Nachdem wir am letzen Wochenende unglaublich viele Falkenlibellen beim Schlüpfen in den Spatenbräufilzen beobachten durften hat es uns diesmal schon Donnerstagabend dorthin gezogen. Wir wurden mit einem tollen Nachtfalter belohnt.

Abendpfauenauge

Abendpfauenauge

Am Wegesrand saß tief im Gras verborgen ein Apendpfauenauge (Smerinthus ocellata). Es handelt sich hierbei um einen nachtaktiven Schwärmer, der tagsüber versteckt schläft. Er hat sich von uns auch nicht stören lassen. Was eigentlich Schade ist, denn seine wahre Schönheit zeigt er erst in der Abwehrreaktion.

So motiviert sind wir dann Samstag wieder in die Filzen, nachdem ich am frühen Morgen erst am Riemer See die am Freitag inspizierten Bläulinge fotografiert habe.

Randring-Perlmutt-Falter

Randring-Perlmutt-Falter

Wir wurden gleich am Anfang des Weges in die Filzen von einem tollen und dazu noch recht seltenen Falter begrüßt. Es handelte sich um einen Randring-Perlmuttfalter Proaclossiana eunomia. Er steht in Deutschland auf der Rotenliste in Schutzkategorie 2.

Randring Ringperlmuttfalter

Randring Ringperlmuttfalter

Er hat dasselbe Problem wie viele bedrohte Arten, seine Lebensbedingungen sind mit der Nutzung der Natur als Ressourcenlieferant nicht kompatibel. Er benötigt zum überleben als Futterpflanze für seine Raupen  den Wiesenköterich / Schlangenköterich. In Süddeutschland reicht in Ausnahmefällen wohl auch der Knöllchenknöterich.
Damit dieser schöne Falter überleben kann braucht er Feuchtwiesen, die nicht bewirtschaftet werden.

Frisch geschlüpfte Falkenlibelle

Frisch geschlüpfte Falkenlibelle

Am Rande der wiedervernäßten Torfstiche fanden wir auch dieses Wochenende noch ein paar schlüpfende Falkenlibellen. Auf einem Baumstamm im Wasser saß dann die erste Moosjungfer.

Große Moosjungfer

Große Moosjungfer

Die Großen Moosjungfern (Leucorrhinia pectoralis) haben es recht schwer sich gegen die vielen Falkenlibellen durchzusetzen. Sie werden immer wieder verjagt und scheinen sich ausruhen zu müssen. Eine frisch geschlüpfte Moosjungfer war uns leider noch nicht vergönnt.

Blaue Federlibelle

Blaue Federlibelle

Neben den Großlibellen waren auch die Federlibellen zu sehen. Sie flogen Dank der Bewölkung nicht soviel herum sonder saßen auf Tannenzweigen und Grashalmen.

Blaue Federlibelle

Blaue Federlibelle

Auf den Feuchtwiesen am Rande der Filzen ist momentan Hochsaison für die einheimische Orchideen. Neben Frauenschuh blühen etliche Knabenkräuter.

Orchidee in den Spatenbräufilzen

Orchidee in den Spatenbräufilzen

Die violetten und teilweise weißen Tupfen im grün sind schon ein toller Anblick und erfreut mich immer wieder.

Knabenkraut

Knabenkraut

Und ganz in der Nähe dieser schönen Knabenkäutern saß der zweite Falter, der am Samstag unser Herz höher schlagen ließ.

Goldener Scheckenfalter

Goldener Scheckenfalter

Hierbei handelte es sich um einen  Goldenen Scheckenfalter oder auch Skabiosen-Scheckenfalter (Euphydryas aurinia). Hier im Tölzer Land hat er noch seine Tiefland Färbung. Er kommt neben den Feuchtwiesen auch auf mageren Trockstandorten  vor. Damit ist er auch wieder von der extensiven Landwirtschaft bedroht, Entwässerung und Überdüngung sind sein Hauptfeind und haben Europaweit zu einem so starken Rückgang geführt, dass er in den FFH-Richtlininen Anhang II gelistet ist und damit besonderen Schutz genießt. Die Vorkommen im bayrischen Voralpenland gehören Europaweit mit zu den bedeutendsten.

Goldener Scheckenfalter

Goldener Scheckenfalter

 

Vom ebenso erfolgreichen Sonntag berichte ich dann im zweiten Teil.