Sonnenaufgang am Diani Beach

Sonnenaufgang am Diani Beach

Unsere erste und letzte Reise, die wir in einem konventionellen Reisebüro mit Ladengeschäft gebucht haben war 2005 unsere nachgeholte Hochzeitsreise nach Kenia. Das alteingesessene Münchner Reisebüro war nicht in der Lage alles zu organisieren und wir mussten selber steuernd eingreifen.
Das Hotel, das wir damals gebucht hatten, hatte uns relativ kurzfristig vorher wegen einer Veranstaltung (Ostafrika-Oldtimer-Ralley) wieder ausgeladen. Wir hatten dann ein anderes Resort genommen  aber drauf bestanden, dass wir ein Zimmer mit Meerblick bekommen. Die Damen vom Reisebüro hatten das nicht hinbekommen. Jule musste selber mit dem Veranstalter telefonieren und ihm sagen, dass wir sonst stornieren würden. Die waren erstmal alle entsetzt, Reisebüro und Veranstalter. Anscheinend droht keiner mit Absage des Urlaubs kurz vor Schluss. “Aber, wenn Sie nicht Fahren, dann haben sie doch gar keinen Urlaub.” Jule blieb aber hart. Meerblick, deluxe Zimmer oder sie können sich die Reise  sonst wohin stecken. Hat funktioniert. Wir hatten ein tolles Zimmer mit einem fantastischen Blick auf den Indischen Ozean. Für uns stand da fest, dass wir nie wieder ein Reisebüro von innen sehen würden.

Was wir danach noch ein paar mal genutzt haben, sind Spezial-Reiseanbieter im Internet, wenn diese günstiger waren als alles selber zu organisieren. So gibt es immer wieder bestimmte Ort, z.B. die Malediveninsel Bathala oder das Tauchcamp Marsa Shagra, die direkt gebucht teurer sind als über ein Tauchreiseveranstalter.

Wie gehen wir vor

Als erstes müssen wir uns klar werden, was wir wollen. Handelt es sich um eine sehr individuelle Fernreise – die ggf. mehrere Wochen dauern soll oder ist es ein einfaches Standardziel. Wir haben eine Liste mit potentiellen Zielen, die nie kürzer aber immer länger wird, aus der wir uns immer mal wieder einen Ort oder Land herauspicken.

Zwei Wochen Malediven, Ägypten oder ähnliches

Burji Khalifa

Burji Khalifa

Für Beispiel eins haben wir uns für eine Reise an einen Ort entschieden. Keine Aufwändige Rundreise sondern einfach 2 Wochen entspannt tauchen und ein paar Tage die lokale Kultur kennenlernen.
Wir suchen dann erstmal über die bekannten Flugsuchmaschinen fluege.de; opodo.de, flug24.de, flug.idealo.de oder flugladen.de nach den Preisen bzw. nach den Airlines, die das Ziel anfliegen. Eventuell ergibt sich dadurch ein interessantes Zwischenziel. Malediven kann man z.B. mit Condor direkt anfliegen oder aber mit Emirates und einem interessanten Stop-Over in Dubai. Wenn wir eine Flugroute und Airline gefunden haben, dann checken wir nochmals die Preise auf den Websites der Fluggesellschaften gegenüber den Preisen der Suchmaschinen. Oft ist es direkt über die Airline günstiger.

Dann kommt die Frage nach der Unterkunft. Wir sind beide keine Fans von Touristenbunkern. Am liebsten etwas kleines einfaches, so haben wir in Ägypten immer gerne in Beduinenzelten  geschlafen, gerne in einem Bed und Breakfast privat gewohnt; und für einen Stopover oder während einer Rundreise kann es auch mal etwas Luxeriöseres sein. Die AI-Hotels mit Besoffenen aus ganz Europa und Vorderasien sind mit Sicherheit günstiger, aber einmal in so einem Hotel reicht für dies und die nächsten 7 Leben.

