Nach einem kurzen Abstecher an den Niederrhein (mit einer tollen Waldohreulenbegegnug) sind wir in die Vogesen gefahren um dort endlich einmal Gämsen (früher: Gemsen) vor unsere Linsen zu bekommen.
Um den Ausflug auch angenehm zu gestalten haben wir das Hotel auf dem Gipfel des Hohneck gebucht. Da würde sich das Aufstehen vor Sonnenaufgang ganz angenehm gestalten – zumindest in der Theorie. Denn in der Praxis ist das Hotel nicht für Frühaufsteher oder Spätschläfer geeignet. Denn von 22:00 Uhr bis 7:00 Uhr ist dort Einschluss – wie im Knast – man darf nicht raus, man bekommt auch keinen Hausschlüssel…
Glücklicherweise war das Wetter so mies, dass sich ein frühes Aufstehen nicht gelohnt hätte, der Gipfel lag in den Wolken. Aber davon abgesehen geht das gar nicht. Was will ich mit einem Hotel auf dem Gipfel, wenn man neun Stunden eingesperrt ist (und die Bar zu hat, Frühstück erst später serviert wird und es kein Internet bzw mobiles Netz gibt) in einem Zimmer, das kaum größer als das Bett war. Aber man schläft gut, es ist super ruhig da oben.
Also an alle Fotografen: Nicht das Hotel auf dem Gipfel des Hohneck wählen.
Ich bin dann um 7:00 Uhr raus in die Wolken und habe recht schnell die ersten Gämsen im weißen nichts entdeckt. Sie waren erstaunlich wenig scheu und liessen sich im Wolken-Nebel beobachten. Fotografieren war nicht so einfach.
Ich bin dann eine Weile durch die Wolkensuppe gestapft und hab dabei immer wieder Gämsen getroffen. An einem Eisfeld dann auch andere Fotografen. Aber die Bedingungen wurden nicht wirklich besser.
Ich bin dann zurück ins Hotel und habe Jule geholt. Doch diese Zeit haben die meisten Gämsen genutzt irgendwohin in die Wolken zu verschwinden. Wir sind dann ein bisschen durch die wunderbaren Vogesen gefahren.
Gegen Mittag lichteten sich die Wolken und wir sind zurück auf den Gipfel gefahren und wollten einen kurzen Snack zu uns nehmen. aber auch in Frankreich gilt, oben auf dem Berg gibt es selten bis nie gutes Essen…
Wir sind dann wieder Richtung Eisfeld gegangen und waren erstaunt wie dicht wir im Nebel am steilen Abgrund lang gegangen sind.
Und das Glück war auf unserer Seite, Danke des unbeständigen Wetters waren recht wenige Menschen am Gipfel unterwegs und es war nicht sonderlich warm. So war dann eine recht große Gruppe an Gämsen noch auf dem Gipfel anzutreffen und hat sich nicht in die Wälder zurückgezogen.
Es gab aber doch immer wieder Idioten, die die Weg verliessen und über die Bodenbrüter-Wiesen liefen um die Gämsen mit ihren Mobiltelefonen zu knipsen. Das hat die Gämsen dann von ihrem Platz vertrieben – dichter zu uns – aber trotzdem Idioten.
Irgendwann zog dann wieder schlechtes Wetter auf und wir mussten uns recht zügig zurück zum Auto begeben. Donner und dunkle Wolken sind doch ein eindeutiges Zeichen für ein Ende des Photo-Shootings auf dem Gipfel.
Wir haben dann eine Bonbon-Fabrik besichtigt und ganz viele leckere Bonbons gekauft. Anschliessend waren wir noch lecker essen. Und da es im Elsass war mussten es natürlich Flammkuchen sein. Im Menü. Das waren dann 3 ausgewachsene Flammkuchen für jeden von uns.
Wir werden auf alle Fälle noch einmal die Gämsen besuchen fahren, denn Fotos bei Sonnenaufgang müssen unbedingt noch gemacht werden. Außerdem sind die Vogesen eine wunderbare Landschaft.
Alle Fotos wie immer von Jule und Marcel, mit 600mm am Crop und 840mm am Vollformat.
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