Und nachdem wir nun beide eine Saga +10 Vorsatzlinse unser Eigen nennen, sind wir wieder aufgebrochen um die seltsamen Kreaturen unserer heimischen Tümpel ans Licht der Öffentlichkeit zu bringen. Fische kennt ja jeder, zumindest von Teller kennen die meisten Forellen und Karpfen. Aber wie sieht es mit Wasserasseln und Süßwasserpolypen aus?
Wie sind erneut im Echinger Weiher auf Critters-Expedition gegangen. Diesmal Samstags und es war die Hölle los. Es gibt einfach zu wenig Seen im Einzugsgebiet München, in denen das Tauchen erlaubt ist und gefahrlos Ausbildungen gemacht werden können. Aber Tauchlehrer und/oder Fortgeschrittene Taucher sollten – wenn sie schon Doppelflaschen tragen – in der Lage sein zu tarieren und zu schweben und nicht mit beiden Flossen neben der Plattform auf dem Grund stehen. Das ist kein Vorbild für die unerfahrenen Taucher im See. Von den schlecht oder unzureichend ausgebildeten Taucher und Taucherinnen gab es im Weiher etliche. Diese sind aufrecht – mit den Armen Windmühlen imitierend – wie ein Seepferdchen mit Flossenantrieb durch den See gerast und waren nicht in der Lage andere Taucher wahrzunehmen geschweige denn die Flora und Fauna des Sees.
Müssen solche Taucher unbedingt in so einem Gewässer tauchen? Ich finde nicht. Ein Gewässerschonender Flossenschlag (Froschbeinschlag, ähnlich wie beim Brustschwimmen) sowie ordentliche Tarierung undWasserlage sollte jeder in seiner Ausbildung gelernt haben. Die Tauchverbände sollten ihre Mitglieder zudem verstärkt in Süßwasserbiologie unterrichten, damit die Nachwuchstaucher und alten Seehasen begreifen, was für einen immensen Schaden schlechte Tarierung und falscher Flossenschlag nicht nur kurz sondern auch langfristig in einem Gewässer anrichten können.
Und die Tauchcenter und Vereine sollten sich überlegen ob Rescue / Tauchsicherheit und Rettungskurse unbedingt im Echinger Weiher stattfinden müssen. Das geht auch auf der Westseite des Starnberger Sees, der verkraftet das besser.
Die Sicht war teilweise so schlecht, dass selbst Super-Makrofotografie sinnlos war. Alle Pflanzen im vorderen Seeteil waren massiv mit Sediment bedeckt und teilweise durch die Dauerbelastung schon abgestorben. Viele Pflanzen waren duch das aufrechte Tauchen der talentierten Jungtaucher herausgerissen und trieben durch den See.
Wir haben uns aber von dem ganzen schlechten Schauspiel aber nicht den Tag vermiesen lassen und sind trotzdem auf die Suche gegangen. Es war schwierig aber machbar. Die unbestimmten weißen Puschelviecher vom letzten mal waren auch wieder da. Wir können dann noch ein paar weitere Fotos an die zur Bestimmung auserkorenen Fachleute schicken. Die erste Konsultation von “Süßwasser”-biologen war noch nicht erfolgreich, da deren Spezialgebiet die Fische waren.
Auch wenn un sein paar Aufnahmen gelungen sind war die Ausbeute viel geringer als erhofft, da wir erstmal Bereiche suchen mussten, die durch den Wahnsinn nicht so stark in Mitleidenschaft gezogen waren.
Nachdem alle abgezogen waren haben wir unseren zweiten Tauchgang gemacht. Die Sicht war natürlich noch nicht viel besser aber wir haben wenigstens bei den Plattformen ein paar Würmer beobachten können. Die Kiesbereich waren leider noch nicht nutzbar. Da fällt mir wieder etwas zu den Mittauchern ein. Briefing erfolg an Land und nicht im See stehend – und erst recht nicht mit Flossen an den Füßen. Nach dam Anlegen der Flossen sollte unverzüglich – wenn alles andere OK ist – abgetaucht werden.
Mit Flossen an den Füssen hat man einen schlechten Stand und wühlt unweigerlich den Grund auf. Das lern man eigentlich schon im beim Grundtauchschein (CMAS *) oder Open Water (OWD) wenn man einen brauchbaren Tauchlehrer hat. Wer bisher nur vom Boot im Meer getaucht ist, sollte den ersten Tauchgang (ob nun TL oder Anfänger) bitte mit kompetenter Begleitung unternehmen.
So, genug aufgeregt über unsere Mitmenschen. Es gab ja auch genügend Taucher und Taucherinnen, die ordentlich getaucht sind. Die bleiben ja immer unerwähnt. Und wir Fotografen sind ja auch eine Spezies, die immer wieder für Kopfschütteln sorgt…
Wie immer alle Fotos von Jule und Marcel, mit Canon Cameras und da Unterwasser im Isottagehäuse mit Ikelite Blitzen und für Supermakro noch Saga +10 Vorsatzlinsen.
Die Tauchgänge bei divelogs.de:
Nummer 700:
Nummer 699:
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