Walhai - Waleshark by Juliane Gierth

Walhai – Waleshark by Juliane Gierth

Wenn es um reine Tauchziele geht, dann ist das Taucher.net eine Quelle der ersten Inspiration für Tauchbasis und eventuell die Unterkunft. Ansonsten hilft Tante google und die bekannten Buchungsportale booking.com oder hrs.com sowie tripadvisor. Manchmal hilft einem aber auch einfach eine Empfehlung von Freunden weiter.
Bei diesen Standardreisen  schreiben wir ein paar Spezialreiebüros für Tauchreisen an, die sind auch für Nichttaucher empfehlenswert und bei exotischeren Zielen oft günstiger als Neckermann und Co. Unsere Favouriten sind:  Subaqua Tauchreisen, Sam-Reisen, Beluga Reisen, Extra-Tours und Schöner Tauchen und DMD für Mexico. Von diesen lassen wir uns dann ein Angebot kommen. Da hat man dann einen Preis an dem man sich orientieren kann. Oft sind die Flüge aber viel zu teuer und die fallen schonmal raus. Und dann vergleichen wir die Angebotspreise von Unterkunft und Vorortaktivität mit den Preisen, die wir im Internet oder bei Direktbuchung bekämen. Es kann dann sein, dass wir

  • a.) die Reise komplett bei einem der Anbieter buchen,
  • b.) nur ein Teil buchen – z.B. Hotel über Anbieter, Flug über Airline und Tauchpaket vor Ort.
  • c.) alles einzeln  im Internet oder vor Ort buchen

Bei Gabelflügen muss man, wenn man sie einzeln bucht nur aufpassen, dass man genügend Umsteigezeit hat, auch wenn der Flieger Verspätung hätte  – oder wenn man ganz sicher gehen möchte – ausfällt.

Individuelle Fernreise auf einen anderen Kontinent

Cichen Itza am Morgen

Cichen Itza am Morgen

Reisebeispiel b.) ist eine eine individuelle Fernreise mit Aufenthalt an verschieden Orten. Solche Reisen findet man nicht in Katalogen und auf Reiseportalen im Internet. Man kann sie sich höchstens bei Spezialisten für einzelne Regionen zusammenstellen lassen. Als Taucher könnte man für Mexico DMD und für Indonesien Indodivers oder Aquaventure nennen. Über die Anbieter kommt man auch zu deren lokalen Partnern für Tauchen und Ausflüge und kann sie ggf. direkt buchen. Bei so komplexen Reisen kann man dann nicht mehr davon ausgehen, dass man ein Schnäppchen macht, deswegen lassen wir die Anfragen bei Online-Reisebüros weg, wir haben es interessehalber mal bei unserer Palau-Reise gemacht und alle Anbieter waren erheblich teurer als der Preis, den wir durchs selber buchen bezahlt haben. Und das ohne nur einen einzigen Mehrwert zu haben, denn Hotel, Flugroute und Tauchbasis hatten wir vorgegeben.
Ansonsten gestaltet sich die Suche wie sonst auch. Recherche, Recherche und bloß nicht zu früh entscheiden oder zu Beginn schon festlegen.
(Fast) alles was man bei irgendwelchen Reiseveranstaltern findet kann man sich auch selber zusammenstellen und meist auch noch interessanter gestalten.

Facebook, Twitter und Co

St. PaulsWas neu hinzugekommen ist, ist Social Media. Unseren Trip zu den Wahlhaien haben wir auf Facebook entdeckt. Dort hatte Amanda Cotton gepostet, dass sie dorthin fährt und noch Plätze frei wären. Über sie sind wir dann an Luke gekommen – auch über Facebook – und haben mit ihm den zweiten Teil der Reise verbracht.

Jetzt für unseren Mexico-Kurztrip, der recht spontan war, da wir günstige Flüge über die Urlaubspiraten bekommen haben, haben wir einfach mal laut in die Social Media Runde nach Hotels und Tauchbasen gefragt und sehr hilfreiche Antworten bekommen. Also wer behauptet Facebook und Co wären nur Zeitverschwendung und würden zur Verblödung führen, der kann damit einfach nicht umgehen. Es ist dabei eher hilfreich mit der Freundesdefinition nicht zu streng zu sein. Wer nur seine alten Schulkameraden und seine besten Freunde zulässt wird natürlich nichts neues erfahren…

Was ich sehr nervig fand, dass war das Malediven-Forum, dort herrscht ein Umgang untereinander der einem den Spaß am Fragen nimmt. Es macht den Eindruck als wenn die Leute aus den SPON-Leserkommentaren dirt Urlaub machen.

Weitere Eindrücke sammeln kann man wunderbar auf Reisemessen wie der free in München oder der Boot in Düsseldorf.  Neben vielen Spezialveranstaltern finden sich dort auch immer wieder Anbieter aus den Urlaubsregionen. Wenn ihr noch Fragen oder Anregungen habt, dann nutzt doch bitte fleißig die Kommentarfunktion oder schreibt uns…