Dryas iulia - Juliafalter

Dryas iulia – Juliafalter

Ich habe den Samstagvormittag erneut für einen Besuch bei der Ausstellung “Tropische Schmetterlinge” im botanischen Garten München genutzt. Neben solchen Schönheiten wie dem Juliafalter waren diesmal auch Ritterfalterraupen anzutreffen, die eine interessante Art der Tarnung praktizieren. Die Mimese.  D.h. imitieren etwas anderes um unerkannt zu bleiben. Nicht zu verwechseln mit der Mimikry. Dort wird etwas anderes (z.B. etwas gifitges) imitiert um abzuschrecken.

Vogelkot-Mimese

Vogelkot-Mimese

Die Raupen sehen in ihrem jungen Entwicklungsstadium aus wie Vogelkot und werden so von ihren Fressfeinden, den Vögeln,  in Ruhe gelassen.

Frisch geschlüpfter Ritterfalter

Frisch geschlüpfter Ritterfalter

Ein frisch geschlüpfter Ritterfalter lässt seine Flügel trocknen. Im Hintergrund sieht man noch die Puppen von anderen Schmetterlingen. Da Schmetterlinge nicht mehr wachsen, kann mann an den Puppen schon in etwa erkennen wie groß sie später einmal werden.

Battus belus

Battus belus

Es sind schon mehr Ritterfalter geschlüpft als zu Beginn der Ausstellung. So habe ich heuer  zum ersten male einen Battus belus fotografieren können.

Parides iphedamus

Parides iphedamus

Der Gewöhnlich Parides kommt aus Zentralamerika und ist jedes Jahr mit ein paar Exemplaren im botanischen Garten vertreten. Ich mag ihn sehr gerne, da er doch sehr “puschelig” ist.

Heliconius doris

Heliconius doris

Am häufigsten bekommt man die verschiedenen Arten der Passionsblumenfalter vor die Linse. Sie gehören zu den Edelfaltern und sind in Süd- und Mittelamerika beheimatet und bisher sind 83 Arten bekannt.

Heliconius doris

Heliconius doris

Neben den echten Passionsblumenfaltern finden sich in der Ausstellung aber auch sehr ähnlich aussehende Arten.

Tithorea harmonia

Tithorea harmonia

Die Schmetterlinge des Tribus Ithomiini sind für Vögel ungeniessbar (sie ernähren sich von giftigen Nachtschattengewächsen) und werden oft von anderen Schmetterlingen zur Abschreckung imitiert (Mimikry).  Vögel können sich Schmetterlingsmuster merken und meiden dann die ungeniessbaren.
Wegen der häufigen Nachahmung ist die Artbestimmung über das Aussehen hier nur eine Vermutung und kann nicht zu einhundert Prozent erfolgen. Mehr dazu auf englisch hier: klick.

Malachitfalter  Siproeta stelenes

Malachitfalter Siproeta stelenes

Neben Faltern mit solch tollen Tarn- und Täuschungsmechanismen waren natürlich auch die ganz normalen Schönheiten wie dieser Malachit-Falter anzutreffen.

Außerhalb des Gewächshauses mit den Schmetterlingen habe ich dann eine für mich interessante Entdeckung gemacht.

Stabschrecke

Stabschrecke

Es handelt sich bei diesem kleinen Wesen um eine junge Stabschrecke. Ich hab mich über dieses winzige und interessante Lebewesen gefreut und hab der Schmetterlingsbetreuerin (Biologin/Gärtnerin???) das Foto gezeigt. Sie wollte gleich wissen wo ich sie entdeckt hatte. Ich habe ihr die Schrecke gezeigt und damit war ihr kurzes Leben auch schon beendet.
Die Stabschrecken hat jemand vor vielen Jahren im Botanischen Garten ausgesetzt und sie haben sich zu einer Plage entwickelt. Sie fressen vor allem (aber nicht nur) den Bambus kahl.

Papilio polytes - Gewöhnlicher Mormone - Männchen

Papilio polytes – Gewöhnlicher Mormone – Männchen

Der Gewöhnliche bzw. Kleine Mormone stammt aus Asien und gehört zu den Ritterfaltern. Der Name wurde dem Falter an Anlehnung an die Religionsgruppe der Mormonen gegeben, da diese Polygamie praktizieren.
Beim Papilio polytes bezieht es sich darauf, dass die Weibchen drei verschiedene Erscheinungsformen haben. Alle drei sind verschieden Nachahmungen  von giftigen Faltern und sollen so die Weibchen durch Abschreckung schützen (Mimikry).

Dryas iulia - Juliafalter

Dryas iulia – Juliafalter

Die Ausstellung ist noch täglich bis Ende März geöffnet. Immer ab 9:00 Uhr, im Januar bis 16:00 Uhr sowie im Februar und im März bis 16:30.

Und liebe Fotografen bitte immer dran denken,  an Sonn- und Feiertagen sind Stative nicht erlaubt.
Und noch ein kleiner Tipp an alle. Es gibt ganz am Ende der Gewächshäuser einen Umkleideraum, dort ist Platz für warme Winterjacken und Rucksäcke.