotel gefahren. Super Service.
Dank des Navis haben wir dann recht schnell zu unserer Unterkunft im Capri-Viertel bei Fishhoek gefunden. Wir haben in der “birderfriendly” Makapa Lodge beim Schotten Ian und seiner Frau und den vielen Vögeln.
Wir haben im “Gartenhäuschen” gewohnt, ohne Früstück und so aber mit eigener Küche und tollem Blick aufs Meer.
Besonders erwähnenswert sind die Sunbirds (Nektarvögel), die wie Kolibris aussehen und Ians Birdfeeder besuchen. Und die Kapbrillenvögel. Ein Paradies für Birder. Womit wir auch zu unserer Hauptbeschäftigung auf der Kaphalbinsel kommen. Der Vogelbeobachtung in der Kläranlage.
Klingt schräg ist es aber gar nicht. Die Klärteiche, wovon die meisten nicht unangenehm riechen sind ein Magnet für Vögel aller Art. So z.B. dem dort lebenden Fleckenuhu. (Thanks to Karen who showed us the Eagle owl). Das Gebiet heisst Strandfontein und ist von morgens bis abends befahrbar. Es gilt als sicher. Außerdem sind da noch viele andere Birder unterwegs. Es lohnt sich.
Und auch ein Gleitaar hat uns sehr nah herangelassen. Was uns besonders gefreut hatte, denn in Europa kommen sie nur auf der Iberischen Halbinsel und einem kleinen Teil Frankreichs vor. In Portugal konnten wir ihn beobachten aber nicht so toll fotografieren.
Und wir haben auch ein Purpurhuhn gesehen. Unsere zweite Purpurhuhn Unterart nach der ersten Begegnung in Portugal.
Simons Town, ein Nachbarörtchen von Fishhoek ist bei Birdern auf der ganzen Welt bekannt, denn dort lebt eine Kolonie von Brillenpinguinen am Boulder’s Beach. Der Strand wurde eingezäunt um die Pinguine daran zu hindern in den Gärten der Anwohner zu brüten.
Einer ist aber entkommen und hat keinen Weg zurück gefunden. Das scheint aber normal zu sein, wie uns erzählt wurde. Sie finden irgendwann zurück.
Leider ist es dort nicht unbedingt leer. Und Eintritt kostet der Strand auch, aber wer eine Wildcard besitzt kommt damit kostenlos rein.
Neben den Vögeln waren wir natürlich auch tauchen. Wir haben leider nur drei Tauchgänge gemacht, die waren aber toll.
Besonders Makrofreunde kommen hier ganz auf ihre Kosten. Wahnsinnig viele bunte Schnecken in allen Größen und Farben, dazu Unmengen an Seesternen.
Obwohl es Kalt-Wassertauchen ist ist die Farbenvielfalt mit den Philipinen zu vergleichen. Die Schnecken kommen im recht flachen Wasser vor und man wir zusammen mit dem Kelp gut durchgeschaukelt.
Getaucht sind wir mit Carel und seiner Dive Masterin vom Dive Inn, einem ausgesprochen netten Schneckenfan. Das Tauchen mit Ihm hat super viel Spaß gemacht und wenn wir nochmal nach Kapstadt kommen, was wir werden, dann tauchen wir auch wieder mit Carel.
Wir haben den Tauchplatz A-Frame zweimal betaucht und hätte das Wetter gepaßt bestimmt auch noch einmal mehr. Aber man ist ja immer auf den nicht falschen Wind angewiesen.
Neben dem normalen Tauchen haben wir auch noch einen Käfigtauchgang mit WeißenHaien gemacht. Leider waren keine vor Ort und wir mussten nach Gaansbai fahren. Die Sicht war mies, die Haie wurden mit dem Köder beinahe geangelt und der blöde Bootsfotograf hatte immer seine Go-Pro im Bild.
Es ist ein bißchen Touristennepp aber trotzdem ist ein Großer Weißer Hai ein faszinierendes Tier. Und wir werden wohl mal nach Guadeloupe fahren um dieses tolle Tier im klaren Wasser zu bewundern.
Und wir haben das Kap der guten Hoffnung besucht. Auch hier geht es mit der Wildcard günstiger rein. Ein toller windumtoster Ort. Und an der Spitze war kaum jemand, keiner wollte den kleinen Pfad durch den Wind laufen. Leider sind fast alle Fotos davon mit Marcels kaputter Festplatte verloren gegangen.
Fazit – Südafrika
Die Kaphalbinsel ist toll, Kapstadt selber haben wir so gut wie gar nicht gesehen und den Tafelberg einen Berg sein lassen. Aber Tauchen und Birding an der Südspitze Afrikas können wir nur jedem ans Herz legen. Wir haben uns so sehr in Südafrika verliebt, dass wir im Herbst noch einmal hinfliegen werden. Zwar nicht nach Kapstadt aber auch dorthin werden wir bald erneut fliegen. Ganz sicher.