Das Erlebnis, das uns auf unserer Krüger Park Tour im November 2017 wohl am tiefsten beeindruckt hat, war die Begegnung mit einem Rudel Afrikanischer Wildhunde (Lycaon pictus) in der Umgebung des Shingwedzi Camps. Wir hatten einen Sunset Game Drive, also eine Pirschfahrt um den Sonnenuntergang herum gebucht, da wir dadurch länger außerhalb des Camps bleiben konnten und nicht schon um 18:30 zurück im Camp sein mussten und zusätzlich brauchte niemand von uns fahren. Was bei einer zweiwöchigen Safari auch ein bisschen Luxus ist. Da im Shingwedzi Camp zu der Zeit die Benzintanks repariert wurden und es somit kein Benzin zu kaufen gab, sparten wir uns durch die Ausfahrt auch ein paar Kilometer, die wir für unsere geplante Weiterfahrt Richtung Mopani Camp gut gebrauchen konnten.
Wir waren mit einer Gruppe Südafrikaner und unserem beim Nationalpark agestellten Fahrer und Guide Willy in einem Safari-Jeep unterwegs und waren auf der Suche nach interessanten uns spanenden Tierbegegnungen. Als plötzlich vor uns ein paar Wildhunde aus dem Busch kamen und zur Straße liefen. Es waren am Anfang nur wenige Tiere, die die Straße querten und wir hatten schon befürchtet, dass es nur eine flüchtige Begegnung mit diesem seltenen Tier war.
Afrikanische Wildhunde gehören wirklich zu den sehr seltenen Tieren, so gibt es auf dem gesamten Kontinent nur noch einige Tausend Tiere. Der Bestand wird je nach Quelle zwischen 2000 bis 3000 oder 3000 bis 5000 angegeben. Wobei die Zahl 5000 aus dem Jahre 1997 stammt. Die ICUN gab den Bestand 2012 mit 6600 Tieren an, wovon 1400 Tiere geschlechtsreif waren. Der Bestand wird insgesamt als gefährdet angesehen und nimmt weiter ab. Der Afrikanische Wildhund kommt noch in 20 Ländern vor, ist aber vermutlich in mehr als 5 Ländern schon ausgestorben. (Woodroffe, R. & Sillero-Zubiri, C. 2012. Lycaon pictus. The IUCN Red List of Threatened Species 2012: e.T12436A16711116. )
Im Krüger Park gibt es wieder einige Rudel dieser bunten Hunde. Insgesamt handelt es sich um 250-300 Tere und es läuft auch ein Wiederansiedlungsprogramm um die Anzahl noch weiter zu erhöhen.
Also nicht nur eine gefühlt seltene Spezies sondern eine wirklich seltene Tierart. Und wir durften sie erblicken. Und nachdem die ersten Tiere die Straße überquert hatten tauchte das ganze Rudel auf. 21 Wildhunde, das dominante Elternpaar und seine über mehrere Würfe angewachsenes Rudel.
Wow, was für ein Spektakel all die Hunde neben uns tollend am Straßenrand oder spielend und liegend auf der Straße. Sie ließen sich von uns und den wenigen anderen Autos auch nicht stören und dösten einfach in der untergehenden Sonne, die das ganze Szenario in ein sehr angenehmes Licht tauchte oder ssie pielten mit einem Knochen und beschnüffelten jeden Baumstamm.
Nach gut einer Stunde hatten die Wildhunde genug von uns, sie trollten sich in den Wald und begannen mit der Jagd auf Impalas, die man noch einige Zeit in große Gruppen rennen sah.
Mit der Dunkelheit verschwanden dann auch die Wildhunde komplett im dunkeln, auch wenn wir ihre Anwesenheit noch erahnen konnten.
Und hier noch eine kleinere Auswahl der Fotos, viele sind es auf Grund der komplizierten Lichtverhältnisse und der wuseligen Hunde leider nicht geworden. Wie immer alle Fotos von Jule und Marcel.
Beneidenswert!
Wow! Die haben wir im Kruger nicht zu sehen bekommen.
Leider sind sie wirklich selten und man braucht echt Glück.